MFT macht Spaß und gute Bilder

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30. September 2020
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10 Kommentare

Am Montag erhielt ich zu meinem YouTube-Video »Ist Olympus tot?« einen Kommentar, der mir so gut gefällt, dass ich den Verfasser Frank Elbe (Website | YouTube) fragte, ob ich ihn in meinem Blog teilen darf und ob er ein paar Aufnahmen beisteuern würde. Was Frank schreibt, deckt sich mit meiner Erfahrung und dem was ich selbst über MFT und Fotoausrüstung denke. Hier also die Schilderung seiner Erfahrung und nachfolgend die Bilder die ich von ihm bekommen habe.

Ich habe vor gut 6 Jahren mit einer Panasonic G6 angefangen zu fotografieren. Das war meine erste richtige Kamera. Da ich da schon nicht mehr der jüngste war, habe ich mich intensiv auf das Thema gestürzt. Was ist ein Belichtungsdreieck, wozu brauche ich die Blende, kurz wie funktioniert das alles überhaupt. Nach ca 1,5 Jahren habe ich dem ganzen Blödsinn in Fotogruppen nachgegeben und bin zu einer Nikon VF DSLR gewechselt. Das musste angeblich sein, um sich weiter zu entwickeln.

Aber ich habe immer diese Leichtigkeit meiner Panasonic Kamera vermisst, und die Vorzüge eines spiegellosen Systems insgesamt. Also bin ich dann von Nikon DSLR zum Sony E-Mount gewechselt. Aber das war noch nicht das was ich gesucht hatte. Der Autofokus einer A7 war in manchen Bereichen eine Katastrophe. Gerade wenn es um Tiere in Bewegung ging. Um es kurz zu machen. Mittlerweile fahre ich zweigleisig. Ich arbeite parallel mit meiner Sony A9 und der Olympus OM-D EM1 III. In manchen Bereichen weiß ich die Vorzüge eines VF Sensors durchaus zu schätzen. Gerade mit den kürzeren, lichtstarken Brennweiten bis 200mm. Tatsächlich nutze ich meine Olympus aber deutlich öfter. Und ich würde gar nicht mehr auf die Idee kommen mit der Sony in den Urlaub zu fahren, oder sie für Ausflüge in die Natur zu verwenden. Dafür macht mir die Olympus viel zu viel Spaß, und niemand sieht am Ende mit welcher Kamera ich gerade gearbeitet habe. Das haben zahlreiche Postings und Bildvergleiche in Fotogruppen gezeigt.

Natürlich ist es ein kleines Risiko zum jetzigen Zeitpunkt jemandem eine Olympuskamera zu empfehlen. Trotzdem habe ich das in den letzten Wochen oder Monaten getan, obwohl ich von Olympus Entscheidung wusste. Beide Personen denen ich die EM1 II oder III empfohlen habe, sind heute sehr glücklich mit der Entscheidung, und zeigen jede Woche tolle Bilder. Beide waren beeindruckt davon, was ich mit der kleinen Kamera veranstalte, und haben mich auf Grund meiner Bilder angesprochen und um Rat gefragt. Da ist es völlig egal was die Tonys dieser Welt in ihrer YouTube Blase erzählen. Das schlimme ist nur, dass diese Youtuber die Kaufentscheidung beeinflussen. Die Leute informieren sich heutzutage nicht mehr im Geschäft. Sie informieren sich im Internet bei ihren Vorbildern. Und damit haben diese Leute eine unheimliche Macht und einen riesigen Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens. Den Verkauf der Kamerasparte von Olympus haben diese YouTube-Fotografen zu einem großen Teil verursacht.

© Frank Elbe
Hier habe ich das Sigma 56mm f1.4 ausprobiert, und wollte zeigen, dass es nicht viel braucht für ein schönes Bild. Das ist ein winziger Grünstreifen bei uns auf der Arbeit, und nicht etwa im Wald entstanden. OM-D EM-1 III | Sigma 56mm ƒ1.4 | 56mm (112mm KB) | ƒ1.4 | 1/320s | ISO160
© Frank Elbe
Mein allererster Versuch mit dem Live ND Filter. Ohne Stativ oder anderes Zusatzequipment. OM-D EM-1 III | M.Zuiko 12–100mm ƒ4 | 32mm (64mm KB) | ƒ4 | 1/2s | ISO250
© Frank Elbe
Mein erstes „in Kamera Fokus Stacking“, ebenfalls ohne Stativ o.ä OM-D EM-1 III | M.Zuiko 60mm ƒ2.8 Macro | 60mm (120mm KB) | ƒ4 | 1/400s | ISO400
© Frank Elbe
Während der heftigen Hitzeperiode, an meiner Vogeltränke. OM-D EM-1 III | M.Zuiko 60mm ƒ2.8 Macro | 60mm (120mm KB) | ƒ4 | 1/160s | ISO800
© Frank Elbe
Mein Steckenpferd, Hunde in Bewegung. OM-D EM-1 III | Panasonic 35–100mm 2.8 | 100mm (200mm KB) | ƒ2.8 | 1/1250s | ISO250
© Frank Elbe
Erster Versuch mit ProCapture. Ich musste ca 20 Minuten warten. Das wäre mit einem 2kg schweren Objektiv schwer geworden. OM-D EM-1 III | Panasonic 100–300mm ƒ4.0–5.6 | 269mm (538mm KB) | ƒ6.3 | 1/1250s | ISO250
© Frank Elbe
Hier möchte ich den tollen Dynamikumfang zeigen. OM-D EM-1 III | M.Zuiko 40–150mm ƒ2.8 | 52mm (102mm KB) | ƒ2.8 | 1/1250s | ISO64

