Wer braucht ein Logo?

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14. April 2008
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Wenn wir davon ausgehen, dass das Erscheinungsbild die Garderobe des Unternehmens ist, dann können wir das Logo mit Fug und Recht als das Gesicht bezeichnen. Kleider machen zwar Leute, aber vor allem im Gesicht spiegelt sich der Charakter einer Persönlichkeit.

Gutes Aussehen hilft, aber es ist nicht das Wichtigste. Es ist der Charakter der zählt. Ein Gesicht sollte Charakter haben. Wir wollen ein Gesicht, das uns von anderen unterscheidet – kein Allerweltsgesicht.

Was beim Gesicht von Vorteil ist ( 😉 ), ist beim Logo ein Muss.

Ein Logo muss sich klar von allen anderen Logos unterscheiden. Ein Logo ohne Eigenständigkeit, ist wie ein Auto ohne Motor: es erfüllt seinen Zweck nicht!

Welchen Zweck erfüllt das Logo?

Es kennzeichnet! Es sagt klar und deutlich: »Hier bin ich. Das ist meine Marke. Das ist mein Produkt. Das ist meine Botschaft.«

Das kann die Bildmarke (Symbol) besser als die Wortmarke (Firmenschriftzug). Das Symbol wird vom Gehirn unmittelbar wahrgenommen und zugeordnet. Der Schriftzug braucht Zeit, um gelesen zu werden.

Ein gutes Symbol braucht keine Sekunde, um im Betrachter etwas auszulösen.

Grundvoraussetzung dafür ist aber, dass das Logo – zumindest innerhalb eines definierten Marktes – unverwechselbar ist.

Der Nachteil des Symbols allerdings ist, dass es sich missdeuten lässt. Eine Wortmarke transportiert einen Namen auch, ohne dass der Betrachter jemals mit dem Unternehmen konfrontiert war. Wer noch nie mit Nike zu tun hatte, weiss auch nicht, dass der Swoosh für ein Unternehmen steht, das Nike heißt.

Und noch etwas kann das Logo: Emotionen transportieren.

Das Logo ist ein Bild. Und das sagt bekanntlich mehr, als tausend Worte.

Einzigartigkeit und spontane Erkennbarkeit sind Basis, für eine funktionierende Marktkommunikation. Wer Geld in Öffentlichkeitsarbeit investiert, sollte auch sicher stellen, dass die Botschaften klar dem Absender zugeteilt werden können. Je höher die visuelle Präsenz auf den Märkten, desto wichtiger ist ein starkes Symbol.

Umgekehrt heisst das natürlich auch: Wer sich am Markt eher leise bewegt, braucht nicht unbedingt ein lautes Logo.

Wer braucht also ein Logo?

  • wer auf seinen Märkten visuell stark in Erscheinung tritt;
  • wer viel in Marketing-Aktionen und Werbung investiert;
  • wer in einem Markt mit dichtem Wettbewerb aktiv ist;
  • und wer auf den Consumer-Markt abzielt.

Und dann noch jene Unternehmen, die über eine so große Belegschaft verfügen, dass ein Indentifikationssymbol zur Stärkung des Wir-Gefühls notwendig ist.

Wer sich nicht zu diesen Gruppen zählt, kann grundsätzlich auf ein Logo verzichten. Und er sollte auch darauf verzichten, wenn das Budget für ein starkes, eigenständiges Logo nicht ausreicht. Ordentliche Drucksorten und sauber gestaltete Werbung verfehlen auch ohne Logo ihre Wirkung nicht. The worste case ist das billige Logo, auf dem selbst gestrickten Briefkopf. Das assoziiert dann im besten Fall eines: Billig.

Ein Arzt, ein Rechtsanwalt, ein Designer oder Architekt, der Friseur und der lokale Bäcker, und viele weitere Unternehmenstypen, die weder massiv in Werbemaßnahmen wie Plakaten, Inseraten, Fernsehspots, etc. in Erscheinung treten, und auch keine Hundertschaft an Mitarbeitern haben – für Sie alle ist das Logo kein muss.

Umgekehrt soll das aber nicht heißen, dass ich Ihnen vom Logo abraten möchte. Denn am Ende geht es auch hier nicht zuletzt auch darum, was einem selbst wichtig ist. Und ein ansprechendes Logo kann auch den Auftritt eines Einzelunternehmers stärken – ebenso wie sein maßgeschneiderter Anzug.

Verweisen möchte ich in diesem Zusammenhang auch noch auf meinen Artikel »Was ist ein gutes Logo?«

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