In diesem Video spreche ich über meine Erfahrungen und meine Einschätzung des Qualitätsunterschieds zwischen Smartphone und Systemkamera.
Schlagwort: Systemkamera
In diesem Video gehe ich der Frage nach, ob Smartphones mittlerweile Systemkameras in Sachen Abbildungsqualität ernsthafte Konkurrenz machen.
Links:
Die E-M1 verschafft mir beim Fotografieren die Leichtigkeit die MFT generell zu Grunde liegt. Sie ist aber groß und griffig genug um sie auch bei ausgedehnten Foto-Sessions effizient einsetzen zu können. Mit der E-M5 – der ersten Olympus die mir MFT und spiegelloses Fotografieren schmackhaft machte – wäre das kein Thema gewesen. Die E-M5 punktet unterwegs mit Kompaktheit, wäre für mich aber keine Alternative zu meiner damaligen D600 gewesen. Erst die E-M1 von 2013 veranlasste mich auf den Gedanken, von Nikon auf Micro FourThirds umzusteigen, was ich nach einigen Wochen mit ihr auch in die Tag umsetzte.
Für einen Fotografen wie mich, der etwa 95% auf Achse fotografiert, kann es in meinen Augen kein besseres System als MFT geben. Mehr als alles andere bestätigte mir das eine 15-tägige Rundfahrt um Island: In meiner Vanguard The Heralder begleiteten mich damals, ein Weitwinkel-, ein Standard- und ein Telezoom (M.Zuiko 9–18mm und M.Zuiko 12–40mm, Lumix 100–300mm) und drei Kameras (E-M5, E-M1 und Lumix GM1). Trotz dreier Apparate samt Linsen, hatte ich wohl weniger Ballast zu tragen, als eine Vielzahl anderer Touristen mit Vollformat und zwei oder drei Wechselobjektiven. Ein bis zwei Stunden Fußmarsch mit der Fototasche um die Schultern waren kein Problem.
Jeden Brennweitenbereich an einer eigenen Kamera zu haben, hat doppelten Vorteil: Man muss nicht ständig Objektive wechseln, läuft also nicht Gefahr, dass Staub und Schmutz in die Kamera gelangen, und man ist in Sekunden schussbereit.
Klar bringt MFT gegenüber APS-C und Kleinbild auch Nachteile mit sich, die man nicht ernsthaft von der Hand weisen kann:
Pen-F: Mein Fazit
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Meine besten Kameras
Es wäre absurd zu behaupten Olympus baue DIE besten Kameras. Geht es um Spitzenwerte im High-ISO-Bereich oder immense Auflösungen sind Kleinbildkameras natürlich besser und wenn es darum geht bei sich rasend schnell bewegenden Motiven blitzschnell zuzuschnappen werden spiegellose Systemkameras nach wie vor von DSLRs ausgestochen.
Dennoch will ich behaupten, dass Olympus die besten Kameras FÜR MICH baut. Olympus’ Kamera-Bodys gehören zweifellos zu den schicksten am Markt. Für viele Fotografen mag das nicht von Bedeutung sein und ich respektiere diese Position, doch für mich ist es ein wichtiger Aspekt und manchmal wundere ich mich, dass Fotografen die ja auch Gestalter sind so Emotionslos über die Gestaltung ihrer Werkzeuge denken können.
Dabei besticht Olympus nicht nur bei der Form, sondern auch bei der Haptik. Man mag darüber streiten können ob man Fujis Retro-Interpretationen gegenüber denen von Olympus vorzieht oder ob man sich eher zu Sonys etwas innovativeren Design-Ansätzen hingezogen fühlt. Außer Frage steht für mich aber, dass kein anderer Kamerahersteller Olympus bei der Haptik das Wasser reichen kann, abgesehen natürlich von Modellen die preislich in einer komplett anderen Liga spielen.
Am Ende verhält es sich mit einem Kamerasystem wie mit Schuhen: Es geht nicht darum DAS BESTE Produkt zu finden sondern das PASSENDSTE Paar. Was nutzen schon die besten Kritiken, Spitzenleistungen im Labor, Auszeichnungen und makellose Qualität wenn sie beim Laufen ständig drücken und Blasen verursachen. So wie jeder Fuß anders ist, ist auch jeder Fotograf anders.
Wie ich bereits im ersten Artikel über die Pen-F geschrieben habe wäre sie nicht meine erste Wahl wenn ich mich für eine einzige Kamera entscheiden müsste. Müsste ich mich auf ein Modell beschränken, wäre die E-M5 II mein Favorit, wenn ich sparsam kalkulieren müsste die E-M10.
Die Kamera mit der ich generell am liebsten arbeite ist die E-M1. Ihre Haptik und Ergonomie sind für eine relativ kompakte Kamera perfekt und sie liegt auch mit den heftigsten MFT-Linsen wie Olympus’ 40–150mm oder Panasonics 100–400mm noch hervorragend in Händen. Dennoch würde ich bei einer Beschränkung auf eine Kamera einer E-M5 den Vorzug geben, weil sie eher einen Kompromiss aus Griffigkeit und Kompaktheit darstellt.
Glücklicherweise sind das für mich reine Gedankenspiele, denn ich habe das Glück mich mit mehreren Bodys ausstatten zu können und je nach Aufgabe den passenden zu wählen.
Ideale Begleiterin
Die Pen-F ist eine Straßen-, Reportage-, Reise- bzw. Immer-dabei-Kamera. Sie ist schick, kompakt, relativ unauffällig und somit eine exzellente Begleiterin, ich finde aber nicht, dass sie wirklich gut in Händen liegt – die OM-D-Modelle haben diesbezüglich einfach die Nase vorn. Allerdings ist das auch gar nicht der Anspruch der F. Vielmehr soll sie eben gut aussehen und gut einzustecken sein. Verschiedene Modelle im Angebot zu haben hat ja für einen Hersteller nur einen Sinn wenn sie Unterschiedliches leisten.
Wer gerne mit Zooms vielleicht sogar langen Teleozooms arbeitet sollte sich den Griff zur F zweimal überlegen. Schon mit dem 12–40mm-Pro-Zoom von Olympus fühlt sich die Gewichtung nicht mehr stimmig an. Natürlich verliert sie mit Zooms auch ihre Kernkompetenzen: Sie ist nicht mehr so kompakt und nicht mehr so schick.
Wer zur F greift sollte gerne mit Festbrennweiten fotografieren. Vor allem Olympus’ 12mm ƒ2.0, 17mm ƒ1.8, 25mm ƒ1.8 und 45mm ƒ1.8 sind perfekte Partner, und natürlich das exzellente 75mm ƒ1.8, das aber so etwa die maximale Größe hat die noch gut mit der F harmoniert.
Ich nutze in letzter Zeit als Objektiv für den Alltag primär Panasonics 30mm ƒ2.8 Macro, da es mir die Möglichkeit gibt auch Winzigkeiten einzufangen – die meisten Bilder unten sind damit entstanden. In Sachen Größe harmoniert dieses Objektiv gut mit der F, nicht jedoch bei der Form – Panasonic folgt einer anderen Formensprache als Olympus. Am Ende ist mir natürlich die Funktion von Kamera und Objektiv wichtiger als das schicke Design, weshalb ich darüber hinweg sehen. Es ist nur eben so, wenn ich bei gleicher Funktionalität zwischen einem schicken und einem langweiligen oder hässlichen Design wählen muss, ist es keine Frage wofür ich mich entscheide.
