Welche Kamera kaufen, Teil 6: Systemkameras

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29. April 2012
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Was bisher geschah

Diesem Artikel gingen bereits ein paar Teile voraus, in denen ich ein paar essenzielle Grundgedanken zum Kamerakauf skizziert, über Megapixel und so philosophiert, Kompaktkameras und etwas exzentrischere Kompaktkameras, sowie Bridge-Kameras vorgestellt habe. Zweck und Ziel der langen Geschichte ist es, dem angehenden Kamerakäufer und -aufsteiger eine Orientierung zu bieten, was es für unterschiedliche Konzepte gibt, wo die Vor- und Nachteile der verschiedenen Konzepte liegen, und bei welchen Herstellern man was für Kameras finden kann.

Meine Kameras | Die Serie ist absolut kein Vergleichstest in irgendeiner Form, sondern soll lediglich eine Basis zum Überblick bilden, auf der sich der Leser dann weiter zu den verschiedenen Marken und Modellen orientieren kann. Ich fotografiere selbst mit einer Nikon D700 – mittlerweile ein Auslaufmodell – und einer Panasonic Lumix G3, über die ich auch schon einmal einen ausführlicheren Artikel geschrieben habe.

Des Weiteren hatte ich über einige Zeit das Vergnügen mit der Canon Powershot S95 (Bericht) und der Canon Powershot G12 (Bericht) arbeiten zu können – dazu gibt es ein unveröffentlichtes Buch, das ich dem interessierten Leser gerne via Anfrage als PDF zusende.

Über diese vier Kameras kann ich aus intensiver, persönlicher Erfahrung berichten. Das heißt, mit 90% der Kameras, die ich in dieser Serie erwähne, habe ich keine persönliche Erfahrung und kann nur das wiedergeben, was ich aus Artikel, Blogs, Zeitschriften und Berichten von Kollegen in Erfahrung gebracht habe. Wer also eine der hier erwähnten Apparate interessant findet, sollte auf jeden Fall noch etwas weiter nach Meinungen und Tests recherchieren.

Systemkameras

Auch wenn man aus Kompaktkameras heute viel herausholen können und Bridge-Kameras sehr gute Qualität liefern – das Maß der Dinge in der Fotografie stellen nach wie vor die sogennannten Spiegelreflexkameras da (abgesehen vom professionellen High-End-Bereich, in dem sogenannte Mittelformatkameras eine große Rolle spielen). Doch seit ein paar Jahren haben diese Modelle kräftige Konkurrenz von den sogenannten Systemkameras bekommen.

Be Evil | Als Systemkameras werden landläufig digitale Fotoapparate bezeichnet, bei denen sich die Objektive – im Gegensatz zur Kompakt- und Bridge-Kamera – wechseln lassen, die aber nicht über einen analogen Sucher verfügen, der den Blick über einen Spiegel durch das Objektiv ermöglichen. Oft wird statt dessen auch von EVIL gesprochen, was für ‘Electronic Viewfinder, Interchangeable Lens’ steht; also ›elektronischer Sucher + Wechselobjektive‹.

Die Stärken von EVIL | Durch Verzicht auf einen mechanischen Spiegel, der den Bildsensor komplett abdecken muss und Platz zum Hochschwingen braucht, lassen sich Systemkameras kompakter bauen, als Spiegelreflexkameras. Manche Modelle sind deshalb kaum größer als eine Kompaktkamera, beherbergen jedoch einen Bildsensor, der das Format der Sensoren gängiger DSLRs für Einsteiger und Semiprofis hat.

Durch den Verzicht auf einen Spiegel entfällt das Geräusch, das dieser beim Hochklappen in der Regel macht und bei DSLRs durch ein deutliches ›Klack‹ zu hören ist. Gleichzeitig entfällt die minimale Erschütterung beim Auslösen und die Kameras können für Extremfällen etwas ruhiger Auslösen. Spiegelreflexkameras für den etwas gehobeneren Anspruch bieten für diese Fälle allerdings eine sogenannte Spiegelvorauslösung an, um beim Fotografieren vom Stativ diese Erschütterung ebenfalls zu vermeiden. Zusätzlich führt das Weglassen des Spiegels auch dazu, dass Systemkameras etwas leiser auslösen, auch wenn die meisten mit einem mechanischen Verschluss ausgestattet sind, der sehr wohl zu vernehmen ist.

