Der Kern von MFT ist Kompaktheit

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21. September 2016
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8 Kommentare

Micro FourThirds hat auch zur diesjährigen photokina ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Sowohl Panasonic als auch Olympus haben neue MFT-Kameramodelle und -Objektive angekündigt. Und wieder fragen Kommentatoren, weshalb Olympus nicht endlich ein Voll- oder Mittelformatsystem lanciert?

Wer solche Fragen stellt, hat den Kern von MFT nicht verstanden. Beim System von Olympus und Panasonic dreht sich alles um Kompaktheit! Kein anderes kann vergleichbare Transportabilität bei gleichzeitiger Erfüllung professioneller Ansprüche bieten. Zwar sind die Gehäuse von Sonys APS-C-Kameras auch kaum größer, doch spätestens wenn es darum geht auch Objektive einzubeziehen ist MFT klar im Vorteil.

Natürlich bieten größere Sensoren mehr Reserven in Sachen Schärfentiefe (Bokeh), High-ISO und Auflösung. Aber wie viel ISO und Auflösung brauchen wir denn überhaupt?

Folgt man der Kritik mancher Experten müsste man glauben, dass Fotos auf professionellem Niveau vor wenigen Jahren noch unmöglich waren. Vor einer Dekade waren mehr als 12 Megapixel selbst in der Profiklasse eher Ausnahme als Regel, und bereits geringes Anheben der Empfindlichkeit führte zu Rauschen wie die Sau. Die Profimodelle von damals steckt heute jede Einsteigerkamera in die Tasche.

Gespiegelt sehe ich die enorme technologische Entwicklung der letzten Jahre in der Qualität dessen was uns täglich auf Postern, Plakaten, in Anzeigen, Inseraten und im Internet begegnet nicht. Die Ästhetik mag sich geändert haben, doch qualitativ lässt sich kein relevanter Unterschied ausmachen. Professionelle Aufnahmen waren vor zehn Jahren so bestechend wie heute. Man muss Aufnahmen schon am Monitor in der 100-%-Ansicht unter die Lupe nehmen, um markante Unterschiede zu identifizieren.

Es ist keine Frage: Voll- und Mittelformat schlagen MFT qualitativ um Längen. Allerdings erst in den Bereichen wo MFT an seine Grenzen stößt. Doch um jenseits dieser Grenzen aus einer Kamera herauszuholen was in ihr steckt, genügt es nicht sie draufzuhalten und abzudrücken! Um den Mehrwert leistungsfähigerer Sensoren zu nutzen muss man neben der fotografischen Kompetenz auch den Willen aufbringen aufwändiger zu arbeiten.

Die Kernkompetenz von MFT findet sich nicht in der hochpräzisen Arbeit, sondern in spontaner Leichtigkeit. Das System kann einen unbeschwert auf allen Wegen begleiten, ist stets zur Hand und ist auch nach Stunden nicht ermüdend – weder beim Transport noch bei der Fotosession. In gewisser Weise ist MFT das System zum draufhalten und abdrücken.

Weshalb sollten Panasonic und Olympus auf Voll- oder Mittelformatsysteme umstellen? Letzteres kann sich ohnehin kaum jemand leisten. Und Vollformat? Gibt es  nicht genug davon!? Nikon hat es, Canon hat es, Pentax ebenso, und Sony und Leica bieten es spiegellos.

Noch größer ist die Auswahl bei APS-C. Neben Canon, Nikon, Sony und Pentax findet man hier auch von Fuji erfolgreiche und eigenständige Modelle.

Selbst im Mittelformat ist die Auswahl groß: Zu Phase One, Hasselblad, Pentax und Leica gesellt sich nun auch Fuji. Finden sich in diesem Nischenmarkt nicht schon genug Systeme?

Panasonic und Olympus teilen sich gemeinsam ein einzigartiges System, das sich von Voll- und Mittelformat völlig unterscheidet und auch noch zu APS-C einen sinnvollen Kontrast bildet. Dabei sind die beiden Marken unterschiedlich genug echte Alternativen zueinander zu bilden und den unterschiedlichen Typen von Fotografen für die das kompakte System in Frage kommt gerecht zu werden.

Ein Umstieg der beiden auf Systeme mit größeren Sensoren wäre ein Verlust für den Fotomarkt, denn eine besonders kompaktes System ginge dadurch verloren. Ein zweites System parallel zu MFT zu entwickeln und zu pflegen würde wohl die Ressourcen spalten und weder einem neuen System noch MFT nutzen.