Creative Dial – nichts für mich
Ich war gespannt wie sich die Einstellungsmöglichkeiten in der Kamera und speziell das Creative Dial für mich in der Praxis bewähren. Es macht wirklich Spaß damit zu arbeiten, denn man muss sich während der Aufnahme noch mehr mit dem Bild auseinandersetzen. Zu Entscheidungen über Schärfentiefe, Belichtung und Belichtungskorrektur gesellen sich speziellere Fragen der Bildkorrektur. Das ist eine feine Sache, wenn man auf Bildentwicklung in der digitalen Dunkelkammer verzichtet. Doch es ist keine Frage, dass man mit RAW und individueller Entwicklung in einem guten RAW-Converter weit aus mehr und bessere Möglichkeiten hat. Schon deshalb weil ein 27-Zoll-Monitor in einem gut beleuchteten Raum um Welten besser funktioniert als ein elektronischer Schaukasten hinter einem augengroßen Loch unter der prallen Sonne.
So habe ich nach einigen Versuchen das Thema Creative Dial für mich ad Acta gelegt. Schade, denn das prägnante Einstellrad an der Front wird so mit zum reinen Zierelement.
Welche Kamera ist die richtige?
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Die richtige Kamera für jeden gibt es nicht! Und was es wohl auch nicht mehr gibt sind schlechte Kameras. Jedenfalls nicht bei den verbreiteten Systemkameras und nicht bei den gängigen Marken (was sich unter diversen Namen bei manchen Discountern an Kompaktkameras mit fix verbauten Linsen tummelt mag ein anderes Thema sein).
Doch wenn es eh keine schlechten Kameras gibt und alle Modelle iO sind, weshalb schreibe ich immer wieder darüber und rücke z.B. die Vorzüge von MFT in den Mittelpunkt?
Wer hier öfters mitliest kennt auch diese Antwort: Weil ich einen viel zu breiten Mainstream sehe, der nach wie vor der Meinung anhängt, alles andere als Vollformat und Spiegelreflex wäre bestenfalls zweite Wahl.
Richtig ist, dass noch immer die meisten Berufsfotografen mit Vollformat und Spiegelreflex arbeiten. Daran ist nichts verkehrt.
Richtig ist aber auch, dass das vor allem Tradition hat. Die meisten lernten mit DSLR und investierten irgendwann in ein DSLR-System. Als 2008 die ersten spiegellosen Systemkameras auf den Markt kamen waren sie nichts weiter als eine interessante Alternative als Zweitkamera. Die Systeme waren zwar klein und Kompaktkameras überlegen, doch sowohl bei Ausstattung als auch bei Funktion und Qualität zu weit von Spiegelreflex entfernt, um professionellen Ansprüchen gerecht zu werden.
Seither hat sich viel getan und spätestens mit Modellen der X-Serie von Fuji, der NEX7 und NEX6 von Sony, der GH4 von Panasonic und den OM-D-Modellen von Olympus finden spiegellose Modelle auch bei Berufsfotografen professionellen Einsatz. Qualitative Unterschiede durch die verschiedenen Sensorformate und bei den verschiedenen Marken gibt es, das ist keine Frage. Doch ist das Niveau insgesamt so hoch, dass endloses Herumkauen auf Differenzen die oft nur mehr im Labor messbar sind, absurd ist.
Kein Mensch sieht einer Aufnahme an ob sie mit der teuersten Vollformat- oder einer Einsteigersystemkamera gemacht wurde – jedenfalls nicht, solange man bei ISO-Einstellungen keine extremen Grenzwerte überschreitet und keine detailreichen Aufnahmen deutlich über A3 ausdruckt. Was man Aufnahmen da schon eher ansieht, ist das Können der Leute die die Kameras bedienen, also ob der Fotograf sein Handwerk versteht oder nicht. Für viele Amateure wäre eine Investition in die eigenen Skills lohnender als in teurere Systeme – am besten eine Investition von Zeit in Praxis.
Beim Entwicklungsstand aktueller Kamerasysteme wird die Frage nach der besten Abbildungsqualität zum sekundären Thema. Viel wichtiger ist, wie mir ein Apparat liegt und ob ich die Funktionen vorfinde die ich für meine Arbeit brauche. Ein paar Beispiele und Überlegungen:
In diesem Screencast stelle ich meine Fototasche für meine kompakte Immer-dabei-Kamera, die Tamrac Rally Micro, und ein paar andere kleine Taschen die ich davor nutzte, vor.
Mein erstes spontan und planlos aufgenommenes Video-Kamera-Review ist etwas holprig geworden und ich musste es arg zusammenschneiden. Ich bin mir noch nicht sicher ob solche Video-Reviews eine Zukunft für mich haben. Zwar hat es Vorteile in Form eines Videos vorführen zu können wie ein Produkt aussieht und funktioniert, bleibt aber die Frage was euch, liebe Besucher, Leser und Zuschauer lieber ist. Sachdienliche Rückmeldungen ob Video gut oder geschriebener Bericht besser ist sind deshalb sehr willkommen.
Zur Kamera in aller Kürze: Die E-M10 MkII ist eine selbst für einen Oly-Fan wie mich überraschend coole Kamera. Auch wenn es schon einige Monate her ist, dass ich die MkI in Händen hatte, glaube ich doch mich rückblickend zu erinnern, dass deren Haptik zwar auch OK aber nicht so überzeugend wie bei der MkII war. Tatsächlich empfinde ich die E-M10 MkII in Händen in Sachen Solidität und Materialeindruck absolut auf Augenhöhe mit einer E-M5 oder E-M1, auch wenn es einen funktionalen und praktischen Unterschied gibt: Die E-M10 ist nicht gegen Feuchtigkeit und Staub abgedichtet (im Video spreche ich zweimal von »abgedeckt«, was natürlich nicht ganz richtig benannt ist).
Die Kamera ist kaum größer als eine Pen E-PL7 und somit absolut alltagsbegleitungstauglich. Würde ich mir heute noch einmal eine Begleiterin für immer-dabei kaufen käme ich schwer ins Grübeln ob es die E-M10 oder E-PL7 sein soll.
Die Einstellräder wirken wie kleine Türmchen auf der Kamera was ein bisschen witzig aussieht, funktional aber absolut seine Berechtigung hat, denn so sind sie gut zu ertasten und da der Aufbau für den Sucher noch etwas höher ist, tragen die Türmchen an sich nicht zusätzlich auf. Die Räder haben eine gute Haptik – kein Vergleich zu dem was Panasonic oft an billigen Plastik dafür verbaut – und laufen extrem smooth. Einerseits rasten sie absolut deutlich ein andererseits vermitteln sie den Eindruck nicht den geringsten Widerstand zu bieten – auch das im Gegensatz zum Rad einer Lumix GM5. Dabei hat sich meine erste Befürchtung, die Räder ließen sich zu leicht versehentlich verstellen in der Praxis überhaupt nicht bestätigt. Von daher muss ich wohl auch in meiner Einschätzung der OM-D E-M5 MkII zurückrudern, denn auch dort hegte ich den Verdacht die Räder seien zu leichtgängig.
Ansonsten gilt in meinen Augen für die E-M10 MkII dasselbe wie für die MkI: Sie ist die ideale Einsteigerkamera für alle die mehr als ein Telefon oder eine Kompakte zum Fotografieren wünschen.
Welche Kamera soll ich kaufen?
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Für Viele kommt es als erstes einmal auf das Budget an. Allerdings ist das Budget als wichtigstes Kriterium für den Kauf einer Kamera keine kluge Basis. Wer keine 500 Euro ausgeben will sollte sich den Kauf eines Smartphones statt einer Kamera überlegen. Kameras hochwertiger Smartphones sind heutzutage Exzellent und stecken Kompaktkameras der unteren Preisklassen in vielerlei Hinsicht in die Tasche. Dabei lassen sich ihre Preise häufig vom Mobilfunkanbieter subventionieren, Apps für ein paar Cents machen sie zum Bildbearbeitungscomputer und beides – Fotografieren und Bildbearbeitung – ist nur ein kleiner Teil dessen was die smarten Alleskönner leisten.
