Im Frühjahr dieses Jahres habe ich meine »Suche nach der idealen Fototasche« in einem Artikel zusammengefasst und ein gutes Dutzend Lösungen – manche empfehlenswerte, andere enttäuschend – vorgestellt. In der Zwischenzeit hat sich eine weitere Tasche hinzugesellt. Bis zu derzeit habe ich für ausgedehntere Fotosafaris einen Lowepro Slingshot Edge genutzt (lowepro.com | Amazon). Bis zu zwei Stunden lässt sich dieser durchaus angenehm tragen. Darüber hinaus drückt das System aber dann doch etwas zu einseitig auf die Schultern.
Auf der Suche nach einer Lösung für Halbtags- und Tagesausflüge habe ich deshalb neuerlich Amazon durchforstet und mich zunächst für einen Cullmann 99441 Ultralight Rucksack Sports Daypack 300 (was für ein Name! | Amazon-Affiliate-Link) entschieden. Allerdings konnte mich dieser im Trockentest zuhause überhaupt nicht überzeugen und so ging er zurück an den Sender. Statt dessen orderte ich nun doch meine Nummer 2 in der ersten Auswahl, den Lowepro Flipside Trek BP 250 AW (Lowepro | Amazon-Affiliate-Link) – ein absoluter Glücksgriff diesmal.
Mein Anforderungsprofil an den Rucksack war, dass ich im unteren Bereich ein bis zwei MFT-Kameras unterbringen wollte, sowie ein zweiter Bereich vorhanden ist um etwas Verpflegung und Krimskrams für die kleine Wanderung unterzubringen. Mindestens eine Außentasche für eine Getränkeflasche (ich nutze Flaschen von Klean Kanteen: Affiliate-Link) war ein weiteres Muss. Außerdem sollte er leicht sein – meine leichte MFT-Ausrüstung in 2kg Taschen oder Rucksäcken zu transportieren kommt nicht in die Tüte! Der Flipside Trek 250 gehört mit knapp über 1kg absolut zu den Leichtgewichten. Dafür ist der Daypack aber auch wirklich klein – ich war schon etwas überrascht, als ich ihn auspackte.
Das Kamerafach im unteren Teil – über den Rücken zugänglich – nimmt gerade noch eine OM-D mit angesetztem 40–150mm ƒ2.8 Pro auf, allerdings wird es ausgesprochen eng wenn es sich um die E-M1 Mk2 handelt. In der Abbildung oben befindet die Mk1 am Telezoom, daneben eine E-M5 Mk2 mit 12–40mm ƒ2.8 Pro. Ein Beutel mit Ersatzakkus, Speicherkarten, Objektiv- und Kameradeckeln, Reinigungstuch und -stift sowie Blasebalg findet daneben gerade noch Platz.
Ist der Hüftgurt geschlossen kann man recht gut aus den Schulterriemen schlüpfen, den Daypack nach vorne ziehen und auf den Inhalt des Kamerafachs zugreifen. Hier dankt es sich, dass er wirklich kompakt ist
Im von oben zugänglichen Bereich ist ausreichend Verpflegung für einen Tagesausflug unterzubringen, für ein Herrenportemonnaie, Autoschlüssel und ein Shirt zum Wechseln ist bei Bedarf auch noch Platz. In der aufgesetzten Tasche am Rücken verstaue ich eine Tasche mit Filtern (Kalahari, Amazon-Affiliate-Link) und Visitenkarten. Auch das Handy würde hier Platz finden, doch wegen der Nutzung von Karten- und anderen Apps verstaue ich dieses in Jacke oder Hose.
Am Flipside Trek befinden sich beidseitig Außentaschen für Getränkeflaschen (alternativ natürlich auch für ein kleines Stativ) die durchaus auch Literflaschen aufnehmen können. Besonders gut gefällt mir das Gurtesystem. Problemlos lassen sich beispielsweise links, rechts und hinten je eine Jacke befestigen. Hinten lässt sich der Gurt zusätzlich noch einmal teilen, man könnte also auch hier links und rechts ein Kleidungsstück unterbringen – wer seine Kleidung nach dem Zwiebelprinzip zusammenstellt wird das zu schätzen wissen. In der Praxis wird man aber unter Umständen seitlich neben den Flaschen Kleidung unterbringen und hinten ein Stativ. Auf jeden Fall ist das System vielseitig wie ich es das bislang noch nicht gesehen habe – und das bei so einem Winzling!
Den Tragekomfort des Flipside Trek würde ich als exzellent bezeichnen. Ausrüstung inklusive Getränken, Bekleidung, Verpflegung und Krimskrams dürften bei mir trotz MFT an die 6kg betragen. Trotzdem habe ich damit in den letzten drei Wochen knapp 100km zu Fuß zurück gelegt und hatte niemals das Gefühl, dass der Rucksack mich belastet. Beachtlich die von Lowepro ActiveZone genannte Rückenpolsterung: Erst jetzt, wo ich diesen Artikel schreibe, wird mir bewusst, dass ich in dieser Zeit – immerhin noch während des diesjährigen Jahrhundertsommers – nicht ein einziges Mal das Gefühl hatte am Rücken zu schwitzen!
Unterwegs war ich in der Regel mit einer E-M1 Mk2 und M.Zuiko 300mm ƒ4 Pro an einem Peak Design Slide Back (Amazon-Affiliate-Link) um die Schultern, einer E-M1 Mk2 und M.Zuiko 40–150mm ƒ2.8 Pro meist links am Rucksack-Schultergurt in einem Peak Design CP2 (Affiliate Link) Clip befestigt und einer Pen-F mit 12–40mm ƒ2.8 Pro rechts im Peak Design Capture Clip v3 (Blog-Artikel | Affiliate-Link) untergebracht. Im Rucksack selbst bringe ich die Kameras in der Regel nur für den Transport zu und von der Fotosafari unter.
Drei Dinge bereiteten mir nach längeren Ausflügen und mit jedem Tag zunehmend etwas mehr Beschwerden: Die an der rechten Hüfte schlenkernde E-M1, das stete Drücken der Peak Design Clips gegen die Brust und außerdem die Füße. Den rechten Clip und die E-M5 mit 40–150mm M.Zuiko habe ich deshalb gelegentlich am Gürtel befestigt, wie im Bild oben zu sehen. Den Flipside Trek hingegen habe ich kein einziges Mal in irgendeiner Weise als unangenehm oder unpraktisch empfunden. Daumen rauf für den Tragekomfort und die Ergonomie!
Man sieht mir an, dass ich glücklich mit meiner jüngsten Kameratasche bin. Nach all den vielen Taschen die ich über die Jahre getestet, gekauft und verworfen habe kann man mich sicher nicht als unkritischen Käufer bezeichnen. Am Flipside Trek 250 AW habe ich jedoch nicht die geringste Kleinigkeit auszusetzen. Er hilft alles was man für die Halb- und Tagesfotosafari braucht gut, sicher und komfortabel zu transportieren. Besser geht nicht!
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