Als die besondere Stärke von Systemkameras würde ich aktuell hervorheben, dass die Modelle oft annähernd so handlich sind, wie Kompaktkameras (was allerdings nicht immer ein Vorteil sein muss; siehe ersten Artikel der Serie), aber gleichzeitig die kreativen Vorzüge in der Bildgestaltung einer Spiegelreflexkamera mit mittelgroßem Sensor mitbringen, und auch das einhergehende bessere Qualitäts- und Rauschverhalten.

Nachteile von EVIL | Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten. Der in meinen Augen am meisten herausstechende Nachteil ist das mangelnde Angebot an qualitativ hochwertigen und lichtstarken Objektiven. Besonders bei den Modellen von Olympus, Panasonic, Nikon und der Q-Serie von Pentax, bieten die doch, im Vergleich zu den meisten Spiegelreflex-Modellen, relativ kleinen Sensoren in Kombination mit relativ lichtschwachen Objektiven nur wenig mehr Spielraum mit Schärfentiefe zu spielen, wie Kompaktkameras. Auf jeden Fall hat man weder das Angebot, noch die kreativen Möglichkeiten, wie bei Spiegelreflex-Systemen von Canon und Nikon.

Marken und Modelle

Panasonic mit Lumix

DMC GX1XEG S HiRes Image Image 1 Europe 1ZoomA1001001A11K03B82208H08004Eigentlich dachte ich ja Olympus wäre der erste Player mit einer EVIL am Markt gewesen. Doch bei meinen Recherchen zu diesem Bericht habe ich gelesen, dass tatsächlich Panasonic eine erste Spiegellose Lumix mit Wechselobjektiven im Handel war.

Wie bereits eingangs erwähnt nutze ich selbst auch eine Lumix, und zwar die G3, als immer-dabei-Kamera. Diese Kamera sieht zwar aus wie eine Spiegelreflex; man würde aber nicht blauen wie kompakt sie ist, bevor man sie nicht in Händen hielt. Kompakt heißt bei der G3 allerdings doch ordentlich größer, als bei einer echten Kompakten.

Technisch betrachtet lässt die G3 kaum Wünsche offen. Fast scheint es schon zu viel der Einstellungsmöglichkeiten zu geben. Sehr positiv auf die Bildgestaltung aus ungewöhnlichen Perspektiven wirkt sich das Klapp- und Dreh-Display aus. Lustig ist auch, dass sich die Kamera via Touch-Display bedienen lässt, also ähnliche wie ein Smart Phone. Diese Art der Bedienung scheint bei Systemkameras zunehmend zum Standard zu werden. Dabei lässt sich bei vielen Modellen einstellen, dass man auf einen Punkt des Motivs am Display tippt, die Kamera auf diesen Punkt scharf stellt und dann gleich auslöst. Allerdings muss ich bei der G3 einschränken, dass die Fokussierung zu langsam läuft, als dass dabei bei nicht ganz ruhigen Motiven so richtig Freude aufkommen könnte.

Die G3 macht beim ersten in die Hand nehmen einen durch und durch soliden Eindruck. Doch bei näherem Hinsehen wirken die Schalter und Drehräder etwas billig und vor allem auch klein und dicht aufeinander. Vielleicht mag es daran liegen, dass ich mit der G3 rundum zufrieden bin, trotzdem aber keine rechte Liebe aufkommen will. Ich habe einfach das Gefühl der Kamera fehlt die Seele – was nun natürlich das exakte Gegenteil einer objektiven Meinungsäußerung ist.

Die oben abgebildete Lumix DMC-GX1X (vielleicht liegt es auch an diesen hässlichen Namen, dass ich mich nicht so recht in Panasonics Kameras verlieben kann) ist ein kompakteres Modell, das auf den elektronischen Sucher (den ich an der G3 sehr mag) und das Klapp-Display verzichtet. Ich hatte vor längerer Zeit eine ältere Schwester, die DMC-GX1, in der Hand, die recht schick finde und deren Format mich ansprach. Doch irgendwie mochte ich nicht, was ich in der Hand hatte. Es war irgendwie die Haptik der Oberfläche, oder ich weiß nicht was. Auch das wieder eine völlig subjektive Meinung. Nehmt die Kamera ruhig einmal selbst in die Hand, wenn sie euch gefällt. Es könnte euch ja durchaus anders gehen als mir.