Fotografieren mit dem Schweizer Taschenmesser
Das Smartphone ist das Schweizer Taschenmesser unter den elektronischen Geräten. Wer nicht viel mitschleppen will und nichts anderes als Schnappschießen im Sinn hat ist mit einem Smartphone bestens bedient – fürs Draufhalten und Abdrücken braucht man kaum mehr. Dass sich trotz aller Einschränkungen die diese Art der Kamera zweifellos hat exzellente Fotos machen lassen beweisen jährlich die iPhone Photography Awards.
Richtige Kameras
Über eine richtige Kamera nachzudenken hat vor allem einen Sinn wenn man richtig fotografieren will– wenn man mehr zu tun bereit ist als ein technisches Gerät im Automatik-Modus zu bedienen (wobei sogar das mit Smartphones möglich ist). Das verlangt aber, dass man weiß wie der Apparat zu bedienen ist und welche Einstellungen was bewirken. Oder besser anders herum ausgedrückt: Wenn man weiß was man einstellen muss um etwas Bestimmtes zu bewirken.
Ja, es gibt Situationen in denen eine Spiegelreflexkamera automatisch bessere Fotos macht als eine Kompakte oder ein Handy. Es gibt aber kaum weniger Situationen in denen es für alle die nur Draufhalten und Abdrücken wollen kaum einen Unterschied macht ob der Apparat ein Handy oder eine Spiegelreflex ist.
Alles andere als unbeschwert
Die meisten die sich nicht ernsthaft mit Fotografie befassen wollen und trotzdem eine Spiegelreflex kaufen lassen nach meiner Erfahrung die Apparate bald wieder daheim im Schränkchen. Eben weil eine Spiegelreflexkamera immer ein bisschen Schlepperei bedeutet und man regelmäßig erfährt, dass das Handy oft genau so gute Fotos macht wie die Spiegelreflex, wenn man letztere ohne Gewusst-wie einsetzt.
Die richtige richtige Kamera
Hat man nun aber beschlossen sich aktiv mit Fotografie auseinander zu setzen und Interesse an und Liebe zur Materie gefunden, stellt sich die Frage welche Kamera die richtige unter den richtigen Kameras ist. Damit wären wir wieder bei der Frage: Welche Kamera soll ich kaufen?
Noch immer gibt es keine einfache, eindeutige, allgemeingültige Antwort. Es ist wie die Frage welches Auto soll ich kaufen? Ein Kleinbus, ein Sport- und ein Geländewagen sind auch bei identischer Preis/Leistung drei völlig unterschiedliche Wagentypen. Jeder hat Vorteile die der andere nicht hat und Nachteile bezüglich dessen was er selbst absolut nicht leisten kann. Welcher für mich der richtige Wagen ist hängt von meinen Anforderungen ab. Möchte ich mehr als fünf Leute befördern können, soll der Weg durchs Gelände zur Berghütte bewältigt werden oder will ich sportlich um Kurven brettern?
Für den angehenden Fotografen stellen sich die Fragen wie, wo man was man fotografieren möchte. Welches Modell welcher Marke es am Ende genau ist ist hingegen von geringer Bedeutung. Wer behauptet es müsse unbedingt ein Modell einer bestimmten Marke sein, tut das in der Regel um sich selbst zu bestätigen, dass er mit der Entscheidung für seine Marke die richtige getroffen hat.
Klar: Wenn mich jemand frage, welche Kamera würdest du kaufen, muss ich sagen, eine Olympus. Ich habe drei davon und keine andere Marke. Die drei Kameras die ich habe passen perfekt zu mir. Doch was für mich perfekt ist kann für andere voll daneben sein.
Also geht zum Händler, nehmt verschiedene Modelle verschiedener Hersteller und die Hand und schaut welcher Apparat das größte Will-haben-Gefühl auslöst! Dass sich eine Kamera perfekt anfühlt ist das Um und Auf. Ob das am Ende tatsächlich die perfekte Kamera für einen ist merkt man ohnehin immer erst nach einiger Zeit der Anwendung. Doch die Antwort steht noch viel weniger auf irgendeinem Datenblatt oder in irgendeinem Testbericht, als sie einem durch das Gefühl beim In-die-Hand-nehmen beim Händler vermittelt wird. Ich habe auch schon Kameras nach dem was ich las und was auf Datenblättern stand blind bestellt und es hat sich immer als Fehler herausgestellt.
Was Qualität und Preis/Leistung angeht kann man in der Regel kaum etwas falsch machen, egal zu welcher Kamera man greift. Alle Hersteller kochen mit demselben Wasser, alle haben Stärken und Schwächen, keiner bringt kompletten Mist in die Läden. Zum gleichen Preis darf man unterm Strich vergleichbare Qualität erwarten.
Auf das Wie, Was und Wo im Detail einzugehen würde sehr tief führen – recht ausführlich widme ich mich dem Thema in meinem Buch »Die kreative Fotoschule«. Doch ein paar grundlegende Gedanken als Ausgangspunkt möchte ich nennen.
Transportabilität: Fotografiere ich häufig unterwegs? Möchte ich eine Kamera die ich möglichst unbeschwert transportieren kann, die dabei aber alle Möglichkeiten einer Spiegelreflexkamera und vergleichbare Qualität liefert? Schaut euch die Systemkameras von Sony, Fujifilm, Olympus und Panasonic an.
Die beste Wahl wenn es um einen perfekten Kompromiss von Gewicht/Volumen zu Qualität geht stellt Micro FourThirds dar, also die Systeme von Panasonic und Olympus. Die ideale und beste Einsteigerkamera ist in meinen Augen derzeit die Olympus OM-D E-M1. Sie ist klein, leicht, für ihren Funktionsumfang absolut preiswert, bietet eine Abbildungsqualität auf Höhe von Olympus’ Topapparaten und den Funktionsumfang eines Profigeräts. Und: Ja, das ist keine objektive sondern eine absolut subjektive Meinung – jeder darf eine andere haben und sie kund tun.
Porträt: Wer gerne Personen porträtiert und in Richtung Foto-Shootings mit Menschen denkt und nur geringes Interesse hat eine Kamera laufend durch die Gegend zu schleppen kann und sollte zu einer größeren Kamera als Micro FourThirds greifen. System- und Spiegelreflexkameras von Fujifilm, Sony, Canon, Nikon und Pentax haben größere Bildsensoren die einer kürzere Schärfentiefe forcieren (wobei das MFT nicht wirklich viel schlechter kann) und lassen sich aufgrund ihres größeren Volumens bei ausgedehnten Shootings besser bedienen. Außerdem ist das Angebot an Studio-Zubehör für Canon und Nikon größer als bei allen anderen Herstellern.
Aus eigener Erfahrung empfehle ich einen Blick auf die Nikon D7200 zu werfen (deren Vorgängerinnen ebenfalls exzellent sind und heute wohl bedeutend billiger zu haben sein dürften).
Speedy Models: Wer Motive ins Korn nehmen möchte die sich rasend schnell bewegen, ist mit einer Spiegelreflexkamera am besten bedient. Beim fotografieren von Möwen und anderen flotten Flugkünstlern können meine Olympus-Kameras den Nikons die ich davor hatte nicht das Wasser reichen.