MFT ist gut wie es ist und wie es sich entwickelt und wir alle sollten froh sein es zu haben.

Ich schätze die Innovationen von Sony und Fuji sowie die Kameras von Nikon aus eigener Erfahrung. Ich respektiere und bewundere Leute die mit Mittelformat fotografische Kunstwerke gestalten. Dasselbe gilt für die Künstler die mit Leica die Straßen heimsuchen und uns berührende Impressionen aus dem Leben der Menschen einfangen. Trotzdem bin ich ein anderer Fotograf und arbeite am liebsten mit MFT, weil mir das System Leichtigkeit, Spontanität und Freude vermittelt.

Natürlich beginnt MFT an seine technischen Grenzen zu stoßen. Zwar gibt es noch Potenzial bei Rauschverhalten und Dynamikumfang. Doch in Sachen Auflösung sehe ich nicht mehr viel Raum nach oben. Jenseits der 20 Megapixel wird die Beugungsunschärfe sehr wahrscheinlich ein unüberwindliches Hindernis darstellen, sofern die Programmierer keine Wunderwaffe dagegen erfinden. Olympus regelt nicht umsonst bei seinen Kamera im hochauflösenden Modus bei Blende ƒ8 ab. Bei 40 Megapixel nimmt der kleine Sensor über ƒ8 nur mehr Matsch auf.

Ein Drama ist die Grenze der Auflösungsfähigkeit allerdings nicht.

Mit 20 Megapixel erreicht der Fotograf ganz locker A3 bei 300ppi Auflösung. Höhere Druckauflösungen als 300ppi sind zwar möglich, bringen aber nicht mehr viel, da auch unsere Augen Grenzen im Auflösungsvermögen haben. Schärfere Details in der Wiedergabe würden also quasi in der Unschärfe unserer Augen untergehen.

Natürlich muss man mit 20MP Abstriche bei der Auflösung bei Wiedergaben über A3 machen. Doch noch bei A1 (immerhin 594×841mm) ergibt sich damit eine Auflösung von 150ppi. Wer jetzt glaubt, dass die Hälfte der empfohlenen Auflösung eine absolute Katastrophe sein muss, sollte sich einmal einen Druck eines 150-ppi-Bildes genau ansehen. Sehr genau! Denn man muss schon sehr nahe hingehen und sehr genau hinsehen, den Qualitätsmangel der geringen Auflösung zu erkennen. Aus der Distanz aus der ein A1-Poster normalerweise betrachtet wird ist die Frage ob 300ppi oder 150ppi völlig irrelevant.

Um noch einmal früher zu zitieren: Kann sich jemand erinnern vor zehn Jahren unscharfe Großflächenplakate gesehen zu haben? Damals hatten selbst professionelle Digitalkameras wie gesagt oft nur 12MP. Für ein 16-Bogen-Plakat musste diese Auflösung auf 336×238cm aufgeblasen werden. Bei 12MP ergibt sich dann eine Auflösung von 30ppi. Ist jemals jemandem aufgefallen, dass diese Plakate damals nur mit 30ppi gedruckt wurden?

Genau genommen werden sie auch heute noch mit 30ppi gedruckt, denn die Druckraster dieser Plakate sind so grob, dass mehr als 30ppi gar nichts bringen würde. Trotzdem sehen wir keinen Qualitätsmangel, da wir die Plakate aus so großer Distanz betrachten, dass unsere Augen die grobe Auflösung nicht erfassen.

Natürlich ist eine MFT-Kamera kein Arbeitsgerät für einen Werbefotografen der Motive für Plakatwände von drei und mehr Metern Breite aufnimmt. Natürlich gibt es Motive die von der präziseren Detailschärfe von Voll- und Mittelformatkameras auch bei Postern unter Plakatwandformat profitieren. Doch diese Präzision erreicht man nicht mehr indem an aus freier Hand fotografiert.

Hochauflösende Aufnahmen wirken beim Fotografieren aus freier Hand wie eine Lupe für das Zittern unserer Hände. Wer glaubt Bildstabilisierung könne das kompensieren irrt! Bildstabilisierung ermöglicht aus freier Hand bei deutlich längeren Verschlusszeiten relativ scharfe Aufnahmen. Sie ist aber gleichzeitig keine gute Zutat für absolut scharfe Aufnahmen.

