Es ist schon ein paar Wochen her, dass Serif die Version 1.7 von Affinity Photo herausgebracht hat. Anders als bei 1.6 und noch viel mehr 1.5 sind die Neuerungen diesmal ziemlich überschaubar und dürften vor allem die Performance unter der Haube betreffen. Serif hat auf einer Seite ihrer Website eine Aufstellung der 10 wichtigsten Neuerungen veröffentlicht. Die für das Gros der Anwender wohl – neben Performance-Boosts – wohl relevanten Neuerungen sind:
1. Neu gestaltete HSL-Anpassungsebene
Die HSL-Anpassungsebene wurde sehr clever neu gestaltet. Der Farbton wird nun nicht mehr wie zuvor (und wie in Photoshop) als Linie sondern als Farbrad dargestellt. Die Farbbereiche werden nicht mehr über ein Auswahlmenü, sondern mittels Schaltern in der jeweiligen Grundfarbe aktiviert. Der gewählte Farbbereich ist daraufhin übersichtlich im Kreis markiert.
Serif listet auch Überarbeitungen bei Selektiver Farbkorrektur, Weißabgleich und Lebendigkeit, allerdings muss man wohl mit der Lupe suchen, was sich da geändert hat – die Weißabgleich-Pipette ist nach wie vor unbrauchbar, da sie die Magenta-Grün-Achse nicht erfasst.
2. Protokoll mit »Zurück in die Zukunft«
Interessantes tut sich im Protokoll-Bedienfeld. Macht man Schritte rückgängig und führt neue Arbeitsschritte ein, erscheint rechts am Schritt auf den man zurücksetzte ein Abzweigen-Symbol. Klickt man darauf, werden alle nachfolgenden Schritte wieder hergestellt. Damit vergrößert Affinity Photo den Vorsprung in diesem Bereich gegenüber Photoshop (Affinity Photo kann das Protokoll speichern, Photoshop nicht) noch einmal immens.
3. Und außerdem
- Die RAW-Engine soll verbessert worden sein. Befriedigend finde ich APs RAW-Entwicklung allerdings noch immer nicht. Der Schatten-Regler ist nach wie vor weitgehend wirkungslos.
- Neuerungen bei Pinseln, die für Illustratoren interessant sein mögen.
- Neue Filter.
- Verbesserungen bei Makro.
- Das Zuschneiden-Werkzeug erlaubt jetzt endlich Breite, Höhe und Auflösung vorzugeben.
- Ein neues Assets-Bedienfeld, in das sich aber keine herkömmlichen Format wie JPEG, TIFF, AI und auch nicht das Affinity-Photo-Eigenformat importieren lässt.
- Neue Möglichkeiten Ebenen im Ebenen-Bedienfeld zu organisieren.
Wie gesagt: Die Neuerungen sind im Vergleich zu früheren Updates überschaubar. Allerdings ist das nicht weiter ungewöhnlich – größere Neuerungen bieten auch anderer Hersteller bei kostenlosen Updates selten. Diese kommen meist erst mit kostenpflichtigen Upgrades. Ich vermute, die Weiterentwicklung von Affinity Photo hat in den letzten Monaten auch etwas unter der Entwicklung von Affinity Publisher gelitten. Ich wünschte ich hätte die Zeit mich auch damit zu befassen, doch im Moment hat mein kommendes Buch »Das ABC der Gestaltung« Vorrang.
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