Meine erste eigene Kamera mit Wechselobjektiv war eine Nikon F70. Die analoge Spiegelreflex kam 1994 auf den Markt. Gekauft habe ich sie wohl 1998. Vier Jahre nach Marktantritt war dieses Modell noch immer aktuell. Erst 2000 erschien mit der F80 ein Nachfolger. Ein Modellzyklus von sechs Jahren! Kaum mehr vorstellbar, in einer Zeit in der Jahr für Jahr neue Modelle gefordert werden und eines mit drei Jahren am Markt als Methusalem gilt.
Auch meine erste Digitalkamera war von Nikon: E990.
Ebenso entschied ich mich bei der ersten DSLR für Nikon, für die D80.
Ich habe im Laufe der Jahre mit Kameras vieler Hersteller fotografiert, doch Nikon genoss immer meine besondere Sympathie. Diese ist auch nicht erloschen, nachdem ich auf MFT umgestiegen bin. Mit der Z5 wieder einmal mit einer Nikon zu fotografieren, fühlt sich irgendwie wie nachhause kommen an.
Die Z5 liegt gut und satt in der Hand
Die Z5 mit Z-Nikkor 24–70mm ƒ4 ist mit knapp 1200g etwas schwerer als meine Olympus E-M1 III mit vergleichbarem 12–40mm ƒ2.8 Zuiko, wobei ich in der Praxis eher das 12–100mm ƒ4 Zuiko im Einsatz habe, womit die Olympus beinahe exakt genau so schwer ist, wie die Z5 mit 24–70mm.
Ich schätze es, wenn eine Kamera ein relativ hohes Gewicht im Vergleich zum Volumen hat. Sehr leichte Kameras fühlen sich für mein Gefühl und nach meiner Erfahrung immer auch etwas billig an. Gewicht hat für mich zwei Seiten. Da wäre einmal das tatsächliche, absolute Gewicht. Das ist das, was ich trage und nach längerem Tragen spüre. Dann gibt es aber auch das gefühlte Gewicht. Schon oft habe ich beobachtet – bei mir, wie auch bei anderen –, dass sich eine Kamera mit hohem Gewicht-zu-Volumen-Verhältnis schwerer anfühlen, als sie tatsächlich sind. Es ist also kein Widerspruch, wenn ich zwar Wert darauf lege, dass meine Ausrüstung leicht ist, gleichzeitig aber eine im Verhältnis zum Volumen schwere Kamera gegenüber Leichtbau bevorzuge. Sie liegt mir besser in der Hand, fühlt sich wertiger an und ich fotografiere lieber damit.
Die Z5 liegt mir gut in Händen. Der schlankere Handgriff der E-M1 liegt mir zwar noch etwas besser, dafür ist jener der Z5 höher, wodurch ich die Kamera mit allen Fingern greifen kann, und nicht wie bei der E-M1 mit dem kleinen Finger ins Leere greife. Diesbezüglich ist die Z5 für mich auch ergonomischer, als die Sony A7 III – ein vergleichbares Modell, über das ich auch bereits schrieb.
Nun ist Ergonomie natürlich oft relativ und wie gut ein bestimmtes Modell in Händen liegt, von der Handschuhgröße des Fotografen abhängig. Anatomisch gesehen bin ich ein Langfinger, weshalb für mich ein kompakt gestalteter Body schnell einmal zu klein ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Griff für Leute mit kleinen Händen bzw. kurzen Fingern zu voluminös ist. Das kann durchaus hinderlich sein, da sich vorne neben dem Bajonett zwei Funktionstasten befinden und man diese dann eventuell nicht mehr ohne Verrenkung erreicht. Wer Funktionstasten seinen Anforderungen entsprechend spezifisch belegen möchte, sollte das prüfen, denn oben und hinten am Gehäuse gibt es wenig frei belegbare Knöpfe.
Etwas suboptimal finde ich bei den spiegellosen Kleinbildkameras mit denen ich bislang fotografiert habe den geringen Freiraum zwischen Griff und Objektiv – vor allem wenn das Objektiv schon nahe am Bajonett an Umfang zunimmt. Die Z5 bietet diesbezüglich zwar etwas mehr Raum als die A7 III, aber im Vergleich zur E-M1 sind die Verhältnisse noch immer beengt. In der Praxis ist das allerdings kein Problem, sondern eher ein Detail am Rande.
