UV-Filter Schärfetest

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10. Juli 2018
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4 Kommentare

Vor knapp einem Monat habe ich im Artikel »Drei Meinungen über Fotografie die ich in letzter Zeit änderte« berichtet, dass ich vor kurzem einen Kratzer in meinem geliebten M.Zuiko 300mm ƒ4.0 entdeckte und daraufhin beschloss sämtliche Objektive mit UV-Filtern auszustatten. Nebenbei sei verraten, dass Olympus mir ein Happy End bescherte, indem es das Objektiv einwandfrei reparierte, und das zu einem Preis von 250 Euro – deutlich weniger als ich erwartet bzw. befürchtet hatte.

Nach einiger Recherche entschied ich mich für Hoya UV Pro1 Digital-Filter (Amazon Affiliate Link). Nun hatte ich bereits nach der Bestellung eines ersten Filters einen Test durchgeführt und praktisch keinen nennenswerten Unterschied der Detailschärfe mit oder ohne Filter erkennen können.

Ich wollte es aber noch etwas genauer wissen und habe mich deshalb von einem von Roger Cicala durchgeführten Filtertest zu einem eigenen Aufbau inspirieren lassen. Cicala hat zum Einen 50 UV-Filter übereinander geschraubt um die Auswirkungen von so viel Glas auf die Abbildungsqualität zu demonstrieren, und zum Anderen Testaufnahmen mit einmal fünf hochwertigen Filtern übereinander und einmal fünf billigen Filtern übereinander gemacht.

Das clevere an diesem Testaufbau ist, dass sich eine Reduzierung der Detailschärfe die mit einem Filter kaum zu erkennen ist, bei fünf Filtern natürlich verfünffacht und entsprechend deutlicher ausfällt.

Als Objektiv für den Test habe ich das Panaleica 15mm ƒ1.7 (Panasonic | Amazon) gewählt. Dieses gehört laut dxomark.com zu den  besten MFT-Linsen, und mit 46 Millimeter hat es einen Filterdurchmesser für den ich die meisten UV-Filter habe. Also habe ich die vier Filter übereinander geschraubt und der Reihe nach je eine Aufnahme mit vier Filtern, drei, zwei, einem und ohne gemacht. Genutzt habe ich dabei den High-Res-Modus der Pen-F, das heißt die Bilder sind mit 50 Megapixel aufgelöst.

Was mich überrascht hat, ist, dass auch zwischen den Aufnahmen ohne und mit vier Filtern nur geringe Unterschiede zu erkennen sind, und das eben bei einer Auflösung von 50MP. Ich darf wohl daraus ableiten, dass bei den 16MP bis 20MP meiner MFT-Kameras mit einem einzigen Filter überhaupt kein Schärfeverlust zu erwarten ist. Das sagt natürlich noch nichts über eine verstärkte Neigung zu Geisterbildern oder Blendenflecken aus, doch zumindest diesbezüglich muss ich demnach nichts befürchten.

Die Abbildungen unten zeigen 1500 Pixel breite und 1000 Pixel hohe 100-%-Ausschnitte der vier Testaufnahmen. Hier sind die Originale zum Herunterladen: ZIP-Archiv mit 111MB.

Aufnahme ohne UV-Filter
Aufnahme ohne UV-Filter
Aufnahme mit einem UV-Filter
Aufnahme mit einem UV-Filter
Aufnahme mit zwei UV-Filtern
Aufnahme mit zwei UV-Filtern
Aufnahme mit drei UV-Filtern
Aufnahme mit drei UV-Filtern
Aufnahme mit vier UV-Filtern
Aufnahme mit vier UV-Filtern

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Antworten

  1. Hallo Markus,

    Zuerst möchte ich mich mal für diese sehr Lehrreiche Seite (im speziellen Affinity Foto – IPad Pro) bedanken!

    Nun zu meiner Erfahrung mit meinem ersten UV Filter:

    Ein Hoya UV Filter hat in mein neues 14-150II Zoom drei kleine Kratzer gezaubert, nachdem meine Fototasche (Peak Design 5l) aus nichteinmal 30 Zentimetern zuboden gefallen ist und der Filter komplett zersplitterte…. :o(

    Also offensichtlich auch nicht das Gelbe vom Ei

    Liebe Grüße

    Thomas

    1. Hallo Thomas,
      danke für das freundliche Feedback.
      Bei kräftiger Gewalteinwirkung von vorne sind die meisten Filter natürlich auch kein Schutz, das ist mir klar. Ich habe von welchen gehört die auch Bruchsicher sein sollen, wüsste jetzt aber nicht wer sowas anbietet und wie sie sind. Für sehr viele andere aber, bei z.B. wenn ich die Kamera Stunden lang ohne Deckel am Leib trage – da kann trotz Streulichtblende schon einmal etwas die Frontlinse berühren – oder wenn man die Kamera versehentlich ohne Deckel in die Tasche gibt oder der Deckel abgeht, betrachte ich Filter heute schon als Hilfreich.

      Schöne Grüße. Markus

  2. Hallo Markus,

    ich habe selbst meinen m.zuiko 12-40/2.8 zwar keinen UV-Filter, sondern ein hochwertige „Panzerglas“ Hoya HD Protector verwendet. Die Qualitätsverlust ist wirklich nicht zu erkennen.

    Nun, ich würde mich interessieren, das gleiche Test draussen im Sonnenlicht.

    1. Hallo Arno, bei meiner Recherche habe ich Tests und Berichte gefunden die deutlich sichtbare Auswirkungen im Bereich des Scheins um starke Lichtquellen (vor Nachthimmel), eine verstärkte Neigung zu Blendenflecken oder auch eine Trübung zeigen. Allerdings idR in Extremfällen, wo der Unterschied dann zwischen schlecht (ohne Filter) und noch etwas schlechter (mit Filter) liegen. Ich habe mir schlicht vorgenommen bei Bedarf den Filter auch einmal abzuschrauben.

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