David, Goliath und King Kong: MFT, Voll- und Mittelformat im Vergleich

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11. August 2021
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14 Kommentare

Viel hilft viel, weiß der Volksmund. Deshalb ist größer besser und Vollformat MFT überlegen. So etwa das Glaubensbekenntnis vieler Foto-Community-Mitglieder. So weit, so bekannt!

Daran, dass größere Bildsensoren mehr Potenzial in Sachen Bildqualität und Detailschärfe haben, gibt es nichts zu rütteln. Die Frage ist aber, wie groß sind die Unterschiede in der Praxis. Liefert ein viermal so großer Sensor viermal bessere Bilder? Natürlich nicht! Vergleicht man Aufnahmen des gleichen Motivs verschiedener Systeme, stellt man fest, dass Unterschiede die wie Elefanten erscheinen, in der Praxis eher Mücken sind.

Ich vergleiche diesmal meine MFT-Kamera – Olympus OM-D E-M1 III (20MP) – mit Vollformat – Canon R5 (45MP) – und Mittelformat – Fujifilm GFX 50R (51MP). Die beiden Vergleichsmodelle wurden mir wie üblich von Foto-Hebenstreit zur Verfügung gestellt. Als Motive habe ich Locations mit zahlreichen Details gewählt: Eine Kirche als Low-Light-Szenario mit extremem Kontrast, sowie eine Ortschafts-/Landschaftsaufnahme unter Tageslicht – Szenen also, die besonders von hohen Auflösungen provitieren. Die Aufnahmen entstanden, sofern nicht anders angemerkt, mit Stativ.

Die Kirche in Dornbirn Haselstauden zeigt nicht nur außerordentlich viele Details, sondern stellt, wie Kirchen meist, auch hohe Anforderungen an den Dynamikumfang. Aufgenommen wurde mit einer Belichtungskorrektur von –2LW, in Capture One habe ich jeweils Schwarz und Tiefen um +100 angehoben, Lichter und Weiß um –100 gesenkt. Andere Einstellungen wurden keine vorgenommen.

Um die Aufnahmen im Detail anzusehen lassen sich die Bilder per Klick in die Lightbox schicken und mit einem weiteren Klick auf tatsächliche Pixel vergrößern. Außerdem können die Dateien heruntergeladen werden.

Kirche: Mittelformat vs. Vollformat vs. MFT

Fujifilm GFX 50R | Fujinon GF23mm F4 | 23mm (≈ 18mm KB) | f/4 | 1/15sec | ISO100

Die Aufnahme der Fuji GFX 50R oben zeigt klarere Details als jene der Canon R5 unten. Dass Mittelformat Vollformat schlägt, ist wahrscheinlich keine Überraschung. Überraschen mag allerdings der Preisvergleich: Der Body der R5 liegt bei 4500 Euro, das verwendete Zoom kostet rund 2500 Euro. Die Fuji Mittelformatkamera ist um 3700 Euro zu haben ist, die 23mm Festbrennweite kostet knapp 2800 Euro. Preisvorteil für das Mittelformat!

Canon EOS R5 | RF 15-35mm F2.8 | 18mm | f/16 | 1/2sec | ISO100

Die Olympus (E-M1 III + 8–25mm ƒ4 = 2800 Euro) kann mit ihren 20MP in diesem Vergleich natürlich nicht gegen die Boliden mit 45MP und 51MP anstinken. In der Praxis werden diese Unterschiede aber wohl erst deutlich, wenn in Formaten von deutlich über A3 gedruckt wird. Aufnahmen der E-M1 lassen sich bis 44×33cm bei 300ppi drucken. Bei der Fuji sind 75×50cm möglich (Auflösung und Druckformat), bei der Canon etwas weniger.

Olympus OM-D E-M1MarkIII | M.Zuiko 8-25mm F4.0 | 9mm (18mm KB) | f/8 | 1/13sec | ISO200

Die üblicherweise empfohlene Druckauflösung von 300ppi ist nur erforderlich, wenn das Druckwerk aus normaler Lesedistanz (≈ 45cm) betrachtet wird. Für Poster im A2-Format wird ein Betrachtungsabstand von mindestens 1m angenommen. Dafür genügen 90ppi – das menschliche Auge ist nicht in der Lage aus dieser Entfernung einen Unterschied zwischen dieser Auflösung und 300ppi zu erkennen. Bei den meisten Motiven ist nicht anzunehmen, dass der Betrachter wesentlich näher tritt, um Details in Augenschein zu nehmen.