Wer maximale Detailschärfe aus einem Bildsensor heraus kitzeln möchte, stellt seine Kamera am besten auf ein massives Stativ und die Bildstabilisierung ab. Nutzt man dann auch noch Spiegelvor- und Fernauslösung steht bestechend scharfen Aufnahmen nichts mehr im Wege.

Doch genau das ist nicht die Arbeitsweise für eine Kamera die auf Kompaktheit und Leichtigkeit getrimmt ist. Wer ein schweres Stativ mit zur Location schleppt hat nur mehr wenig Grund bei der Kamera und den Objektiven Gramm zu zählen.

Die Lupenwirkung der Auflösung für Verwackelung der Kamera ist übrigens auch der Grund weshalb die Sache mit dem Crop aus dem Bild schneiden wenn die Brennweite wieder einmal nicht reicht nicht so recht funktioniert, denn einen scharfen Crop gibt es nur bei einer scharfen Aufnahme. Leider werden umso mehr Aufnahmen nicht so 100% scharf ausfallen je höher die Auflösung ist.

Es gibt Mittelformatkamerasysteme mit denen sich bei fachgerechter Anwendung und dem notwendigen Aufwand Kunstwerke gestalten lassen die mit anderen Kameras unerreichbar sind. Vollformatkameras bieten Spitzenleistungen ohne, dass für sie der Preis eines Mittelklassewagens zu bezahlen ist – sie sind gut und dennoch nicht übergroß. Und es gibt kompakte Systeme wie MFT, die dadurch glänzen, dass sie auch ohne krummen Rücken professionelle Qualität bieten, auch wenn ihre Grenzen etwas enger gesteckt sind.

Freuen wir uns über die Auswahl, und dass jeder Fotograf findet, was am besten zu ihm passt, und hören wir auf Dinge zu kritisieren die außerhalb unseres individuellen Horizonts liegen. Dinge sind nicht deshalb schlecht, nur weil sie nicht das Richtige für uns sind!

Antworten

  1. “Bei 40 Megapixel nimmt der kleine Sensor über ƒ8 nur mehr Matsch auf.“
    So wie ich es verstehe, ist das kein grundsätzliches Problem des Sensors, sondern der Optiken (das Problem der Beugungsunschärfe mal ausgeklammert). Handy-Sensoren haben eine viel höhere Pixeldichte, ohne Matsch – bei kleinen Blenden.
    Insofern wäre meine Frage, was bei den Optiken auflösungstechnisch noch möglich ist.
    Die Bedrohung für mft kommt auch nicht vom Vollformat sondern vom Handy – noch kleiner, noch kompakter – mit ausreichender(?) Bildqualität.

    1. Man kann von der Beugungsunschärfe nicht absehen, da sie der Kern des »Problems« ist. Wobei ich das heute, knapp zwei Jahre später, so auch nicht mehr formulieren würde. Das Spannungsfeld zwischen »alles was kleiner ist als Vollformat ist Qualitativ immer der zweite Preis« und »Handys machen Systemkameras eh schon bald obsolet« finde ich durchaus amüsant. Die Wahrheit liegt wohl wie schon so oft dazwischen. Nach meinen Versuchen steckt selbst in sehr regulären Linsen deutlich mehr Potenzial als ich mir vor ein paar Jahren noch hätte träumen lassen. Für mich ist heute die Frage eher, wer braucht schon mehr als 40MP. Oder: Wer braucht mehr als 20MP? Ich nicht.

      1. Ich auch nicht, Markus – bevor ich einen Sigma dpO ausprobierte (21mm, Foveon-3Lagen-Sensor,APS-C).
        Die 15 MP x 3 Farben lassen b. Landschaft/Architektur bis ISO 200 alles (auch VF!) im „normalen“ Auflösungsbereich dagegen flächig u. informationsarm (Farbverläufe!) erscheinen. Nach dieser „Einstiegsdroge“ bzgl. Hochauflösung bin ich nun bei der EOS 5Ds gelandet.
        Fantastisch! Übrigens: Schon mal eine Ausstellung v. Nick Brand besucht (Analoge SW-Mittelformat für Wildtierfotografie aus nächster Nähe) – Gänsehaut pur! Du musst es selbst ausprobieren…

  2. Im Grunde gebe ich dem Artikel hier voll und ganz recht, er klärt warum für viele mFT so ein ideales System ist.

    Es ist glaube ich ein Missverständnis, dass von Oly oder Pana erwartet wird auf VF „umzustellen“. Das ist natürlich Unfug, denn so würde ein in sich schlüssiges System (mFT) wegfallen das zu Recht viele Fans hat.