Makro: Wer unkompliziert und ohne Makroblitze, Makroobjektive und Makroschlitten auf Stativen in die Welt des Kleinsten vordringen will, dem empfehle ich eine Kompakt– oder Bridgekamera. Winzig kleine Motive formatfüllend ablichten ist mit ihnen ein Kinderspiel. Um eine vergleichbare Qualität zu erreichen ist mit einer System- oder Spiegelreflexkamera schon einiges an Aufwand und Investition erforderlich.
Das sind, wie gesagt, nur ein paar ganz grobe Gedanken für die Auswahl einer passenden Kamera. Jedes Kameramodell ist anders gestrickt und jeder Fotograf ist anders. Das große Angebot unterschiedlicher Geräte hat den Vorteil, dass jeder das Passende für sich finden kann. Was die richtige Kamera ist lässt sich keinesfalls pauschal beantworten sondern ist immer vom Individuum abhängig. Falls ihr weitere Fragen dazu habt, stellt sie gerne als Kommentar hier in den Blog – Dialoge sind meist bedeutend hilfreicher als einseitige Monologe.
Mein Weg zu OM-D und MFT
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Der Kauf einer Olympus E-330 war eigentlich beschlossene Sache doch der Händler überredete mich sie doch zunächst einmal übers Wochenende zu testen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, denn an diesem Wochenende entdeckte ich, dass Knipsen mit Display als Sucher bei einer Kompakten OK sein mag aber nicht der Arbeitsweise entspricht wie ich mit einer DSLR arbeiten will.
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Wäre die erste Wahl für meine erste digitale Spiegelreflexkamera gewesen: Die Olympus E-330. Am Ende wurde es eine Nikon D80. (Bild: © Olympus Camera Wallpaper Library) |
Trotzdem, dass ich heute bei Olympus angekommen bin bereue ich rückblickend die Entscheidung gegen eine Olympus- und für eine Nikon-DSLR nicht. Mittlerweile weiß ich, dass das FourThirds-System bei einer DSLR niemals so große Sucher erlaubt hätte wie das Nikons DX- und Kleinbildformate erlauben.
Mit meinem Umstieg von DX auf Kleinbild 2008 gewannen nicht nur meine Kameragehäuse an Volumen und Gewicht sondern auch meine Objektive. In der Euphorie der ersten Zeit der Arbeit mit professionellen Kameras und Objektiven schleppte ich häufig eine Ausrüstung mit 6kg und mehr mit auf Reisen.
Im Studio ist eine Kleinbildkamera eine feine Sache, denn sie liegt mit ihrem Gewicht satt und stabil in der Hand, ist griffig und das voluminöse Gehäuse bietet ausreichend Platz für gut platzierte und zu ertastende Bedienelemente. Auf Fotosafari oder für Fotosessions on Location hingegen entpuppen sich die Systeme als im wahrsten Sinne des Wortes beschwerlich.
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Die Klamm in der diese Aufnahme entstand erfordert einen Anmarsch einer halben Stunde über steiles Gelände. Mit einer Kleinbildkamera, mehreren Objektiven, Blitzen, Stativen, Schirmen und was man sonst noch für so eine Session benötigt eine Herausforderung für jemanden der Sport gegen Fotografie eingetauscht hat (Modell: Carina; © Markus Wäger). |
Kompakte Alternative gesucht | Der Wahnsinn mit umfangreicher Vollformatausrüstung auf Reisen zu gehen legte sich mit der Zeit und die Vernunft forderte eine kompakte Alternative. Kompaktkameras leisten mittlerweile zwar hervorragendes und mit der Qualität anspruchsvoller Modelle könnte ich mich vielleicht abfinden, doch die große Schärfentiefe kompakter Apparate ist zu schmerzhaft für den kleinbildverwöhnten Fotografen.
2011 entdeckte ich die Panasonic Lumix G3 und entschied mich für sie in Kombination mit Panasonics 20mm ƒ1.7 Objektiv (40mm KB) als kompakte Begleiterin für den Alltag und auf Reisen.
Die G3 war keine perfekte Kamera doch ich war durchaus zufrieden mit ihr. Der Gedanke meine geliebte Nikon-Ausrüstung durch das MFT-System von Panasonic und Olympus zu ersetzen wäre mir dennoch nicht gekommen und wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich den Wechsel eines Tages vollziehen würde hätte ich ihn nur belächelt.
Zurück zum Vollformat | Die G3 war eine Kamera mit der ich wie gesagt zufrieden war, Nikons Kameras hingegen begeisterten mich. Deshalb blieb die Lumix wieder immer öfter zuhause und an ihre Stelle trat wieder meine Nikon D700. Allerdings begleiteten mich nun nicht mehr knapp ein halbes Dutzend Objektive auf Reisen und Ausflüge sondern meist beschränkte ich mich auf ein 24–85mm-Zoom oder gleich ganz auf eine 24mm-Festbrennweite.
Reist man mit Kleinbildkamera und einer einzigen Festbrennweite hält sich die Belastung in Grenzen. Aus diesem Grund hätte ich keinen Grund mehr gesehen mich neuerlich nach einer kompakteren Alternative umzusehen. Der Grund, dass ich das Äugen nach einer Zweitkamera trotzdem nicht aufgab hieß vielmehr Alltag. Zu Häufig konnte ich Motive nicht einfangen weil ich keine Kamera dabei hatte. Nun ja, das iPhone. Aber so sehr ich bewundere was Manche so aus diesem Telefon herausholen kann ich mich selbst doch nicht damit anfreunden.
2013 hatten alle bekannten Kameramarken spiegellose Systemkameras im Angebot. Den Vorreitern Olympus und Panasonics (2008) waren nach und nach Sony (2010), Samsung (2010), Nikon (2011), Pentax (2011), Fujifilm (2012) und Canon (2012) gefolgt. Mit geringerem Volumen – zumindest was die Gehäuse betraf – punkteten alle Systeme. Nikons 1-Format allerdings war mir doch zu klein, Pentax’ Q noch vielmehr, Pentax’ K-01 Design war (ist) mir zu seltsam, Canons M machte mir den Eindruck eines reinen Me-too-Produkts und Samsung fiel nicht zuletzt wegen des kleinen Objektivangebots aus.
Fuji X, Sony NEX oder Olympus MFT | Diese drei Systeme kamen am Ende in Frage als ich mich Anfang 2013 wieder konkret mit der Anschaffung einer neuen Systemkamera beschäftigte. Fuji hätte gute Karten gehabt – ich mag die Marke und ich mag das Design der X-Serie. Allerdings verlangte ich nach einer Kombination aus Sucher und Klappdisplay was damals bei Fuji nicht zu finden war – und selbst wenn wäre das überschaubare Objektivangebot wahrscheinlich ein KO-Kriterium gewesen.
Präferiert hätte ich das Gehäuse der Sony NEX6 oder NEX7. Diese Kameras waren hervorragend beleumundet und entsprachen in vielerlei Hinsicht meinen Vorstellungen. Olympus hingegen stand zu der Zeit nicht besonders hoch in meiner Gunst – meine letzte Olympus war die Kompakte XZ-1 gewesen und diese hat bei mir mehr Ärger als Begeisterung hervorgerufen.
Sony gegen Olympus | Drei Mal fuhr ich zum Fachhändler und verglich die Modelle bis ich mich wirklich für eines – Sony NEX6 bzw. NEX7 oder Olympus OM-D E-M5 – entscheiden konnte. Ausschlaggebend war am Ende das Objektivangebot für das MFT-System neben dem sich die Palette direkt kompatibler NEX-Objektive bescheiden ausnahm. Nicht nur, dass ich für die NEXen kein einziges (!) Objektiv fand das exakt meinen Anforderungen entsprochen hätte, auch, dass Sony zwar kompakte Gehäuse baut aber die Objektive kaum handlicher waren als jene für DX- und APS-C-Spiegelreflexkameras ließen Sony am Ende für ausscheiden und Olympus als Sieger zurück.