Gemeinsam mit der G3 habe ich auch das Standard-Zoomobjektiv Lumix G Vario 14-42 mm F 3,5-5,6 eingekauft. Ein schreckliches Objektiv. Es hat zwar gute Kritiken für die Bildqualität erhalten, macht aber seltsame Geräusche beim Zoomen und fühlt sich an wie eine Dreingabe zu den Ypps-Heft meiner Kindheit. Statt dessen verwende ich von Beginn an das LUMIX G 20mm F1.7. Eine Festbrennweite, die sich ordentlich anfühlt und mit einem angenehm gleitenden, aber mit dem notwendigen Widerstand ausgestatteten Ring zur Einstellung der Schärfe versehen ist. Manuelles Schaustellen macht damit richtig Spaß.

Das Duo G3 und 20mm ƒ1.7 hat mich auf meiner letzten Rundfahrt im Cabrio durch Österreich begleitet. In einem Artikel über die Vorzüge einer Festbrennweite beziehe ich mich alleine auf diese Kombination und zeige einige Bilder.

H PS14042E K HiRes Image Image 1 Europe 1ZoomA1001001A11H11B50106J39481Wer sich für Panasonic oder Olympus mit FourThirds-Sensor entscheidet, entscheidet sich für einen Vorteil, den es sonst nirgends gibt: Er kann jederzeit zwischen Kameras der beiden Hersteller wechseln, ohne seinen Objektivpark erneuern zu müssen. Bei Panasonic gefällt mir besonders dieses Lumix G X Vario PZ 14-42mm F3,5–5,6 Objektiv, ohne, dass ich allerdings etwas über seine optischen Qualitäten sagen könnte. Doch es macht das, was man aktuell von einer Systemkamera erwartet: Es macht das System kompakt.

Die Auswahl an Objektiven ist beim Micro-FourThirds-System, im Verhältnis zu anderen EVIL-Systemen recht groß, da man nicht nur auf Objektive eines Herstellers zurück greifen kann, sondern kompatible Objektive bei zwei Herstellern findet und außerdem auch Sigma und Voigtländer für diesen Objektivanschluss produzieren. Außerdem lassen sich an Micro FourThirds auch Linsen, die für das DSLR-System FourThirds gemacht sind über einen Adapter anschließen.

Olympus Pen und OM-D

E PL3 black front EZ M1442IIR XLWie sieht eine schöne Kamera aus? Richtig! So wie die Olympus Pen E-PL3. Und sie fühlt sich auch gut an. Die Haptik erzeugt bei mir eine Zuneigung, die ich bei der Lumix G3 nie verspürt habe (und wieder: absolut subjektiv).

Leider fehlt ihr der elektronische Sucher. Dieser lässt sich zwar als Zubehör nach ordern, was allerdings einen etwas tieferen Griff ins Portemonnaie erfordert.

Das Klappdisplay verzichtet auf die Touch-Funktion der G3 (und des Schwestermodells Pen E-P3), was ich allerdings verschmerzen könnte. Für meinen Geschmack hat die E-PL3 aber vor allem zu wenig Knöpfe und Räder. Ich vermute, dass sich da die G3 für einen versierten Fotografen vielseitiger und effizienter einsetzen lässt.

PEN OMD front lens flash up XLEine äußerst verlockende Alternative, mit einem sicher äußerst sinnvollen Retro-Bedienkonzept, zeigt uns Olympus mit der neuen OM-D Reihe. Die Kamera ist kompatibel zur Pen-Reihe und verwendet dasselbe Micro FourThirds Anschlusssystem und bietet dadurch Zugriff auf eine breite Palette an Objektiven. Einzig das Problem eines mageren Angebots an wirklich Lichtstarken Objektiven bleibt, das beim relativ kleinen FourThirds Sensor in meinen Augen so dringend notwendig wäre.

Ohne die OM-D live schon in Händen gehalten zu haben: Sie dürfte deutlich kleiner sein, als sie auf Fotos wirkt. Laut dem was ich gesehen habe, ist sie etwa so groß wie die Panasonic Lumix G3 und diese ist kompakt. Verlockend auch, dass das Gehäuse gut gegen Staub und Wasser abgeschirmt sein soll. Man fragt sich derzeit allerdings welche Objektive man wählen soll, die ebenfalls dem Abdichtungsstandard des OM-D Gehäuses entsprechen.