Eine Ausnahme bilden Motive, in denen Details eine Zentrale Rolle spielen, wie beispielsweise hier die Aufnahme des Kirchensaals, oder der Ortsansicht weiter unten. Hier ist es sehr wohl möglich, dass sich Betrachter für die Details interessieren und deshalb so nahe treten, dass der Unterschied zwischen 300ppi und 90ppi relevant wird.

Dynamikumfang

Bei meinen bisherigen Vergleichstests die ich zum Thema Dynamikumfang zwischen MFT-, APS-C- und Vollformatkameras angestellt habe, konnte ich keine eindeutigen Unterschiede der Systeme feststellen (u.a. Vergleich: Dynamikumfang und Bittiefe bei Vollformat und MFT). Hier sieht es anders aus: Vergleicht man das Fenster auf der rechten Seite in den drei Aufnahmen, zeigt Canon die meisten Details, beim Bild der Olympus brechen die weißen Flächen hingegen deutlich aus und fressen die Streben dazwischen gleich mit.

E-M1 im High-Res-Modus

Die E-M1 kann nicht nur 20MP, sondern ermöglicht mittels Pixel Shift und Stativ auch Aufnahmen mit 80MP. Die folgenden beiden Aufnahmen stellen eine solche Aufnahme einer Canon-Aufnahme gegenüber.

Canon EOS R5 | RF 15-35mm F2.8 | 18mm | f/16 | 1/2sec | ISO100 (45MP)
E-M1MarkIII | M.Zuiko 8-25mm F4.0 | 9mm (18mm KB) | f/8 | 1/5sec | ISO200 (80MP)

Man kann darüber streiten, ob die Canon- oder die Olympus-Aufnahme die Feinheiten besser abbildet. Nicht diskutieren muss man hingegen, dass die R5 mit den Kontrasten besser klar kommt und die Details in den Fenstern links und rechts der Orgel ordentlich durchzeichnet, während sie bei der Olympus-Aufnahme ausbrechen.

Zu diesem Vergleich habe ich auch eine Aufnahme mit der GFX 50R erstellt. In der Annahme, dass das Mittelformat damit locker zurecht kommt, habe ich Blende 32 gewählt. Das Resultat fiel so schwammig aus, dass ich es nicht sinnvoll ist sie hier wiederzugeben.

Olympus’ High-Res-Freihand-Modus im Vergleich zu Canon Freihand

Die nächsten beiden Aufnahmen stellen die Olympus im Freihand-High-Res-Modus einer ebenfalls Freihand gemachten Aufnahme der Canon gegenüber.

Canon EOS R5 | RF 15-35mm F2.8 | 15mm | f/8 | 1/6sec | ISO100 (45MP, Freihand)
E-M1MarkIII | M.Zuiko 8-25mm F4.0 | 8mm (16mm KB) | f/4 | 1/20sec | ISO200 (50MP, Freihand)

Anders als auf Stativ ist die Canonaus freier Hand der Olympus trotz hochauflösendem Modus überlegen und zeichnet klarere Details. Den oft beschworenen besseren Kontrastumfang einer OM-D im hochauflösenden Modus kann ich nicht feststellen.

Olympus Low- vs. High-Res

Den praktischen Nutzen von Olympus’ Freihand-High-Res-Modus habe ich bereits mehrfach untersucht und konnte bei keinem Vergleich in der hochauflösenden Aufnahme mehr Details feststellen, als in der 20-MP-Variante. Da mir diesbezüglich wiederholt widersprochen wurde, habe ich auch diesen Vergleich noch einmal angestellt. Das folgende Beispiel zeigt das Motiv das oben im Freihand-High-Res-Modus zu sehen ist, mit der Standardeinstellung und 20MP.