Schlicht und vollständig
Was mir an der Z5 gefällt, ist das aufgeräumte Design. So aufgeräumt, dass man unterschätzen könnte, was in ihr steckt. Das Einstellrad für den Belichtungsmodus ist mit P, S, A, M, drei User-Settings und dem Autopiloten beschriftet. Punkt.
Trotz der Schlichtheit bietet die Z5 ausreichend Bedienelemente, um alle in der Praxis relevanten Einstellungen effektiv vornehmen zu können. Die Konfigurationen ab Werk entsprechen zwar nicht ganz meinen Vorstellungen, aber das lässt sich im Wesentlichen ändern.
Belichtungskorrektur-Taste
Ein Rätsel bei allen Kameras mit zwei Einstellrädern ist mir der Sinn des Knopfes für die Belichtungskorrektur. In A und S steuert ein Einstellrad üblicherweise Blende bzw. Zeit, in P führt eines zur Programmverschiebung. Das zweite Einstellrad macht in der Regel nach Werkseinstellung gar nichts. Um eine Belichtungskorrektur vorzunehmen, ist die (+/–)-Taste zu drücken. Das lässt kann man zwar ändern, aber weshalb ist das Zweitrad ab Werk funktionslos und steuert nicht generell die Belichtungskorrektur? Und unter welchen Umständen ist es von Vorteil zur Belichtungskorrektur eine Taste drücken zu müssen? Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegen genommen.
Bei der Z5 ist die (+/–)-Taste zu allem Überfluss auch noch funktionslos, wenn man die Kamera so konfiguriert, dass das Zweitrad die Belichtungskorrektur ohne Zusatztaste steuert. Eine Möglichkeit die Taste mit einer anderen Funktion zu belegen fehlt, was in der Praxis aber wohl auch für die meisten Fotografen ein überschaubares Problem sein dürfte. Zumindest für meine Anforderungen finde ich mit FN1, FN2, Video-Start (individuell belegbar), ISO-Taste, Display-Taste, AF-On und Serienbild/Selbstauslöser-Taste mehr als ausreichend Elemente um alle für mich relevanten Einstellungen effizient vornehmen zu können. Es kommen ja auch noch die drei User-Settings hinzu.
Ergonomisch und benutzerfreundlich
In den Einstellmenüs bleibt sich Nikon treu. Auch wer von einer der ersten Nikon DSLRs auf die Z5 umsteigt sollte keine Probleme haben sich in den Menüs zurecht zu finden. In meinen Augen ist Nikon Primus in Sachen Benutzerführung. Das gilt nicht nur für die Menüs, sondern insgesamt finde ich die Bedienung und Ergonomie der Z5 annähernd optimal. Sämtliche Bedienelemente sind weitgehend optimal platziert, alles ist gut erreichbar.
Intuitives Vergrößern für manuelles Fokussieren
Besonders schön gelöst: Die (+)-Lupe untern rechts lässt sich im Aufnahmemodus nutzen, um die Anzeige zu vergrößern, was beim manuellen Fokussieren hilft. Mehrmals drücken zoomt weiter ein, die (–)-Lupe verkleinert. Über die Wippe darüber lässt sich der Ausschnitt verschieben. Das geht deutlich intuitiver, als bei meinen OM-Ds.
Wetterfest
Als Outdoor-Fotograf ist für mich Robustheit und Abdichtung gegen Umwelt- und Witterungseinflüsse ein Thema. Ich liebe fotografieren bei Sauwetter. Nikon verspricht ein gut abgedichtetes Gehäuse, und zwar nicht nur für die Kamera, sondern auch bei Objektiven. Der Z5 nehme ich das auch ab. Sony verspricht auf der Homepage zwar für die A7 III ebenfalls eine Abdichtung, allerdings eher in Form einer Randnotiz. Bei genauer Betrachtung hege ich Zweifel, dass ihre Abdeckungen einem nennenswerten Regenguss standhalten.