Ich erinnere mich noch wie ich den Laden mit der OM-D-Box verließ und überzeugt war einen Fehler gemacht zu haben den ich rasch bedauern würde. Doch das exakte Gegenteil geschah.
Begeisterung schleicht sich ein | Da ich zu der Zeit als ich die E-M5 anschaffte mit meinem Buch über die Nikon D7100 beschäftigt war kam ich kaum zum Fotografieren mit ihr. Nur gelegentlich begleitete sie mich an Abenden – zusammen mit meinen beiden MFT-Objektiven, dem alten Panasonic 20mm ƒ1.7 und einer 45mm ƒ1.8 Festbrennweite –, wenn mir die Nikon zu klobig war.
Zwar war sie wie gesagt nicht oft im Einsatz, doch immer häufiger fragte ich mich, wenn ich die Ergebnisse der OM-D mit dem verglich was ich mit einer D7100 oder D600 erzielte, wozu ich mich eigentlich mit den Spiegelreflexkameras abschleppte. Nicht, dass die Bilder der Olympus besser gewesen wären, doch sie waren auch nicht schlechter. Die Ausrüstung hingegen belastete mich lediglich mit einem Bruchteil des Gewichst der DSLRs.
Die Leichtigkeit des Fotografierens | Doch nicht nur die Ergebnisse nahmen mich für die OM-D ein. Auch das Arbeiten mit ihr vermittelte mir eine Freude die ich bislang so nicht gekannt hatte. Nicht, dass ich meine Nikons nicht geliebt hätte und gerne damit gearbeitet hätte – nur war der Spaß mit der OM-D noch einmal deutlich größer.
Weshalb ich das so empfand kann ich nicht wirklich sagen. Das direkt reagierende und klappbare Touch-Display trug sicher seinen Teil bei. Ebenso, dass mir die Lupe des elektronischen Suchers eine Freude am manuellen Fokussieren bereitete, die ich mit optischen Suchern nie empfand.
Nicht unwichtig für mein Designerherz ist das Design der OM-Ds, wozu nicht nur die Optik gehört, sondern auch die hervorragende Materialanmutung der Gehäuse.
Vor allem dürfte es die Handlichkeit des Systems sein, das mir eine Leichtigkeit des Fotografierens vermittelt, das ich so zuvor nicht kannte. Es erinnert mich viel mehr an die 70er und 80er Jahre als jeglicher verkrampfte Versuch das Design der damaligen Zeit 1:1 in das Plastik des 21. Jahrhunderts zu gießen.
Systemwechsel | Ob das meine Begeisterung für die OM-Ds tatsächlich erschöpfend erklärt kann ich nicht eindeutig beantworten. Vielmehr wird es wohl so sein, dass ich mit ihr die perfekte Kamera für mich gefunden habe, auch wenn ich nicht alles an ihr perfekt finde. Die OM-Ds passen mir so gut, dass ich mich nach der Vorstellung der E-M1 und meinen ersten Erfahrungen mit ihr für etwas entschied, was ich zuvor für ziemlich unmöglich gehalten hätte: Obwohl ich mit Nikon immer sehr zufrieden war beschloss ich das System zu wechseln.
Diesem Artikel wird in den nächsten Tagen ein zweiter Teil folgen: »Zwei Jahre MFT – meine Erfahrungen¡
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Olympus OM-D E-M10 auf meinem Foto-Pro-Stativ bei der Aufnahme einer Langzeitbelichtung. |
Traue keinem Fan!
Seit ich im Frühjahr 2013 begann mit der OM-D E-M5 zu fotografieren bin ich mehr und mehr zum MFT-Fan mutiert. Das Fotografieren mit dem System macht mir mehr Spaß als mit jedem anderen davor und die Resultate scheinen mir durchschnittlich subjektiv besser als das was mir mit meinen Vollformatkameras gelang, auch wenn das eigentlich sowohl gegen die Logik als auch gegen die Messwerte aus den Laboren ist. Was ich damit sagen will ist: Traue keinem Fan, denn sein Urteil wird immer subjektiv gefärbt sein.
Auf der anderen Seite: Es hat natürlich auch Gründe, weshalb ich zum Fan wurde.
Test der Einsteiger-OM-D
Nun durfte ich einige Tage die OM-D E-M10 ausprobieren – die preiswerteste Kamera der OM-D-Serie. Man bezeichnet sie oft auch als die kleinste OM-D, was allerdings sehr relativ ist. In der Praxis steht sie sowohl in Sachen Volumen als auch in in Sachen Gewicht der E-M5 kaum nach – die E-M10 hat mit Akku und Speicherkarte etwa 396g, die E-M5 etwa 425g.
Die E-M10 ist praktisch relevant also weniger die kleine OM-D als viel mehr die Einsteiger-OM-D. Dass sie nicht wesentlich kleiner als die E-M5 ist, ist kein Schaden. Die E-M5 ist einerseits kompakt genug um mit Pancake oder kompakter Festbrennweite in einer Jackentasche Platz zu finden, aber nicht so klein, dass in Sachen Bedienung zu große Kompromisse gemacht werden müssen.
Wer es kleiner mag findet bei Olympus mit den Pen-Modellen kleinere und leichtere Kameras und bei Panasonic mit der GM1 eine besonders kompakte, die ich in Form der GM1 im Kit mit dem Panasonic Leica 15mm ƒ1.7 für mich ins Auge gefasst habe. Doch die GM1 ist, wie ich im Artikel über sie schrieb, keine Einsteigerkamera sondern eine für Fotografen die recht genau wissen was sie wollen. Die GM1 ist in erster Linie eine kompakte Zweitkamera für ambitionierte Hobby- und Profifotografen. Hätte ich nicht bereits eine OM-D E-M5 und eine OM-D E-M1 und müsste mich zwischen E-M10 und Lumix GM1 entscheiden, wäre es keine Frage zu welcher ich greifen würde: Zur E-M10.
Klein aber nicht zu klein
Der Grund: Zwar schenken sich GM1 und E-M10 in Sachen Funktionen und Abbildungsqualität wenig, doch durch Volumen und Gewicht liegt die E-M10 besser in der Hand. Sie hat viele Bedienelemente die ich mit Direktfunktionen belegen kann und vor allem: Sie hat einen Sucher und ein Klappdisplay. Gerade der fehlende Sucher macht es bei der GM1 im Sonnenschein zum reinen Blindflug Motive einzufangen. Mit dem elektronischen Sucher der E-M10 ist das gar kein Problem.
Es gibt zwei Gründe, dass ich mir als dritte MFT-Kamera die GM1 kaufen werde: 1. weil ich als dritte Kamera bewusst ein möglichst kompaktes Gerät wünsche und 2. weil das Leica 15mm ƒ1.7 auf meiner Wunschliste steht, seit ich davon gelesen habe, dieses sowieso kaufen werde und ich die GM1 durch das Kit-Angebot zum deutlich reduzierten Preis dazu bekomme.
E-M5 oder E-M10?
Besäße ich nicht bereits die E-M5 und hätte die Wahl zwischen ihr und der E-M10 wäre die Entscheidung nicht ganz so einfach. Die E-M10 hat ein billigeres Gehäuse bei dem Plastikhaptik deutlich präsenter ist. Die E-M5 hat mich vor allem wegen ihrer überragenden Haptik für sich eingenommen. Sie ist gut gegen Staub abgedichtet und Spritzwasserfest. Fotografieren im Regen? Kein Problem mit der E-M5 und einem abgedichteten Objektiv! Diesbezüglich wäre ich mit der E-M10 doch bedeutend weniger sorglos.