E-M1MarkIII | M.Zuiko 8-25mm F4.0 | 8mm (16mm KB) | f/4 | 1/20sec | ISO200 (50MP, Freihand)

Für einen Vergleich auf Augenhöhe habe ich die 20-MP-Aufnahme auf die 50MP der hochauflösenden Aufnahme interpoliert und in Photoshop so weit als möglich deckungsgleich übereinander gelegt – zu sehen ist dieser Vergleich im Video. Klar besser schneidet die High-Res-Aufnahme in Sachen Bildrauschen ab. Bei diesem Vergleich sehe ich sogar einen winzigen Vorteil der High-Res-Aufnahme in den Details. Ob dieser Unterschied in der Praxis wirklich Relevanz hat, muss jeder für sich entscheiden – in meinen Augen ist er unbedeutend.

Die folgenden Aufnahmen vergleichen die Systeme anhand eines Blicks auf meinen Wohnort Feldkirch. Zuerst noch einmal Olympus’ High-Res-Modus versus Aufnahme in normaler Auflösung. Zuerst Olympus Low- vs. Olympus High-Res, diesmal mit Stativ.

E-M1MarkIII | M.Zuiko 8-25mm F4.0 | 9mm (18mm KB) | f/5.6 | 1/20sec | ISO200 (80MP, Stativ)
E-M1MarkIII | M.Zuiko 8-25mm F4.0 | 9mm (18mm KB) | f/5.6 | 1/20sec | ISO200 (20MP, Stativ)

Auch hier habe ich die niedrig aufgelöste Aufnahme auf die Auflösung der hochaufgelösten interpoliert und in Photoshop übereinander gelegt – ebenfalls im Video zu sehen. Der Unterschied ist überschaubarer, als wohl die meisten erwarten würden. Durch das bei Interpolation übliche Nachschärfen wirkt die aufgeblasene Aufnahme schärfer, zeigt allerdings auch die für starke Interpolation typischen Störungsmuster. Durch effizientes Nachschärfen der hochaufgelösten Aufnahme sollte aus ihr mehr herauszuholen sein, als aus der interpolierten Aufnahme in Normalauflösung. Wer diesen Aufwand auf sich nimmt, wird sicher von der hochauflösenden Aufnahme profitieren.

MFT vs. Vollformat vs. Mittelformat – Landschaft/Ortschaft

Kommen wir aber zurück zu MFT vs. Vollformat vs. Mittelformat. Das MFT-Vergleichsbild ist die oben abgebildete Aufnahme. Unten folgen die Aufnahmen mit Canon und Fujifilm.

Canon EOS R5 | RF 15-35mm F2.8 | 18mm | f/8 | 1/400sec | ISO100
Fujifilm GFX 50R | Fujinon GF23mm F4 | 23mm (≈ 18mm KB) | f/8 | 1/160sec | ISO100

Wie schon in der Kirche zeigt Fujis Mittelformatkamera die feinsten Details, die Canon-Aufnahme wirkt etwas schwammiger. Die Olympus liegt im hochauflösenden Modus nicht weit dahinter, markiert aber dennoch das Schlusslicht.

Fazit

Physik ist Physik! Die beiden Kameras mit den größeren Sensoren schlagen MFT sowohl in der Detailzeichnung, als auch im Kontrastumfang.

Also doch besser ein Pixelmonster im Voll- oder Mittelformat? Es kommt drauf an!

Wer häufig Motive ablichtet in denen feine Details eine zentrale Rolle spielen und diese regelmäßig in Formaten von weit über A3 druckt, profitiert von größeren Sensoren und hoher Auflösung. Dafür muss man allerdings auch bereit sein entsprechend präzise zu arbeiten. Je höher die Auflösung, desto häufiger wird man ein Stativ einsetzen müssen, um daraus nutzen zu ziehen. Wer zu all dem ja sagen kann, der sollte durchaus auch einmal einen Blick auf Fujis Mittelformatkameras werfen – preislich sollte es sich im Vergleich zur Premiumklasse der Vollformathersteller auch nicht viel schenken.

