Superzoom M.Zuiko 12–200mm ƒ3.5–6.3

Kategorie:
|
22. Juni 2019
|
Keine Kommentare

Es hat schon etwas reihendes: 12–200mm MFT. 24–400mm Kleinbild. Vom Landschaftsweitwinkel zum Tiere-Supertele. Und das ganze auch noch in einem Regenfesten Gehäuse! Was kann man sich mehr wünschen, wenn man gerne draußen unterwegs ist. Vor allem, wenn es einen auch oft ins Gebirge zieht. Das Olympus M.Zuiko 12–200mm ƒ3.5–6.3 ist die eierlegende Wollmilchsau. Kein Zweifel!

Natürlich sind Abstriche in der Qualität zu erwarten, wenn ein so extremer Brennweitenbereich auch noch einem recht kompakten leichten Gehäuse untergebracht wird. Das war mir schon klar. Was das tatsächlich bedeutet war aber dann noch etwas ernüchternd.

Zwar ist die Qualität am kurzen Ende der Brennweite durchaus beachtlich. Schwieriger wird es aber, wenn man an das Tele-Ende geht. Zwar werden bei 400mm KB auch relativ scheue Tiere erreichbar. Die Details in Pelzen, Gefiedern oder Schmetterlingsflügeln geraten ziemlich verwaschen. Wer die Ergebnisse eines Panaleica 100–400mm und des M.Zuiko 300mm ƒ4 gewohnt ist, wird damit wohl wenig Freude haben. Deshalb ist mein 12–400mm nach einem Ausflug wieder zum Händler zurück gegangen.

Heißt das, dass ich generell vom Kauf abrate? Ich würde es anders formulieren: Wer ein echtes Universalzoom sucht, das für nahezu alle Motive die passende Brennweite mitbringt, um damit Wandern zu gehen oder eine Reise zu machen, kann durchaus einen Blick auf das Objektiv machen. Wie gesagt: Am kurzen Ende der Brennweite ist die Detailschärfe im Zentrum durchaus in Ordnung. Landschaftsaufnahmen sind somit schon einmal kein Problem. Und am langen Ende macht es Motive zugänglich, die ansonsten einfach unerreichbar sind, allerdings eben bei überschaubarer Abbildungsqualität.

Nutzt man das Objektiv (Olympus | Amazon-Affiliate-Link) an einer OM-D E-M5 (Olympus | Amazon-Affiliate-Link), hält man eine Kombination in Händen, die sowohl unerreichbar flexibel als auch unerreichbar leicht ist, und das auch noch in einer Ausführung, der ein Regenschauer wohl wenig anhaben kann. Zwar gibt es Bridgekameras, die Vergleichbares mit noch mehr Brennweite bieten, allerdings mit kleineren Bildsensoren.

Die Sache hat neben der Abbildungsqualität allerdings leider noch einen Haken: Der Preis. 900 Euro scheint mir in Anbetracht des qualitativen Kompromisses dann doch etwas ambitioniert. Immerhin kostet das M.Zuiko 12–100 ƒ4 (Olympus | Amazon-Affiliate-Link) aktuell gerade einmal 250 Euro mehr, spielt aber in jeder Beziehung in einer ganz anderen Liga. Ich persönlich würde da lieber gelegentlich auf ein Motiv verzichten, dafür aber das, was ich ablichte, in tadelloser Qualität mit nachhause nehmen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.