Auf der andren Seite hat die E-M10 einen integrieren Blitz, wogegen bei den anderen beiden OM-Ds ein Blitz aufgesteckt werden muss. Der ist zwar winzig, doch das Auf- und Einklappen des Blitzes bei der E-M10 hat durchaus seine Vorteile. Zwar weiß, wer mich kennt, dass ich (so gut wie) niemals mit dem Blitz auf der Kamera blitzen würde, doch ich verwende integrierte Blitze oder eben den Aufsteckblitz meiner OM-Ds um andere entfernte Blitze entfesselt (kabellos) zu steuern. Das mache ich in letztere Zeit vor allem regelmäßig in der Makrofotografie. Hierbei wäre der integrierte Blitz der E-M10 nun eben ein deutlicher Vorteil gegenüber den Aufsteckblitzen der anderen beiden OM-Ds.
Andererseits wiederum hat die E-M10 eine etwas simplere Bildstabilisierung. Die 3-Achsen-Bildstabilisierung soll dem 5-Achsensystem der E-M5 kaum nachstehen. Es fehlte mir leider die Zeit diese Behauptung von Olympus zu überprüfen, doch ich bin ein bisschen skeptisch. Die Bildstabilisierung der E-M5 stellt alles was ich davor kannte bei weitem in den Schatten. Ich kann mir vorstellen, dass auch die Stabilisierung der E-M10 die Konkurrenz alt aussehen lässt. Doch ist sie tatsächlich auf Höhe der E-M5 und E-M1? Das ist eine Frage deren Beantwortung ich euch leider schuldig bleiben muss. Allerdings gilt Olympus seit Jahren als Primus bei der Bildstabilisierung und daran, dass auch jene der E-M10 saugut ist hege ich keinen Zweifel.
Die E-M10 ist die perfekte Einsteiger-Systemkamera
Die Olympus OM-D E-M10 ist in meinen Augen die perfekte Einsteiger-Systemkamera. Unter Systemkamera versteht man an sich Modelle mit Wechselobjektiven aber ohne Spiegel. Genau genommen sind aber auch DSLRs Systemkameras und wenn ich behaupte die E-M10 ist die perfekte Wahl für den Einstieg in das Fotografieren mit Wechselobjektiven, dann schließt das Modelle mit und ohne Spiegel ein.
Profis und Semiprofis werden bei bestimmten Aufgabenbereichen mit einer Vollformatkamera sicher eher das finden, was sie brauchen. Doch wer nicht in diese Sphären aufsteigen will findet für den Einstieg in die Fotografie mit Wechselobjektiven derzeit wohl kein attraktiveres Angebot als die E-M10 – nicht um diesen Preis und nicht mit diesem umfangreichen Angebot an (auch preiswerten) Wechselobjektiven.
Die wichtigsten Gründe die für die E-M10 sprechen sind:
1. Sie ist klein und kompakt. Die meisten Leute die eine Spiegelreflex kaufen verlieren nach einiger Zeit wieder die Freude daran und kehren zu Kompaktkamera oder Handy zurück, weil ihnen die DSLR einfach zu groß ist und sie sie nicht gerne mitschleppen. Das gilt umso mehr, wenn man nicht nur ein Objektiv sondern mehrere mitführen will. Das MFT-System hat nur einen Bruchteil des Volumens und des Gewichts eines DSLR-Systems – je nachdem vielleicht etwa die Hälfte bis ein Viertel. Je mehr Objektive man einpacken will, desto mehr spricht die Bilanz für MFT. Wie gesagt: Die OM-D passt mit dem Kit-Pancake-Zoom locker in eine Jackentasche (das Pancake-Zoom konnte ich übrigens leider nicht testen).
2. Während die großen Mitbewerber ihre DSLRs softwareseitig deutlich kastrieren um den Unterschied im Funktionsumfang zu ihren größeren und teureren Schwestern möglichst groß zu halten und ambitionierten Aufsteigern möglichst frühzeitig einen Grund zu einem teureren Modell umzusteigen zu geben, unterscheidet sich die E-M10 im Funktionsumfang praktisch nicht von der Profi-OM-D, der E-M1. Das heißt alles was aus der E-M1 raus zu holen ist, geht auch mit der E-M10 (es mag minimale Einschränkungen geben, ich habe keinen detaillierten Vergleich angestellt). Die Unterschiede zwischen den Modellen liegen in erster Linie am Bedienumfang durch Tasten am Gehäuse, den eingesetzten Materialien und der Verarbeitung. Die größeren Modelle sind solider und robuster, die E-M1 aufgrund des griffigeren und voluminöseren Gehäuses auch effizienter zu bedienen.
Ein Verkäufer bei Foto Hebenstreit, von wo ich auch diesmal die Kamera zur Verfügung gestellt bekommen habe, verriet mir, dass die E-M10 jene Kamera ist, die er derzeit am häufigsten verkauft. Das ist für mich gut nachvollziehbar. Zwar ist beispielsweise aus einer Nikon D7100 theoretisch mehr raus zu holen, doch das nur zu einem deutlich höheren Preis und der Gewissheit, dass man sich damit für eine Ausrüstung entscheidet, die das Drei- oder Vierfache Gewicht und Volumen einer MFT-Ausrüstung bedeutet. Dabei sprechen wir aber von einem qualitativen Mehrwert den nur ein sehr fortgeschrittener Fotograf generieren wird, den der Laie kaum sieht und der nur bei ausgesprochen großen Postern spezieller Motive relevant ist. Wäre die Abbildungsqualität der OM-Ds nicht tadellos, würden nicht zunehmend mehr Profis Gefallen an diesen Geräten finden. Oft sind es eher detailverliebte Semiprofis die sich an theoretischen Unterschieden aufhängen, während Berufsfotografen vor allem auf praktisch relevante Qualität und Arbeitseffizienz achten.
Wenn mich in Zukunft jemand fragen wird: »Welche Kamera soll ich kaufen?«, werde ich mit Sicherheit auch sagen: »Schau dir die E-M10 an.«
Erster Eindruck OM-D E-M1
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Olympus OM-D E-M1; © Olympus |
“First time in touch“ kam ich gestern mit Olympus’ neuem Spitezenmodell, der OM-D E-M1. Erster Spontaneindruck wie bereits bei der E-M5: Die Kamera ist viel kleiner als sie auf Bildern aussieht. Ich bin schon gespannt, wie sie sich mit Hochformatgriff bei ausgedehnten Shootngs bewährt. Die Positionierung von Tastern und Rädern ist im Vergleich zur E-M1 überarbeitet und sollte ein paar Schwächen glatt bügeln. Gespannt bin ich übrigens auch schon über die Arbeit mit dem Voigtländer 42,5mm ƒ0,95 Objektiv.
Anmerkung am Rande: Die E-M1 wird die E-M5 NICHT wie meist kolportiert ersetzen, sondern bleibt als Modell der Mittelklasse erhalten. Die E-M1 ist das Topmodell. Im Laufe des kommenden Jahres soll dann unter der E-M5 noch eine OM-D dazukommen.
Was bisher geschah
Diesem Artikel gingen bereits ein paar Teile voraus, in denen ich ein paar essenzielle Grundgedanken zum Kamerakauf skizziert, über Megapixel und so philosophiert, Kompaktkameras und etwas exzentrischere Kompaktkameras, sowie Bridge-Kameras vorgestellt habe. Zweck und Ziel der langen Geschichte ist es, dem angehenden Kamerakäufer und -aufsteiger eine Orientierung zu bieten, was es für unterschiedliche Konzepte gibt, wo die Vor- und Nachteile der verschiedenen Konzepte liegen, und bei welchen Herstellern man was für Kameras finden kann.