Alle, auf die das im vorangegangenen Absatz Angeführte eher nicht zutrifft, empfehle ich die Unterschiede in der Detailqualität nicht überzubewerten, denn man muss die Abbildungen schon unter die Lupe nehmen, um die Unterschiede überhaupt erkennen zu können. Aufnahmen in der Tatsächliche-Pixel-Ansicht zu studieren ist schließlich nichts anderes, als unter die Lupe nehmen. Das ist mir erst so richtig bewusst geworden, seit ich mit MacBooks mit Retina-Display arbeiten. Mein aktuelles MacBook hat eine Auflösung von 226ppi, die meisten Monitore liegen hingegen zwischen 100ppi und 120ppi – mein Eizo-Desktop-Bildschirm hat 109ppi. Auf dem Eizo sehe ich deshalb Bilder bei 100% doppelt so groß, wie auf dem MacBook. Unterschiede, die am Desktop unübersehbar sind, kann ich am Laptop kaum mehr ausmachen. Bei einem Standarddruck mit 300ppi fällt die Wiedergabe noch kleiner aus und auch das Druckraster wird dafür sorgen, dass an normalen Monitoren deutlich sichtbare Mängel überhaupt keine Rolle mehr spielen.

Nun spricht grundsätzlich nichts dagegen seine fotografische Erfüllung darin zu finden, unter allen Umständen und auf jeder Zoomstufe die bestmögliche aktuell verfügbare Abbildungs- und Detailqualität zu erzielen. Weniger cool finde ich es daraus ein Glaubensbekenntnis zu machen und missionieren zu gehen.

Abbildungs- und Detailqualität ist ein Faktor einer Kamera bzw. eines Systems unter vielen. Ebenso bilden Geschwindigkeit, Funktionsumfang, Robustheit und Wetterfestigkeit, Bedienkonzept, Ergonomie, Systemgewicht, Preis und vieles mehr Kriterien die in der Fotografie eine Rolle spielen. Wer all das der theoretisch bestmöglichen Detailqualität unterordnet, setzt verkehrte Prioritäten, vor allem dann, wenn er oder sie diese noch nicht einmal benötigen, weil man eher selten Motive ablichtet, bei denen sie relevant wäre, man kaum einmal über A3 ausdruckt und/oder nicht die Muße hat den hohen Anforderungen entsprechend zu fotografieren.

Auf mich trifft vor allem zu, dass ich kaum über A3 drucke und zu bequem bin, den Aufwand zu treiben, den die hochauflösenden Boliden fordern. Auch wenn ich in Fototechnik recht gut bewandert bin, halte ich mich für keinen besonders guten Fotografen. Nicht, weil ich es nicht könnte, sondern weil ich ein Faultier bin. Exzellente Aufnahmen sind meist Ergebnis von viel Vorbereitung, Arbeit und Geduld.

Bemerkenswerte Fotos leben in allererster Linie von einem interessanten Motiv und gekonnter Gestaltung. High-End-Fotoausrüstung kann dem unter Umständen für große Reproduktionen den letzten Schliff verleihen. Doch kein Foto wird durch exzellente Fototechnik bemerkenswert, wenn das Motiv uninteressant und/oder die Gestaltung mäßig ist. Es macht absolut keinen Sinn in eine Ausrüstung der Champions-League zu investieren, wenn man selbst (noch) in der Regionalliga spielt. Tatsächlich arbeiten sogar oft Foto-Champions mit APS-C- oder MFT-Systemen, weil sie es verstehen, zwischen Abbildungsqualität und allen anderen Kriterien die ein System ausmachen, die richtigen Prioritäten zu setzen.

LINKS

Olympus OM-D E-M1 III:

Olympus 8–25mm ƒ4:

Canon EOS R5

Canon 15–35mm ƒ2.8

Fujifilm GFX 50R

Fujinon GF 23mm ƒ4

Antworten

  1. Servus Markus,

    vielen Dank für deinen Bericht. Ich konnte mir viele Sachen mitnehmen. Es ist sehr spannend zu sehen, wie unterschiedlich Fotos aufgenommen und wirken können.
    Viele Grüße
    Winfried

  2. Ich stimme O.G. zu, dass Hauke Fischers Artikel
    https://haukefischer.fr/accueil/zu-einem-besseren-fotografen-werden/
    sehr interessant ist und von keinem Fotografen vergessen werden sollte.