Und wer jetzt behaupten möchte, dass er oder sie mit APS-C oder Vollformat vergleichbare Motive besser ablichten kann, der/die soll mir bitte Beispiele mit Beschreibung zusenden – ich werde sie dann gerne in einem verlinkten Artikel veröffentlichen.

Danke, Frank, für den Kommentar, die Erlaubnis zum Teilen und die tollen Aufnahmen.

Antworten

  1. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. ich habe aktuell neben meiner EM1x noch eine Canon R6 und beide Kameras machen auf ihre Art sehr viel Spass. Die EM1x nutze ich hauptsächlich für Tier- und Sportfotografie mit Teleobjektiven. Durch die Brennweitenverlängerung ist MFT ideal dafür geeignet. Für Landschafts- und Porträtfotografie nutze ich überwiegend die Canon. Sobald das Licht schlecht wird, spielt das System seine Stärken aus. Es gibt kein Richtig und kein Falsch, kein Gut und kein Schlecht. Wichtig ist die Vor- und Nachteile des jeweiligen Systems zu kennen und sich darauf beim Fotografieren einzulassen. Denn das Bild macht letztlich der Fotograf:) Mir sind mit der EM1x wunderbare Aufnahmen gelungen. Da ist es doch völliger nebensächlich die Aufnahmen auf 500% zu vergrössern und in die Pixel reinzuholen und sich stundenlang einen Kopf drüber zu machen, ob beim Fotografieren mit VF die Auflösung eventuell etwas besser gewesen wäre. Sorry, aber über die kleingeistigen Streitereien der verschiedenen Fraktionen kann ich inzwischen noch lächeln…

    1. Ja, die Diskussionen sind echt lächerlich. Im KFZ-Bereich wird sicher auch darüber diskutiert, ob Porsche oder Ferrari die besseren Sportwagen, BMW oder Audi die besseren Limousinen und Scania oder MAN die besseren LKWs baut. Aber ich vermute niemand kommt dort auf die Idee sich zu streiten, ob ein Sportwagen besser als ein LKW ist. Würde ich nicht fürchten, dass wir am Ende der Diskussion alle nur mehr Kleintransporter fahren können, würde ich auch lächeln und mich raus halten.

  2. Bind da ganz dabei, MFT macht einfach Spaß. Komme von Canon 5D M III und 7D M II und bin durch Zufall bei Olympus gelandet. Nach anfänglichem einarbeiten in Menüführung und AF verstehen möchte ich meine Oly Ausrüstung nicht mehr missen, egal was da noch kommt oder auch nicht. Ich kann für mich alles damit fotografieren, ab und zu erfordert es eine andere Herangehensweise wie damals gewohnt. Seit dem Umstieg hat mich der Makro Virus gepackt.

  3. Ich schätze meine mft-Ausrüstung nachwievor sehr und hoffe dass diese noch lange unterstützt wird. Gerade solche Objektive wie das Olympums 8mm 1.8 Fisheye gibt es nicht für KB oder zu teuer oder schwer. Für Portraits greife ich gerne zu meinem KB+Sigma 35 1.4 Art, für den Rest ist mft ideal.

    1. 35mm für Porträt?
      Ich hatte gerade das Sigma 85mm 1.4 für ein paar Tage. Sehr schön!

  4. Volle Zustimmung zu dem in diesem Beitrag geschriebenen. Wer wie Frank Elbe fotografieren kann, braucht nur für wenige Motive einen Kleinbildsensor mit dem schweren und teuren Drumherum. Landschaftsbilder von mir wurden z.B. in der Vogue veröffentlicht. Da hat kein Mensch gefragt, warum ich nur mit MFT fotografiert habe.

    Ich bin sehr gespannt, ob bessere Bilder kommen. Die Idee ist gut.

    1. Alle Achtung: Bilder in der Vogue veröffentlicht zu haben können nicht viele von sich behaupten!

    2. Wäre natürlich auch einen kurzen Artikel wert! Wenn du ein kurzes Statement und eine Hand voll Beispiele abgeben möchtest, würde ich das gerne ebenfalls posten. Ist für die Leser sicher interessant auch andere Erfahrungen zu lesen, als immer nur meine.

      1. you’ve got mail

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