Bildrauschen
Zur Beurteilung des Rauschverhaltens habe ich Vergleichsaufnahmen mit der Z5, der A7 III und der E-M1X erstellt. Zunächst habe ich ein Testchart mit jeweils ISO 800, 1600, 3200, 6400, 12.800 und 25.600 fotografiert. Danach Landschaft mit blauem Himmel mit denselben ISO-Werten. Bis ISO1600 zeigen sich bei den beiden Motiven kaum relevante Unterschiede zwischen den drei Kameras. Bei ISO3200 sind die Kleinbild-Sensoren gegenüber MDR dann aber sichtbar im Vorteil, ich würde sagen etwa 1 Lichtwert. Das heißt eine ISO-3200-Aufnahme des MFT-Sensors ist mit einer ISO-6400-Aufnahme der beiden anderen vergleichbar. Bei ISO6400 und darüber werden die Unterschiede deutlicher und dürften etwa 2 Lichtwerte betragen – ISO6400 der Olympus liegt also etwa auf dem Rauschniveau von ISO25.600 der Vollformatkameras.
Z5 und A7 III zeigen sich bis ISO6400 etwa gleichauf, darüber hinaus ist bei der Sony weniger Rauschen sichtbar, allerdings nimmt die Detailschärfe im Vergleich zur Nikon ab, was bedeuten könnte, dass die Software der Sony bei High-ISO-Werten mehr Rauschreduzierung anwendet. Mit nachträglicher Rauschreduzierung sollte die Nikon diesen vermeintlichen Nachteil wettmachen können.
Die folgenden Aufnahmen zeigen, dass mit der Z5 auch unter ungünstigen Lichtverhältnissen und bei hohen Empfindlichkeiten gute Resultate zu erzielen sind. Die Rauschreduzierung in Capture One stand bei den Aufnahmen auf Standard.
Bildstabilisierung
Um die Bildstabilisierung zu testen habe ich von meinem Testchart je zwei Aufnahmen bei 50mm Brennweite und Verschlusszeiten von 1/50s, 1/25s, 1/10s, 1/5s und 1/2s gemacht. Überraschend mäßig zeigte sich die Performance der A7 III: Akzeptabel scharf fallen gerade noch die Aufnahmen bei 1/25s aus. Darüber hinaus sind die Ergebnisse unbrauchbar.
Deutlich besser die Nikon: Bei 1/10s gerät eine der Testaufnahmen absolut, die andere akzeptabel scharf.
Nervige Bildkontrolle im Sucher
Nervig ist bei der Z5 die Rückschau im Sucher. Bei der E-M1 sehe ich diese ohne nennenswerte Verzögerung nach der Aufnahme, und wenn der Auslöser wieder gedrückt wird ist sie ebenso schnell wieder weg – bei der A7 III nicht anders. Die Nikon hingegen legt eine Pause zwischen Aufnahme und Anzeige der Rückschau ein, und noch eine, wenn der Auslöser wieder gedrückt wird. Die Pausen dürften zwar kaum 1/2s betragen und beim gemächlichen Fotografieren statischer Motive irrelevant sein. Aber wenn man in rascher Folge viele Aufnahmen auslöst (ich spreche nicht von Serienbild), dann ist das ausgesprochen irritierend. Nervig genug, um die Rückschau für den Sucher zu deaktivieren.
Nikon Z5: Preiswert und gut!
Die Nikon Z5 und die Sony A7 III sind vergleichbare Kameras, weshalb ich die Sony in diesem Bericht auch immer wieder erwähne. Müsste ich mich für eines der beiden Modelle entscheiden, wäre meine Wahl eigentlich klar: Nikon Z5. Nach meinen Versuchen ist die Stabilisierung der Z5 jener der A7 III überlegen, ihr Shaping liegt mir besser in Händen, ich mag das aufgeräumte Design, Ergonomie und Benutzerfreundlichkeit kann man wohl kaum besser gestalten und ich traue ihr eher zu einen Regenguss zu überstehen. Dabei ist sie mit aktuell 1500 Euro Listenpreis auch noch deutlich günstiger, als die A7 III, die Sony mit 2300 Euro ausschreibt.
Das Problem: Die Objektivauswahl
Systemkameras nennt man Systemkameras, weil sie ein System aus Kameras und Objektiven bilden. Objektive und verfügbare Auswahl sind mindestens so wichtig, wie die Kamera selbst.
Als ich vor einigen Jahren beschloss eine spiegellose Systemkamera als Zweitsystem neben meiner Kleinbild-DSLR-Ausrüstung anzuschaffen, standen zwei Möglichkeiten zur Debatte: Entweder eine Sony NEX-7 oder eine Olympus OM-D E-M5.
