MFT-Weitwinkelzoom: M.Zuiko 9–18mm ƒ4–5.6

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7. Juli 2018
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4 Kommentare

Das Olympus M.Zuiko 9–18mm ƒ4.0–5.6 (Olympus | Amazon) habe ich im Frühjahr 2014 gekauft, um den Weitwinkelbereich des 12mm ƒ2.0 (unter Anderem in diesem Artikel beschrieben), das ich bis dahin im Einsatz hatte, zu erweitern. Es zeichnet sich durch geringes Gewicht und kompaktes Volumen aus und bietet mit 9mm MFT (18mm KB) einen für die meisten Situationen ausreichend breiten Sichtwinkel. Ich besitze ebenso das 7–14mm ƒ2.8 Pro, habe es aber bedeutend weniger oft im Einsatz, da ich meist zu Fuß zum Fotografieren ausrücke.

Auf Fotosafari begleitet mich in der Regel eine E-M1 II mit 300mm ƒ4 am Schultergurt und eine E-M5 II mit Festbrennweite oder Standard- bzw. Weitwinkelzoom an einem Peak Design CapturePro Clip am Trageriemen des Rucksacks (über Kamerataschen und -rucksäcke schrieb ich hier).

Das 9–18mm lässt sich am Peak Design Clip komfortabel tragen, wohingegen das 7–14mm schon einen ordentlichen Klotz vor der Brust darstellt. Dabei begegnen mir die Situationen in denen die 9mm Weitwinkel des kompakteren Objektivs nicht ausreichen hierzulande eher selten. Lediglich auf einer Island-Rundreise im Sommer 2014 hatte ich einige Situationen in denen ich mir mehr Weitwinkel gewünscht hätte.

Zum CapturePro von Peak Design sei angemerkt, dass ich sowohl die Version 2 (Amazon) als auch die Version 3 (Amazon) besitze, für die Montage am Schultergurt des Rucksacks jedoch die ältere (2er) Variante bevorzuge, da sie etwas breiter aufliegt und sich für mich angenehmer zu tragen anfühlt. Was die 3 allerdings besser kann: Die Halteplatte wandert mit der neuen Beschichtung deutlich flüssiger aus und in den Clip.

Natürlich zeigt das 7–14 Pro beim Ablichten von Testcharts bessere Ergebnisse (über Tests beider Objektive berichte ich hier, das 9–18mm kommt in diesem Bericht noch einmal vor). In der Praxis ist jedoch nicht zu erwarten, dass irgendjemand anhand einer regulären Aufnahme unterscheiden kann, ob sie mit dem preiswerteren oder dem Pro-Weitwinkelzoom gemacht wurde.

Grundsätzlich vergebe ich für das 9–18mm eine klare Empfehlung für alle, denen die 12mm oder 14mm ihres Standardzooms oft nicht weit genug sind und für nicht allzu viel Geld ein Weitwinkelzoom für ausgedehnte Fotosafaris suchen. Zwei Nachteile wollen jedoch genannt werden: Eine E-M5 oder E-M1 ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, das 9–18mm nicht – unter feuchten Bedingungen heißt es also einpacken! Außerdem ist der Mechanismus den es zu überwinden gilt bevor das Objektiv ausgefahren und wieder komplett eingefahren werden kann – es muss ein Schalter verschoben und in dieser Schalterstellung gehalten werden während das Objektiv zu drehen ist – eine Bremse vor dem Einsatz.

Zubehör

Als Zubehör nutze ich gelegentlich einen Hoya Pro1 Pol-Filter (Amazon). Allerdings nimmt die Bildung von dunklen Schlieren speziell in gleichmäßig blauen Himmelsflächen unterhalb von 12mm MFT deutlich zu (siehe Abbildung unten). Zwar lässt sich der Effekt beseitigen, indem man den Filter in eine andere Stellung dreht, dabei verflüchtigt sich aber leider auch der Effekt den der Filter auf Blau- und Grüntöne haben soll. In der Praxis ist er also am kurzen Ende der Brennweite mit Vorsicht zu genießen.

Nicht verzichten möchte ich auf einen 1000× Graufilter für Langzeitbelichtungen – ich habe mich für ein Produkt von Haida (Amazon) entschieden. Schwächer als ND3.0/1000× hat sich für mich als nicht sinnvoll erwiesen (ich besitze auch diverse 64× und 8× Graufilter, die ich heute jedoch kaum mehr im Einsatz habe).

Da das Objektiv ohne Streulichtblende geliefert wird (diesbezüglich ist Olympus leider geizig) habe ich eines aus dem Zubehörangebot geordert. Allerdings nicht die von Olympus zum Preis von 34 Euro, sondern eine von JJC für 13 Euro (Amazon).

Schlecht finde ich die Objektivdeckel der preiswerteren Olympus-Serien, da sich diese nur seitlich entriegeln lassen, was bei angesetzter Streulichtblende schwierig bis unmöglich ist. Deshalb habe ich alle betroffenen Deckel durch Abdeckungen von Panasonic (Amazon) ausgetauscht. Zwar gibt es noch deutlich preiswertere Alternativen, und bei manchen Filtern werden Abdeckungen mitgeliefert (praktischere als die Originale von Olympus), doch deren Optik wirkt so billig, dass ich sie an meinen Linsen nicht ertrage.

Nach einem Kratzer in der Frontlinse meines geliebten M.Zuiko 300mm ƒ4 schütze ich meine Objektive nun konsequent mit einem UV-Filter (mehr dazu in diesem Artikel), für dieses habe ich den Hoya Pro1 Digital UV (Amazon) im Einsatz.

Beispiele

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Antworten

  1. P.S.: Tolle Aufnahmen! Würde mich interessieren, wo die entstanden sind. Vorarlberg, Island und Tibet würde ich raten…?

    1. Das kleine bisschen Tibet hier liegt in Vorarlberg. 🙂 Es gibt in Feldkirch ein buddhistisches Kloster. Das erste Bild stammt aus Meran.

  2. Hallo Markus,
    wieder mal ein sehr informativer Beitrag, mit viel Praxisbezug – danke Dir dafür.
    Zum Thema Objektivdeckel und vor allem Gegenlichtblenden von Olympus liest man im Netz ja nicht viel Gutes. Im Oly-Forum gibt es zahlreiche Beiträge bspw. zur Gegenlichtblende des 40-150 2.8, deren Mechanik sich schon nach kurzem Gebrauch auflösen soll. Da ich mir gerade erst dieses Objektiv zugelegt habe, bin ich nun etwas bange. Hast Du bei diesem Objektiv oder anderen ähnliche schlechte Erfahrungen mit Gegenlichtblenden, Objektivdeckeln usw. gemacht?

    1. Ich habe gelesen, dass es Probleme mit der Streulichtblende des 40–150 geben soll, meines zeigt aber noch keine Anzeichen, dass welche eintreten könnten. Kann mir allerdings vorstellen, dass die Mechanik eher zu Problemen neigt als übliche Blenden die ein solides Stück Plastik sind und nur »aufgedreht« werden. Objektivdeckel scheint tatsächlich nicht Olympus’ Sache zu sein. Jener des 12–40mm hat sich recht frühzeitig in seine Bestandteile aufgelöst. Habe ihn mit Superkleber repariert, was einige Monate gehalten hat. Mittlerweile aber habe ich einen Lumix-Deckel drauf.

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