    Was allerdings meiner Meinung nach passieren müsste ist, dass Oly/Pana ein mFT kompatibles VF System anbieten.

    Der Grund: Ja, es ist richtig, dass mFT für viele ausreichend auflöst, ausreichende Reserven im Rauschen bietet und ausreichend freistellt und sowieso mit den Kameras und Linsen fast jedes erdenkliche fotografische Bedürfnis abdeckt. Aber es gibt eben auch Menschen denen das _nicht_ ausreicht! Leider scheinen mir die mFT Fans genau diese Gruppe zu vergessen, sowohl als gleichberechtigte Anwender und Fotografen als auch als potenzielle Kunden die den Herstellern Geld in die Kassen spülen.

    Ich sehe hier eine Chance für die mFT Firmen: In nicht allzu ferner Zukunft werden wir VF Sensoren sehen die über 70 MP auflösen, da bin ich mir sicher. Und genau dann sollten Oly/Pana entsprechende Kameras mit Objektiven auf den Markt bringen die genau die Lücke füllen die mFT hinterlässt: Hohe ISO Zahlen, Megapixel, Freistellung. Und nein, es hilft nichts zu postulieren, dass mFT weiter aufholt was das anbelangt, die relative Differenz wird mit der momentan verwendeten Technik bleiben! Und daher wird es auch immer Menschen geben die genau wegen dieser Unterschiede VF kaufen. Das kann man nicht wegdiskutieren oder sich wegwünschen.

    Man schaue sich die Diskussionen in den einschlägigen Foren an die oft lauten: Ich möchte kleiner werden -> mFT. Aber auch: Ich möchte VF! Warum spielt hier jetzt erst mal keine Rolle, ob wollen oder brauchen ist egal. Es wird gekauft. Canikon haben VF DSLR Kameras die (vermutlich) etwa so viel kosten wie die kommende E-M II, Sony hat das schon spiegellos. Der Markt ist also da. Und sogar der Kommentator über mir schreibt wie so viele andere auch, dass er mFT als Zweitsystem nutzt.

    Nur, es kann und will sich nicht jeder ein Zweitsystem von einem anderen Hersteller leisten. Die gedankliche und auch finanzielle Hürde ist deutlich größer als wenn man sich aus dem gleichen Hause ein „Zweitsystem“ zulegt. Wie viele VF Besitzer werden wohl eine Crop Kamera aus dem Hause Canikon haben? Vermutlich einige. Warum sollen sich Oly/Pana nicht genau diese Käufer abfrühstücken? Sie könnten dem Interessierten die volle Bandbreite anbieten, mehrere Gehäuse verkaufen. Schon jetzt haben ja manche mFT Freunde einen kleinen Body für ganz kompakt und einen größeren für das wirklich ambitionierte Fotografieren. Warum das nicht in Verbindung mit einem größeren Sensor inkl. weiterer Möglichkeiten anbieten?

    In der Praxis hätte man ein traumhaftes System das momentan noch keiner so anbietet: Kleine, kompakte Kameras mit kompakten Linsen und eine größere Kamera mit Linsen für Spezialfälle. Es muss die Möglichkeit bestehen die mFT Linsen an die kompatible VF Kamera zu kleben, genauso umgekehrt. Ganz einfach weil man sich so alle Möglichkeiten offen hält! Wie klasse wäre es denn wenn man mit einer VF Oly durch die Gegend laufen könnte die kaum oder gar nicht größer als eine E-M1 ist (Sony z.B. zeigt, dass das geht), dort z.B. hervorragende mFT Telelinsen im Cropmodus anflanscht und für den Spezialfall eine VF Linse verwendet? Wenn man klein sein möchte -> rein mFT, wenn man die Vorzüge des großen Sensors möchte -> VF, alles mit passenden Linsen. Und nicht zu vergessen, es gibt sogar Menschen die größere Gehäuse bevorzugen! Der amerikanische Markt ist voll von diesen Menschen.