Nokton 25mmf0 95 persp rgbDas lichtstarke Objektiv für Micro FourThids gibt es übrigens doch und es kommt von Voigtländer. Mit einer Offenblende von ƒ0.95 ist es sogar besonders lichtstark und sollte trotz kompaktem Sensorformat ein ausreichendes Spiel mit der Schärfentiefe ermöglichen. Ein zweites soll bereits in Vorbereitung sein. Einzig: Der gewillte Käufer muss auch gewillt sein manuell zu fokussieren, den mit Autofokus ist es nach meinen Informationen Essig. Allerdings gehe ich davon aus, dass das der avisierten Klientel nicht unbedingt ein Dorn im Auge ist.

Sony NEX

Sony nexSony scheint es sehr gut verstanden zu haben sich mit ihren NEX-Modellen auf dem Markt der Systemkameras zu etablieren. Mit der abgebildeten NEX-7 haben sie offensichtlich auch die Herzen der ambitionierten Fotografen erobert. In einem Praxistest bei fotointern.ch ließ man die NEX-7 gar gegen Nikons damaliges Flaggschiff D3x antreten und die kleine Sony soll sich mehr als wacker geschlagen haben. Bei aller Skepsis gegenüber gigantischen Sensorauflösungen, scheint Sony seinen Job durchaus gut zu machen. Und dass Sony Sensoren bauen kann weiß man. Schließlich produzieren sie auch jene von Nikon und Nikon wird kaum jemand höchste Qualität bei Spiegelreflexkameras absprechen können.

Meine eigene persönliche Erfahrung habe ich lediglich in ein paar Minuten mit einer NEX-3 gemacht. Keine großartige Erfahrung, muss ich sagen. Oder anders gesagt: Ich mochte sie nicht.

Das Problem ist, dass Sony die Benennung vieler Einstellungen so gewählt hat, dass ein Einsteiger vielleicht verstehen kann, was damit gemeint sein könnte. Als ambitionierter Fotograf suchst du aber nach etablierten Fachbegriffen und die Sony NEX-3 verstehst du dann ganz einfach nicht. Außerdem … wie soll ich sagen … es fehlt ihr die Seele (Achtung: Subjektiv!)

Was bei Sony sehr schwer zu verstehen ist: Weshalb baut an winzige Bodys, nur um den Fotografen dann riesige Objektive anzubieten. Man müsste meinen, es wäre möglich gute Objektive mit weniger Volumen zu konstruieren. Panasonic zeigt doch schließlich wie’s geht.

Und noch ein Haken an den Objektiven: Wer keinen Adapter für Objektive verwenden will, um Objektive anzuschließen die nicht für NEX-Kameras konzipiert sind, wird nur wenig Qual bei der Wahl haben – das Angebot ist klein bis mager.

Zurück zur NEX-7. Trotz meiner Vorbehalte Sonys NEX-Reihe gegenüber: Wer eine wirklich anspruchsvolle Systemkamera sucht, der sollte sich die NEX-7 wohl ansehen. Und bei Bedarf einen, der Adapter einkaufen, über die sich andere Objektivsysteme koppeln lassen.

Nikon

Nikon 1 J11 Nikkor 10 PancakeLange mussten die Freunde von Nikon (zu denen ich mich ja auch zähle) auf eine Systemkamera ihrer Marke warten. Enttäuscht waren viele über das Ergebnis – ich nehme mich da nicht aus. Nikons Systemkamera-Serie Nikon 1 glänzt vor allem mit einem relativ kleinen Bildsensor – zwar größer, als bei Kompakten üblich, aber kleiner als FourThirds.

Die Nikon 1 Reihe ist für mich deshalb keine Option. Zu wenig Spielraum mit Schärfentiefe und aktuell zu wenig Objektivauswahl. Allerdings entspreche ich auch nicht der deklarierten Zielgruppe der Nikon 1. Deshalb gibt es an den Kameras auch kaum meine geliebten Knöpfe und Räder.

Damit möchte ich die Nikon 1 jetzt aber absolut nicht schlecht reden. Ich hatte bereits beide Nikon 1 Modelle in Händen und fand die Haptik phantastisch. Das gilt gleichermaßen für Gehäuse wie Objektive. Die Kameras haben das, was ich als Seele bezeichnen möchte. Einmal mehr beschleicht mich das Gefühl, dass ein Unternehmen, das auf Kameras konzentriert ist doch etwas mehr Herzblut in die Apparate einfließen lässt, als ein großer Elektronik-Konzern der eben auch Kameras anbietet und vor allem Technik einfließen lässt.