Meine Kameras | Die Serie ist absolut kein Vergleichstest in irgendeiner Form, sondern soll lediglich eine Basis zum Überblick bilden, auf der sich der Leser dann weiter zu den verschiedenen Marken und Modellen orientieren kann. Ich fotografiere selbst mit einer Nikon D700 – mittlerweile ein Auslaufmodell – und einer Panasonic Lumix G3, über die ich auch schon einmal einen ausführlicheren Artikel geschrieben habe.
Des Weiteren hatte ich über einige Zeit das Vergnügen mit der Canon Powershot S95 (Bericht) und der Canon Powershot G12 (Bericht) arbeiten zu können – dazu gibt es ein unveröffentlichtes Buch, das ich dem interessierten Leser gerne via Anfrage als PDF zusende.
Über diese vier Kameras kann ich aus intensiver, persönlicher Erfahrung berichten. Das heißt, mit 90% der Kameras, die ich in dieser Serie erwähne, habe ich keine persönliche Erfahrung und kann nur das wiedergeben, was ich aus Artikel, Blogs, Zeitschriften und Berichten von Kollegen in Erfahrung gebracht habe. Wer also eine der hier erwähnten Apparate interessant findet, sollte auf jeden Fall noch etwas weiter nach Meinungen und Tests recherchieren.
Systemkameras
Auch wenn man aus Kompaktkameras heute viel herausholen können und Bridge-Kameras sehr gute Qualität liefern – das Maß der Dinge in der Fotografie stellen nach wie vor die sogennannten Spiegelreflexkameras da (abgesehen vom professionellen High-End-Bereich, in dem sogenannte Mittelformatkameras eine große Rolle spielen). Doch seit ein paar Jahren haben diese Modelle kräftige Konkurrenz von den sogenannten Systemkameras bekommen.
Be Evil | Als Systemkameras werden landläufig digitale Fotoapparate bezeichnet, bei denen sich die Objektive – im Gegensatz zur Kompakt- und Bridge-Kamera – wechseln lassen, die aber nicht über einen analogen Sucher verfügen, der den Blick über einen Spiegel durch das Objektiv ermöglichen. Oft wird statt dessen auch von EVIL gesprochen, was für ‘Electronic Viewfinder, Interchangeable Lens’ steht; also ›elektronischer Sucher + Wechselobjektive‹.
Die Stärken von EVIL | Durch Verzicht auf einen mechanischen Spiegel, der den Bildsensor komplett abdecken muss und Platz zum Hochschwingen braucht, lassen sich Systemkameras kompakter bauen, als Spiegelreflexkameras. Manche Modelle sind deshalb kaum größer als eine Kompaktkamera, beherbergen jedoch einen Bildsensor, der das Format der Sensoren gängiger DSLRs für Einsteiger und Semiprofis hat.
Durch den Verzicht auf einen Spiegel entfällt das Geräusch, das dieser beim Hochklappen in der Regel macht und bei DSLRs durch ein deutliches ›Klack‹ zu hören ist. Gleichzeitig entfällt die minimale Erschütterung beim Auslösen und die Kameras können für Extremfällen etwas ruhiger Auslösen. Spiegelreflexkameras für den etwas gehobeneren Anspruch bieten für diese Fälle allerdings eine sogenannte Spiegelvorauslösung an, um beim Fotografieren vom Stativ diese Erschütterung ebenfalls zu vermeiden. Zusätzlich führt das Weglassen des Spiegels auch dazu, dass Systemkameras etwas leiser auslösen, auch wenn die meisten mit einem mechanischen Verschluss ausgestattet sind, der sehr wohl zu vernehmen ist.
Als die besondere Stärke von Systemkameras würde ich aktuell hervorheben, dass die Modelle oft annähernd so handlich sind, wie Kompaktkameras (was allerdings nicht immer ein Vorteil sein muss; siehe ersten Artikel der Serie), aber gleichzeitig die kreativen Vorzüge in der Bildgestaltung einer Spiegelreflexkamera mit mittelgroßem Sensor mitbringen, und auch das einhergehende bessere Qualitäts- und Rauschverhalten.
Nachteile von EVIL | Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten. Der in meinen Augen am meisten herausstechende Nachteil ist das mangelnde Angebot an qualitativ hochwertigen und lichtstarken Objektiven. Besonders bei den Modellen von Olympus, Panasonic, Nikon und der Q-Serie von Pentax, bieten die doch, im Vergleich zu den meisten Spiegelreflex-Modellen, relativ kleinen Sensoren in Kombination mit relativ lichtschwachen Objektiven nur wenig mehr Spielraum mit Schärfentiefe zu spielen, wie Kompaktkameras. Auf jeden Fall hat man weder das Angebot, noch die kreativen Möglichkeiten, wie bei Spiegelreflex-Systemen von Canon und Nikon.
Marken und Modelle
Panasonic mit Lumix
![]() Wie bereits eingangs erwähnt nutze ich selbst auch eine Lumix, und zwar die G3, als immer-dabei-Kamera. Diese Kamera sieht zwar aus wie eine Spiegelreflex; man würde aber nicht blauen wie kompakt sie ist, bevor man sie nicht in Händen hielt. Kompakt heißt bei der G3 allerdings doch ordentlich größer, als bei einer echten Kompakten. Technisch betrachtet lässt die G3 kaum Wünsche offen. Fast scheint es schon zu viel der Einstellungsmöglichkeiten zu geben. Sehr positiv auf die Bildgestaltung aus ungewöhnlichen Perspektiven wirkt sich das Klapp- und Dreh-Display aus. Lustig ist auch, dass sich die Kamera via Touch-Display bedienen lässt, also ähnliche wie ein Smart Phone. Diese Art der Bedienung scheint bei Systemkameras zunehmend zum Standard zu werden. Dabei lässt sich bei vielen Modellen einstellen, dass man auf einen Punkt des Motivs am Display tippt, die Kamera auf diesen Punkt scharf stellt und dann gleich auslöst. Allerdings muss ich bei der G3 einschränken, dass die Fokussierung zu langsam läuft, als dass dabei bei nicht ganz ruhigen Motiven so richtig Freude aufkommen könnte. Die G3 macht beim ersten in die Hand nehmen einen durch und durch soliden Eindruck. Doch bei näherem Hinsehen wirken die Schalter und Drehräder etwas billig und vor allem auch klein und dicht aufeinander. Vielleicht mag es daran liegen, dass ich mit der G3 rundum zufrieden bin, trotzdem aber keine rechte Liebe aufkommen will. Ich habe einfach das Gefühl der Kamera fehlt die Seele – was nun natürlich das exakte Gegenteil einer objektiven Meinungsäußerung ist. Die oben abgebildete Lumix DMC-GX1X (vielleicht liegt es auch an diesen hässlichen Namen, dass ich mich nicht so recht in Panasonics Kameras verlieben kann) ist ein kompakteres Modell, das auf den elektronischen Sucher (den ich an der G3 sehr mag) und das Klapp-Display verzichtet. Ich hatte vor längerer Zeit eine ältere Schwester, die DMC-GX1, in der Hand, die recht schick finde und deren Format mich ansprach. Doch irgendwie mochte ich nicht, was ich in der Hand hatte. Es war irgendwie die Haptik der Oberfläche, oder ich weiß nicht was. Auch das wieder eine völlig subjektive Meinung. Nehmt die Kamera ruhig einmal selbst in die Hand, wenn sie euch gefällt. Es könnte euch ja durchaus anders gehen als mir. Gemeinsam mit der G3 habe ich auch das Standard-Zoomobjektiv Lumix G Vario 14-42 mm F 3,5-5,6 eingekauft. Ein schreckliches Objektiv. Es hat zwar gute Kritiken für die Bildqualität erhalten, macht aber seltsame Geräusche beim Zoomen und fühlt sich an wie eine Dreingabe zu den Ypps-Heft meiner Kindheit. Statt dessen verwende ich von Beginn an das LUMIX G 20mm F1.7. Eine Festbrennweite, die sich ordentlich anfühlt und mit einem angenehm gleitenden, aber mit dem notwendigen Widerstand ausgestatteten Ring zur Einstellung der Schärfe versehen ist. Manuelles Schaustellen macht damit richtig Spaß. Das Duo G3 und 20mm ƒ1.7 hat mich auf meiner letzten Rundfahrt im Cabrio durch Österreich begleitet. In einem Artikel über die Vorzüge einer Festbrennweite beziehe ich mich alleine auf diese Kombination und zeige einige Bilder. |