Eigentlich hätte ich die NEX-7 bevorzugt. Nur: Die Objektivauswahl war bei dem neuen System noch überschaubar, und ich habe keines gefunden das meinen Anforderungen entsprochen hätte. MFT war damals schon etwas länger am Markt und Olympus hatte zusammen mit Panasonic ein ausreichendes Angebot um zu finden, was mir vorschwebte. Deswegen habe ich mich für die E-M5 entschieden.
Auch Nikon Z ist ein relativ neues System. Aktuell werden 14 Objektive für das Kleinbild angeboten. Ich habe für meinen Test das 24–70mm ƒ4 gewählt, weil es keiner und leichter ist, als das 24–70mm ƒ2.8 – die geringere Lichtstärke ist im Vergleich dazu für mich von geringerer Relevanz. Für meine tatsächliche Praxis wäre dieser Brennweitenbereich noch immer zu beschränkt – ich würde eher das 24–105mm als Standardzoom bevorzugen (derzeit noch auf der Roadmap unterwegs) oder – noch besser – das 24–200mm ƒ4–5.3, das zwar seit Herbst erhältlich ist, aber leider für mich und diesen Test nicht verfügbar war.
Um Wildtiere zu fotografieren sind 200mm allerdings deutlich zu kurz. Ich nutze in der Regel 300mm MFT, also 600mm KB, oft mit 1.4×-Telekonverter, dass sind dann 420mm MFT bzw. 840mm. Das längste was jedoch aktuell für Nikon Z verfügbar ist, ist 200mm, woraus man mit Telekonverter 400mm machen kann. Wie sich 400mm zu 800mm bei ähnlicher Auflösung in der Tierfotografie verhalten, habe ich in meinem Vergleich von Sony A7 III und Sigma 100–400mm mit meiner E-M1 und Olympus 100–400mm gezeigt (ein Leser hat mich übrigens darauf hingewiesen, dass es sich dabei um dieselbe Optik handelt).
Nun wird es natürlich zukünftig weiter Z-Nikkore geben. Nikon verspricht für 2021 ein 100–400mm und ein 200–600mm, Ende 2022 sollten Festbrennweiten mit 400mm und 600mm dazukommen, woraus mit 2×-Telekonverter 800mm bzw. 1200mm werden. Lichtstärke und Preise stehen aktuell allerdings derzeit in den Sternen, wie, ob die Termine halten.
Da auch von Drittherstellern wie Sigma oder Tamron kompatiblen Objektive für das Z-Bajonett verfügbar sind, könnte ich mit dem Z-System meiner fotografischen Leidenschaft, der Tierfotografie, nur eingeschränkt nachkommen. Ob Nikon bei den Drittanbietern auf der Bremse steht, um die Absätze der eigenen Optiken zu schützen? Und wenn ja, ob das eine gute Idee ist?
Man kann natürlich auf F-Optiken zurückzugreifen und sie per FTZ-Adapter an der Z-Kamera nützen, was eine gute und logische Option für alle Nikon-DSLR-Fotografen ist. In ein neues System einzusteigen und dann in Objektive des Vorgängersystems zu investieren wäre mir persönlich jedoch nicht sympathisch. Das war auch so, als ich mit Micro FourThirds begann. Damals wären FourThirds-Objektive Teils zu Schnäppchenpreisen zu haben und via Adapter an MFT einzusetzen gewesen. Doch wie auch jetzt von Nikon F zu Z, waren FT-Objektive größer und schwerer als MFT-Optiken und eben Teil eines alten (und bald aufgegebenen) Systems, weshalb ich mir auch nie eines gekauft habe.
Das heißt, ich könnte mir zwar nicht vorstellen in Nikon Z einzusteigen und dann F-kompatible Linsen zu kaufen, doch um die Z5 für die Tierfotografie zu testen habe ich mir trotzdem von Foto Hebenstreit ein F-Supertelezoom und einen Adapter mitgeben lassen. Meine Wahl fiel auf das Tamron 150–600mm ƒ5–6.3. Dieses wird von einer befreundeten Natur- und Tierfotografin an einer Nikon DX-DSLR eingesetzt, was mich neugierig machte, wie es sich in der Praxis wohl im Vergleich zu meiner MFT-Ausrüstung verhielt, und es liegt auch preislich in einem für mich akzeptablen Bereich.
Für mich als MFT-Fotograf ist das 150–600mm ein Monster. Zusammen mit dem FTZ-Konverter bringt es 2060g – mehr als mein 300mm mit Konverter und Kamera. Hut ab vor meiner Bekannten, die damit nicht nur landein, landaus zieht, sondern auch noch bergauf, bergab!