    Ich möchte hinzufügen, dass Marcus‘ Buch über Fotografie genau diese Ideen unterstützt und deshalb bin ich so begeistert von ihnen.

    Natürlich ist ein Gerät technisch besser als das andere und dafür ist es gut, dass es Foren gibt.

    Schaut man sich aber nur Foren über die neuesten Supergeräte an, vergisst man schnell, dass es eigentlich um Fotografie geht. und dass du das selbst machst und geduldig lernen musst.

    Vielen Dank im Voraus für die vielen Anstrengungen, die Sie unternehmen, um uns dabei zu helfen und uns zu lehren für uns selbst zu denken!

    Kurt aus Belgien

  3. Lieber Markus,

    vielen Dank für Deinen Artikel. Da ich ja ein Altglasfan bin, würde es mich schon reizen, wie sich dasselbe am Mittelformat schlägt …

    LG Bernhard

  4. Daaaaaaaaaaaaaaaanke

  5. Hallo Markus,
    ich habe Deinen Beitrag mit großem Interesse auf Youtube angesehen und auch hier gelesen. Ich finde es nur schade, dass Du die RAW-Dateien nicht zum Download bereit gestellt hast. Ich selber besitze die GFX50R und sie GFX100S, daneben die Nikon D850 und die Panasonic G9. Das mit dem Dynamik-Umfang kann ich nicht ganz bestätigen. Ich habe auch alle 3 Systeme für mich verglichen und bin zu dem Schluß gekommen, dass die GFX den größeren Dynamikumfang hat als die D850, ganz zu schweigen von gegenüber der G9. Daher würde ich mir gerne das RAW von der GFX an meinem Rechner ansehen wollen. Bitte nicht falsch verstehen, ich unterstelle überhaupt nichts, es interessiert mich bloß.
    Ich habe erst jetzt selber einen Erfahrungsbericht über den Einstieg ins Mittelformat im NFC-Forum geschrieben. Mein Fazit dabei ist, es gibt nicht die Kamera die alles kann. Jeder muss für sich den besten Kompromiss finden.
    Beim MFT habe ich mir in schwierigen Lichtsituationen angewöhnt ein Belichtungs-Bracketing mit 5 Aufnahmen zu machen und die dann am Rechner zusammen zu setzen. Da geht enorm viel. Und beim High-ISO schiesse ich jetzt immer mindestens 10 Aufnahmen im Serienmodus, lade sie entweder in Photoshop oder Affinity und lasse mir von allen Bildern den Mittelwert jedes Pixels berechnen. Das gibt am Ende praktisch nahezu rauschfreie Bilder. Also mit MFT kann man auch in den Grenzbereichen gute Bilder erhalten..
    Vielleicht entscheidest Du Dich ja noch die RAW’s zur Verfügung zu stellen, das wäre nett.
    VG
    Roland

    1. Hallo Roland,
      man soll immer kritisch sein! Mich überzeugt, was ich selbst sehe, auch mehr, als was andere behaupten. Ich habe drei Vergleichsaufnahmen aus der Kirche in ein ZIP gepackt und auf die Dropbox geladen:
      https://www.dropbox.com/s/9l12klwx1mkplnp/mft-ff-mf-raws.zip?dl=0

      Falls du zu anderen Schlüssen kommst, lass es mich bitte wissen!

      Falls du einmal einen eigenen Vergleich anstellen möchtest, wäre ich an deinem Fazit auch interessiert und, wenn du deine Erfahrung teilen möchte, stelle ich dir meinen Blog auch gerne für einen Gastartikel zur Verfügung (wenn du keine eigene Plattform hast).

      Schöne Grüße und allzeit gut Licht!

      Markus

      1. Hallo Markus,

        erst mal vielen Dank für die Bereitstellung der RAW’s. Ich habe mir die Canon und die GFX Dateien genauer angesehen. Ich denke mal die Olympus ist da etwas aussen vor. Was mich etwas erstaunt hat, bei der GFX und Blende 4 mit 1/15-tel, bei der Canon 0,6s und Blende 16. Aber Deine Schlußfolgerungen aus den Bildern kann ich bestätigen. Bei dem Canon-Raw muss ich in Lightroom aber fast eine Blende mehr aufhellen um zum gleichen Luminanzergebnis zu kommen wie die Fuji. Die Canon hat mich im Rauschverhalten positiv überrascht.