![]() Die Auswahl an Objektiven ist beim Micro-FourThirds-System, im Verhältnis zu anderen EVIL-Systemen recht groß, da man nicht nur auf Objektive eines Herstellers zurück greifen kann, sondern kompatible Objektive bei zwei Herstellern findet und außerdem auch Sigma und Voigtländer für diesen Objektivanschluss produzieren. Außerdem lassen sich an Micro FourThirds auch Linsen, die für das DSLR-System FourThirds gemacht sind über einen Adapter anschließen. |
Olympus Pen und OM-D
![]() Leider fehlt ihr der elektronische Sucher. Dieser lässt sich zwar als Zubehör nach ordern, was allerdings einen etwas tieferen Griff ins Portemonnaie erfordert. Das Klappdisplay verzichtet auf die Touch-Funktion der G3 (und des Schwestermodells Pen E-P3), was ich allerdings verschmerzen könnte. Für meinen Geschmack hat die E-PL3 aber vor allem zu wenig Knöpfe und Räder. Ich vermute, dass sich da die G3 für einen versierten Fotografen vielseitiger und effizienter einsetzen lässt. |
![]() Ohne die OM-D live schon in Händen gehalten zu haben: Sie dürfte deutlich kleiner sein, als sie auf Fotos wirkt. Laut dem was ich gesehen habe, ist sie etwa so groß wie die Panasonic Lumix G3 und diese ist kompakt. Verlockend auch, dass das Gehäuse gut gegen Staub und Wasser abgeschirmt sein soll. Man fragt sich derzeit allerdings welche Objektive man wählen soll, die ebenfalls dem Abdichtungsstandard des OM-D Gehäuses entsprechen. |
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Sony NEX
![]() Meine eigene persönliche Erfahrung habe ich lediglich in ein paar Minuten mit einer NEX-3 gemacht. Keine großartige Erfahrung, muss ich sagen. Oder anders gesagt: Ich mochte sie nicht. Das Problem ist, dass Sony die Benennung vieler Einstellungen so gewählt hat, dass ein Einsteiger vielleicht verstehen kann, was damit gemeint sein könnte. Als ambitionierter Fotograf suchst du aber nach etablierten Fachbegriffen und die Sony NEX-3 verstehst du dann ganz einfach nicht. Außerdem … wie soll ich sagen … es fehlt ihr die Seele (Achtung: Subjektiv!) Was bei Sony sehr schwer zu verstehen ist: Weshalb baut an winzige Bodys, nur um den Fotografen dann riesige Objektive anzubieten. Man müsste meinen, es wäre möglich gute Objektive mit weniger Volumen zu konstruieren. Panasonic zeigt doch schließlich wie’s geht. Und noch ein Haken an den Objektiven: Wer keinen Adapter für Objektive verwenden will, um Objektive anzuschließen die nicht für NEX-Kameras konzipiert sind, wird nur wenig Qual bei der Wahl haben – das Angebot ist klein bis mager. Zurück zur NEX-7. Trotz meiner Vorbehalte Sonys NEX-Reihe gegenüber: Wer eine wirklich anspruchsvolle Systemkamera sucht, der sollte sich die NEX-7 wohl ansehen. Und bei Bedarf einen, der Adapter einkaufen, über die sich andere Objektivsysteme koppeln lassen. |
Nikon
![]() Die Nikon 1 Reihe ist für mich deshalb keine Option. Zu wenig Spielraum mit Schärfentiefe und aktuell zu wenig Objektivauswahl. Allerdings entspreche ich auch nicht der deklarierten Zielgruppe der Nikon 1. Deshalb gibt es an den Kameras auch kaum meine geliebten Knöpfe und Räder. Damit möchte ich die Nikon 1 jetzt aber absolut nicht schlecht reden. Ich hatte bereits beide Nikon 1 Modelle in Händen und fand die Haptik phantastisch. Das gilt gleichermaßen für Gehäuse wie Objektive. Die Kameras haben das, was ich als Seele bezeichnen möchte. Einmal mehr beschleicht mich das Gefühl, dass ein Unternehmen, das auf Kameras konzentriert ist doch etwas mehr Herzblut in die Apparate einfließen lässt, als ein großer Elektronik-Konzern der eben auch Kameras anbietet und vor allem Technik einfließen lässt. Der Vorteil des kleinen Sensors ist natürlich, dass sich damit noch kleinere Kameras konstruieren lassen. Ich gehe davon aus, dass Nikon – neben allen anderen Herstellern auch – dem Beispiel Pentax’ folgen und spiegellose Kameras anbieten werden, die mit den Objektivanschlüssen der aktuellen Spiegelreflexkameras kompatibel sind. Bei Nikon heißt das Kompatibilität bis in die 1950er Jahre hinein. Da würde es wenig Sinn machen zwei Systeme mit vergleichbar großen Sensoren im Portfolio zu haben mit unterschiedlichen Anschlüssen. Was ich bei der Nikon 1 weniger verstehe ist, weshalb sie einen eigenen Anschluss für ein eigenes Blitzsystem haben und nicht kompatibel sind, zum Blitzsystem der Nikon DSLRs. |
Pantax K und Q
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![]() Dabei dürfte das Modell kompakter sein, als es die Abbildung links nahe legt. |
Fujifilm
![]() Den professionellen Anspruch des Systems unterstreicht Fuji nicht nur dadurch, dass zum Verkaufsstart lediglich drei Festbrennweiten (!) auf den Markt kommen, sondern auch durch den Preis. Die Erwartungen sind groß. |
Und sonst?
Von Canon ist noch immer nichts über die Einführung eines spiegellosen Systems zu erfahren. Neben den bekannten Herstellern finden sich auch noch Samsung und Ricoh am Markt der Systemkameras – Letztere mit einem besonders innovativen (in meinen Augen auch seltsamen) Ansatz, bei dem der Bildsensor direkt mit dem Objektiv verbaut ist. Man darf gespannt sein was aus diesem System wird, nachdem Ricohs Kamera-Sparte mit der Kamera-Entwicklung von Pentax verschmolzen wurde.
Letzte Worte | Ich habe mir größte Mühe gegeben, den Artikel gut zu recherchieren und meine persönlichen Eindrücke der Systeme zu beschreiben. Besser können das in den meisten Fällen allerdings all jene, die das eine oder andere System ihr Eigen nennen und ihre Praxiserfahrung einbringen können. Sachdienliche Ergänzungen und Beschreibungen würden diesen Artikel und die Serie im Nutzen für die Leser natürlich immens aufwerten. Gerne auch mit Links auf eure Blogs und Websites.