Mir persönlich genügen die Schulterschmerzen, die ich nach drei, vier oder mehr Stunden Marsch im Gelände mit meiner Ausrüstung verspüre. Tatschlich habe ich beim Fotografieren mit diesem Objektiv sogar das erste Mal Rückenschmerzen davon getragen. Dazu ist zwar zu sagen, dass mein Rücken generell durch das viele Sitzen vor dem Computer nicht in optimalem Zustand ist, und dass ich neben der Z5 mit Tamron auch die A7 III mit 100–400mm umhängen hatte. Andererseits hatte ich die A7 III mit 100–400 schon mehrfach mit E-M1 und verschiedenen Supertele deutlich mehr als eine Stunde im Einsatz und hatte ich nicht einmal Rückenschmerzen zu beklagen. Das Drittel mehr, dass die Z5 mit Tamron im Vergleich zur E-M1 mit 300mm Zuiko wiegt, scheint in vollem Umfang ins Kreuz zu gehen.
Wer fit oder gar sportlich ist, keine Rücken- oder Gelenksprobleme und noch in einem Alter ist, in dem solche Probleme (hoffentlich) noch lange auf sich warten lassen, braucht sich darüber nicht unbedingt den Kopf zerbrechen. Andernfalls empfehle ich hingegen das Thema Gewicht beim Einstieg in ein System gut zu bedenken, wenn man beabsichtigt damit auf Wanderschaft zu fotografieren.
Den Einsatz des Tamron habe ich mir genau einmal angetan. Damit zu fotografieren bereitet mir deutlich weniger Freude, als mit meinen MFT-Kameras. Selbst das MFT-Monster E-M1X – mit 300mm und Telekonverter auch nur 300g leichter, als die Z5 mit Tamron –, vermittelt in der Handhabung deutlich mehr Leichtigkeit. Der Grund: Das Gewichtsverhältnis Kamera zu Objektiv ist mit 1:1,4 recht ausgewogen. Die knapp 2500g verteilen sich relativ gleichmäßig auf beide Arme, während bei Nikon/Tamron der linke Arm 2kg stemmen muss, während der rechte nur 670g hält (ein Verhältnis von rund 1:3). Hinzu kommt, dass bei der E-M1X das Supertele von einem voluminösen Body mit integriertem Hochformatgriff gehalten wird, der einen praktisch perfekten Halt bietet, wohingegen die relativ kompakte Z5 (eben auch kaum größer als eine normale E-M1) an so einem Supertele nur mehr vergleichsweise mageren Griff bietet.
Fazit
Die Z5 ist eine tolle Kamera. Wer ein preiswertes Vollformat-Modell sucht, sollte viel Freude in ihr finden. Die meisten Fotografen werden auch im aktuell noch etwas mageren Objektivangebot passende Optiken finden. Da ich ihr durchaus zutraue mit unwirtlichen Wetterbedingungen gut zurecht zu kommen, würde ich sie als Wanderer absolut in Betracht ziehen. Nicht zuletzt ist auch der Preis sehr attraktiv.
Schwieriger sieht es aus, wenn man auf die fotografische Jagd nach Wildtieren gehen will. Derzeit gibt es für das System noch keine besonders lange Brennweiten und man wird, wie es aussieht, noch Monaten warten müssen, bis langes Glas zu haben ist. Sollten nicht zumindest Sigma & Co bald ihr Sortiment an Objektiven für spiegellose Kameras für das Z-Bajonett ausrüsten, könnte diese Wartezeit durchaus lange ausfallen. Wer sich mit MFT nicht anfreunden kann, wird sich derzeit wohl eher bei Canon oder Sony umsehen, wenn ihm oder ihr diese Wartezeit zu lange scheint.
Links:
- Nikon Z5: Nikon | Foto-Hebenstreit-Shop | Amazon
- Nikon Z 24–70mm ƒ4: Nikon | Foto-Hebenstreit-Shop | Amazon
- Nikon Z 24–200mm ƒ4–6.3: Nikon | Foto-Hebenstreit-Shop | Amazon
- FTZ-Adapter: Nikon | Foto-Hebenstreit-Shop | Amazon
- Tamron 150–600mm ƒ5–6.3: Tamron | Foto-Hebenstreit-Shop | Amazon
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