    Momentan wird dieses Konzept ja schon von Canikon angeboten, wie ich finde aber komplett inkonsequent und vollkommen willkürlich. Oly/Pana könnten es besser machen und aus dem größeren Cropfaktor Unterschied das Kapital schlagen das bei den großen Firmen durch den geringen Unterschied nicht zum tragen kommt bzw. nicht sinnvoll zum tragen kommen kann. Sie kommen „von unten“, mit qualitativ hervorragenden Linsen für den x2 Crop. Da können Canikon einfach nicht mithalten!

    VF ist von der teuren Profiklasse im ambitionierten Amateur Bereich angelangt. Die Kosten für den größeren Sensor spielen kaum noch eine Rolle wenn man sich die aktuellen Marktpreise anschaut. Weiterhin wird es immer wieder Anwender geben die nicht bereit oder in der Lage sind für extrem Linsen wie das kommende Oly 25/1.2 so viel Geld auszugeben wenn sie für weniger Geld vergleichbare Ergebnisse mit einem größeren Sensor erhalten können. Wie das die Firmen kaufmännisch lösen sein mal dahin gestellt.

    Ich hoffe nicht, dass mFT auf die Ohren bekommt, da ich das System selbst sehr gerne nutze, fürchte aber um dessen Zukunft wenn andere Hersteller richtig Gas geben. Jetzt ist es zwar noch nicht so weit aber wenn richtig hoch auflösende VF Sensoren verfügbar sind und z.B. Nikon sein Nikon 1 System mit einem spiegellosen VF System verheiratet und den Linsenpark ausbaut sehe ich für mFT schwarz. Denn dann zählen für Nikon 1 schließlich die gleichen Argumente wie jetzt für mFT, auch für mFT Nutzer: Kompakt, ausreichende Bildqualität. Oder doch nicht?

    1. Interessanter Gedankengang. Aber das „Mischen“ von Kameras und Objekiven, da ja für eine bestimmte Sensor-Größe konstruiert wurden, finde ich persönlich wenig zielführend. An einer Vollformat Pentax K-1 (nehm ich als Beispiel, weil ich mich her auskenne) kann ich natürlich APS-C Linsen anschließen, macht aber keinen richtigen Spaß, weil man sich immer in der Auflösung begrenzt und weiß, da ginge irgendwie immer mehr. Und umgekehrt, Kleinbild-Linsen an eine kompaktere Kamera zu setzen, ist auch nicht zielführend, da die Kombination dann nicht mehr kompakt und leicht ist (ich erinnere mich an meine Versuche mit der spiegellosen Pentax Q). OK, bei Pentax ist das ein wenig anders, weil dort auch viele (ältere) KB-Linsen noch relativ kompakt sind, aber schaue ich mal bei Canon, Nikon, Sony sind dort die KB-Linsen zumeist groß und schwer. Also meiner Meinung nach passt die Zuordnung schon: KB-Objektive auf KB-Kameras, APS-C Linsen auf APS-C Kameras, MFT-Linsen auf MFT-Kameras. Mischen eher nicht. Und ob der Vollformat-Markt die Masse ausmacht, die sich rechnet, muss jeder Hersteller eben entscheiden.

      Für Olympus und Panasonic wäre das kompletter Neubeginn über Gehäuse und Objektive. Allerdings könnte Sony hier wirklich Konkurrenz vertragen, da sie derzeit immer noch der einzige KB Hersteller ohne Spiegel sind. Irgendwann werden die Großen (und die kleine Marke Pentax) nachziehen, da bin ich mir sicher. Es bleibt spannend. Aber der Markt ist halt auch ziemlich gesättigt, nur wir Foto-Hobbisten sind halt nicht die Masse.

  3. Ja, eine gute Zusammenfassung der Argumente für MFT. Genau diese Leichtigkeit ist es, warum Olympus mein (Zweit-) System für Immer-dabei ist – auch wenn ich gar nicht immer fotografieren will, ist die kleine E-M10 von Olympus irgendwie immer in einer Tasche verstaut. Wenn es mir aber allein um das Hobby Fotografie geht, greife ich weiterhin lieber zur Pentax DSLR.

    Apropos Pentax. In der Mitte des Textes ist dir ein kleiner Fehler unterlaufen. Ein Abschnitt beginnt mit den Worten „Pentax und Olympus teilen sich gemeinsam ein einzigartiges System …“. Ich denke, Du meintest Panasonic 😉

  4. So ist es. Lieber klein, wendig und immer dabei als groß, schwergewichtig und im Schrank.

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