Wahrnehmung und Fotografie, Teil 1

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14. Februar 2020
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7 Kommentare

Dieses Video ist der erste Teil eines Vortrags den ich für einen Fotoclub zum Thema »Wahrnehmung und Fotografie« aufbereitet habe. Die Inhalte stammen Teils aus meinem Buch »die kreative Fotoschule«, Teils aus »Das ABC der Farbe«. Ich bin der Überzeugung, dass man Fotografie besser versteht, wenn man Wahrnehmung versteht. Vor allem versteht man dann, warum sich Szenen oft nicht so aufnehmen lassen, wie wir sie wahrgenommen haben. In diesem ersten Teil geht es darum, wie unsere Augen Motive erfassen, wie das Gehirn daraus Bilder konstruiert, was Kontrast und Kontrastumfang ist, ich erkläre den Unterschied des Kontrastumfangs realer Szenen, von High-End-Kameras, der menschlichen Wahrnehmung, JPEGs und des Vierfarbendrucks, beschreibe was bei der Herstellung von Lichtern und Schatten im RAW-Konverter passiert, warum Bilder mit intensiver Licht- und Schattenkorrektur wie Gemälde wirken und weshalb das doch eher unserer Wahrnehmung entspricht, als ein herkömmliches JPEG das Zeichnung in Unter- und Überbelichtung verschluckt. Der zweite Teil, in dem es um Farben und Farbtiefe geht, folgt in einigen Tagen.

Antworten

  1. Danke. Absolut sehenswert und eigentlich entgeltpflichtig. Das sind die Sternstunden des Internets, dass wir solche Dinge for free bekommen dürfen.
    Nur bei einer Aussage bin ich gestolpert: Dass der Dynamikumfang bei MFT, APS und Vollformat sehr ähnlich sei. Ist bei der Sensorfläche nicht eben auch der Dynamikvorteil angedockt? Und die Flächen sind nun mal ziemlich unterschiedlich. Aber es ist eine Frage, ich bin kein Kenner wie Sie, ich bin nur gedanklich gestolpert. Viele Grüße !

    1. Danke für die Rückmeldung.
      Es ist nicht nur die Sensorfläche allein ausschlaggebend für den Dynamikumfang. Auch der Sensor an sich spielt eine Rolle. Olympus verbaut soweit ich weiß Sony-Sensoren und laut dxomark.com erreicht der Sensor der E-M1 II einen Dynamikumfang von 12,8LW. Canons EOS RP oder EOS 6D Mark II hingegen erreichen laut dxomark nur 11,9LW.

      1. Vielen Dank, wusste ich nicht. Tolle Leistung von Olympus.

  2. Sehr gutes Tutorial. Bin auch gespannt auf die Fortsetzung.

    Ein Kollege von von mir hat für seine Promotion die Versuche von Edwin Herbert Land – Erfinder der Polaroid Kamera – zur Farbkonstanz aufgebaut und variiert. ( Mit Hilfe meiner Wenigkeit ) Seitdem sind sie zum Teil bis heute Bestandteil des Biophysik Praktikums.

    Unser Gehirn definiert die hellste Stelle die es sieht als weiß.

    Mit dem Kirchenfoto habe ich meine Probleme. Wenn Sie oder ich das in natura wirklich so sehen, ist das o.k. Aber man muß unterscheiden. Eine Barockkirche ist lichtdurchflutet, das Auge soll ja die zarten Pastelltöne sehen. Da mach ich’s wie Sie. Eine große gotische Kirche ist dunkel und der Kontrast zwischen Fenster und Wand ist eben für das Auge zu groß als daß ich wirklich alles erkennen kann. Gehe ich an die Wand, hilft mir die Dunkeladaption zwar die Details zu erkennen aber ich sehe nicht mehr das große Ganze.

    In diesen Fällen bin ich in einem inneren Zwiespalt, wie ich das Bild bearbeiten soll. Meistens achte ich darauf, dass die Lichter nicht ausbrennen und helle die Schatten nur soweit auf das man gerade noch die meisten Details erkennt. So zu sagen eine Mischung aus Ihren zwei Fotos.

    Viele Grüße Uwe

    P.S. Da der Herr Land offensichtlich in Vergessenheit geraten ist gerne mehr dazu e-mail wenn Sie das interessiert

    1. Danke für den Input. Ich glaube, dass das »HDR« eher dem Bild das wir wahrnehmen entspricht, als eine Fotografie mit Unter- und Überbelichtung, aber ich behaupte keineswegs, dass ich (oder wir) das Motiv tatsächlich so sehen. Auf den Fotografen bezogen gibt es immer drei Versionen eines Motivs: Die, wie er es sieht, die, wie die Kamera es aufnimmt, und die, wie es tatsächlich ist. Und man könnte sogar noch eine dritte hinzufügen: Die, wie das Motiv unter idealen Lichtverhältnissen aussieht.
      Danke für das Angebot wegen Herrn Land. Es klingt interessant. Ich fürchten nur, dass es liegen bleiben würde, wenn Sie mir etwas schicken würden, so wie Vieles liegt und liegen bleibt, weil die Zeit nicht reicht.

      Schöne Grüße. Markus

  3. Klasse Video!
    Freue mich auf ein Fortsetzung solcher hochstehenden Beiträge.

    Lg Armin

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