Der Vorteil des kleinen Sensors ist natürlich, dass sich damit noch kleinere Kameras konstruieren lassen. Ich gehe davon aus, dass Nikon – neben allen anderen Herstellern auch – dem Beispiel Pentax’ folgen und spiegellose Kameras anbieten werden, die mit den Objektivanschlüssen der aktuellen Spiegelreflexkameras kompatibel sind. Bei Nikon heißt das Kompatibilität bis in die 1950er Jahre hinein. Da würde es wenig Sinn machen zwei Systeme mit vergleichbar großen Sensoren im Portfolio zu haben mit unterschiedlichen Anschlüssen.

Was ich bei der Nikon 1 weniger verstehe ist, weshalb sie einen eigenen Anschluss für ein eigenes Blitzsystem haben und nicht kompatibel sind, zum Blitzsystem der Nikon DSLRs.

Pantax K und Q

PENTAX Q glasses 2Zum Thema Unverständlich fällt mir als nächstes Pentax’ Q System ein. Wenn man den Sensor der Nikon 1 als klein bezeichnen kann, dann muss man bei Pentax Q wohl von winzig sprechen. Sieht man sich diese Kamera samt Objektiven auf Bildern an hat man nicht den Eindruck es handle sich um Fotoapparate, sondern um Miniaturen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht ganz, was ich davon halten soll.
K01 B Y a0Besser nachvollziehbar ist für mich da schon die neue Pentax K-01. Sie mag zwar zunächst in einer überraschenden Optik daherkommen und irgendwie an eine Mischung aus Baustellen-Werkzeug und Plastikspielzeug erinnern, doch die Ambitionen können ernsthafter wohl nicht sein. Diese Kamera überrascht nicht nur mit ihrem Aussehen, sondern auch mit dem Umstand, dass sie das erste spiegellose Modell eines Systemherstellers ist, das zu Objektiven der etablierten Spiegelreflex-Modelle kompatibel ist. Das bedeutet, man hat ohne zusätzlichen Konnektor die Möglichkeit auf alle Objektive des Pentax Spiegelreflex-Systems zurück zu greifen. Und die Optiken von Pentax genießen bei Gott keinen schlechten Ruf.

Dabei dürfte das Modell kompakter sein, als es die Abbildung links nahe legt.

Fujifilm

FUJIFILM X Pro1 Presse5Größte Wellen in der Welt der Fotoentusiasten hat die Ankündigung der Fuji X-Pro1 geschlagen. Fuji – bekannt für exzellente Bildsensoren und hervorragende Optiken – bringt mit diesem Modell eine Mischung aus Systemkamera und Sucherkamera auf den Markt. Der Sensor hat ein mittleres, sogenanntes APS-C-Format und entspricht damit dem, was aktuell in Spiegelreflex-Kameras für Einsteiger, Aufsteiger und Semi-Pros verbaut wird (etwa selbe Größe wie bei Sony NEX, Pentax K-01 und Samsung, aber größer als FourThirds und Nikon 1).

Den professionellen Anspruch des Systems unterstreicht Fuji nicht nur dadurch, dass zum Verkaufsstart lediglich drei Festbrennweiten (!) auf den Markt kommen, sondern auch durch den Preis. Die Erwartungen sind groß.

Und sonst?

Von Canon ist noch immer nichts über die Einführung eines spiegellosen Systems zu erfahren. Neben den bekannten Herstellern finden sich auch noch Samsung und Ricoh am Markt der Systemkameras – Letztere mit einem besonders innovativen (in meinen Augen auch seltsamen) Ansatz, bei dem der Bildsensor direkt mit dem Objektiv verbaut ist. Man darf gespannt sein was aus diesem System wird, nachdem Ricohs Kamera-Sparte mit der Kamera-Entwicklung von Pentax verschmolzen wurde.

Letzte Worte | Ich habe mir größte Mühe gegeben, den Artikel gut zu recherchieren und meine persönlichen Eindrücke der Systeme zu beschreiben. Besser können das in den meisten Fällen allerdings all jene, die das eine oder andere System ihr Eigen nennen und ihre Praxiserfahrung einbringen können. Sachdienliche Ergänzungen und Beschreibungen würden diesen Artikel und die Serie im Nutzen für die Leser natürlich immens aufwerten. Gerne auch mit Links auf eure Blogs und Websites.

Weiter zum 7. Teil: Spiegelreflexkameras

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