        Auf jeden Fall werde ich das jetzt zum Anlass nehmen und mal die Nikon D810 und die D850 gegen die GFX50R und die GFX100S antreten lassen. Ich lass Dich dann das Ergebnis wissen.

        Ich habe meinen Erfahrungsbericht im NFC-Forum (Netzwerk-Fotografie-Club) veröffentlicht. Der Club ist leider kostenpflichtig, sonst würde ich ihn verlinken. Ich habe mich aber nicht über technische Daten ausgelassen, die kann jeder im Internet finden. Mein Erfahrungsbericht geht über den Einzug von Mittelformat bei mir zu Hause, welche Vorteile es für mich und meine Fotografie hat, aber auch welche Nachteile das mit sich bringt. Mein Fazit ist auch: Mittelformat ist nicht das Maß aller Dinge. Wer seine Fotografie darauf abgestimmt hat wird damit glücklich, wer nicht wird es hassen. Die beste Kamera ist immer die, welche man dabei hat.

        Nur mal so als Beispiel: Die GFX100S liefert ca. 130mB als verlustfrei komprimiertes RAW. Ein unkomprimiertes geht dann schon so an die 200mB und TIFF liefert so an die 500mB. Das muss man erst mal verarbeiten. Die GFX100S hat auch die Möglichkeit über den IBIS ein Highres Bild aufzunehmen. Hab ich schon probiert, da kommen dann 400MP raus. Die Kamera macht 16 Bilder und am Ende hat das gesamte Bild (als DNG) 1,65GB. Wer mit Fotoshop arbeitet wird ganz schnell das PSB-Format kennen lernen. Jede einfache Beautyretusche landet über 2GB und das kann PSD nicht mehr.

        Auf jeden Fall ist Dein Beitrag sehr interessant und ich habe ihn mit Interesse verfolgt.
        Viele Grüße
        Roland

    2. Danke für die Rückmeldung zu den RAWs! Wegen der Blendeneinstellungen: Ich habe bei dieser Szene die ganzen Blendenschritte durchfotografiert. Beim Aussuchen der Beispielbilder habe ich dann nur auf maximale Detailschärfe geachtet, nicht auf die Blende. Die Aufnahmen der GFX waren von Offenblende bis ƒ22 praktisch identisch scharf, bei der Canon bis ƒ16, bei MFT wie zu erwarten bis ƒ8. Überrascht hat mich, dass die Aufnahme der GFX bei ƒ32 ins Auge stechend unscharf geworden ist. Bei welcher Blendeneinstellung fällt bei dir mit der 100MP Mittelformat die Schärfe sichtbar ab?

      1. Um ehrlich zu sein habe ich noch nie mit Blende 32 fotografiert. Wenn überhaupt höchstens bis 16 aber Hauptsächlich bis Blende 8. bei mft bleibe ich immer unter Blende 8, den man hat ja ohnehin sensorbedingt mehr Schärfentiefe.
        Aber ich habe Dir versprochen, ich probier das aus.. Auch die Blende 32 mit der GFX. Ich hab auch mehrere Objektive der Gf Serie, die kann ich auch durch probieren, leider nur noch nicht das 23mm.
        VG
        Roland

  6. „Bemerkenswerte Fotos leben in allererster Linie von einem interessanten Motiv“

    Hallo Herr Wäger
    ein wichtiger Satz und einer von vielen Bausteinen zum guten Bild in der Fotografie.
    Dem sollte man sich bewusst werden bevor man wieder loszieht ins Fotogeschäft seines Vertrauens und wieder heillos Geld ausgibt für angebliches
    High Tech Kameraequipment. Die Fotos werden halt einfach nicht besser.
    Insbesondere im fotografischen Mainstream mit seinem vorgefertigten Motivkatalogen.

    Falls man hier verlinken darf, empfehle ich folgenden Artikel von Hauke Fischer: https://haukefischer.fr/accueil/zu-einem-besseren-fotografen-werden/

    Gruß
    O.G.

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