APS-C vs. MFT – was erzielt bessere Bildqualität?

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7. Februar 2016
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10 Kommentare

Beim gestrigen stöbern auf YouTube habe ich das oben eingebundene Video entdeckt. Der Präsentator vergleicht dabei die Qualität von APS-C- und MFT-Sensoren anhand simpler Mathematik. Ich versuche das einmal etwas abgekürzt ins Deutsche zu übertragen.

Die mit einem Fotoapparat zu erzielende Abbildungsqualität hängt von mehreren Faktoren ab. Neben der Qualität der Objektive gehört dazu auch der Bildsensor. Beim Sensor wiederum gehört die Pixeldichte zu einem wesentlichen Faktor, der Dinge wie Detailschärfe, Rauschverhalten und Kontrastumfang bestimmt. Die Pixeldichte errechnet man in der Regel aus Fläche ÷ Megapixel.

Das DX-Format von Nikon (außer Canon verwenden die meisten anderen Hersteller dasselbe Format für ihre APS-C-Kameras) beträgt etwa 23,7mm × 15,6mm, das sind 369,72mm2. Aktuell haben Nikons DX-Kameras in der Regel 24 Megapixel. Es ergibt sich also folgende Rechnung:

  • 369,72÷24=15,405

Der Faktor für die Pixeldichte einer solchen Kamera beträgt also etwa 15,4.

MFT-Kameras weisen in der Regel eine geringere Auflösung auf, bis zur Vorstellung von Panasonics GX8 und Olympus’ Pen-F lag das Limit bei 16 Megapixel. Das Format von MFT beträgt 17,3mm × 13mm, das sind 224,9mm2.

  • 224,9÷16=14,05625

Daraus ergibt sich ein Faktor von etwa 14 für die Pixeldichte (im Video wird mit etwas anderen Formaten gerechnet, die sich allerdings nicht meinen Recherchen decken). Ein Unterschied von etwa 10% – nicht Nichts aber auch nicht weltbewegend, vor allem eben weil die Pixeldichte nur eines von mehreren Bausteinchen ist aus denen sich die Abbildungsqualität eines Aufnahmesystems ergibt.

Einen Unterschied gibt es dennoch: Die größere Auflösung erlaubt bei gleicher Qualität einen größeren Ausdruck. Mit 24 Megapixel erzielt eine DX-Kamera bei 300ppi eine Ausgabegröße von 50,8cm × 33,87cm. Eine MFT-Kamera mit 16 Megapixel ergibt bei 300ppi lediglich ein Ausgabeformat von 39,1cm × 29,3cm. Allerdings bringt man diesen Vorteil nur zu Papier wenn mit ausreichend hochwertigen Objektiven und entsprechend präzise gearbeitet wird (also in der Regel Stativ oder Blitz).

Antworten

  1. Technik ist nicht das einzige. Was zählt ist der richtige Moment. Ob MFT oder APSC ist für eine gute Aufnahme nicht ausschlaggebend !

  2. Stimmt leider nicht,da die Schärfentiefe bei MFT,wegen des gleichen Objektivs-.Bildauschnitts immer besser sein wird

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    Zitat:
    …Einen Unterschied gibt es dennoch: Die größere Auflösung erlaubt bei gleicher Qualität einen größeren Ausdruck. Mit 24 Megapixel erzielt eine DX-Kamera bei 300ppi eine Ausgabegröße von 50,8cm × 33,87cm. Eine MFT-Kamera mit 16 Megapixel ergibt bei 300ppi lediglich ein Ausgabeformat von 39,1cm × 29,3cm…

    1. Was ist eine gute Schärfentiefe?

      1. Nimmt man beim MFT Format einen Software Bildvergrösserer kann man das Bild genau auf dieselbe Bildgrösse wie APS vergrössern und hat trotzdem mehr Schärfentiefe.
        Mehr Megapixel heißt nicht automatisch höhere Auflösung und bessere Bildqualität,hier spielt der Sensel/Objektivaufbau eine viel größere Rolle.

      2. Das mit der größeren Schärfentiefe ist nicht richtig. Bei MFT-Sensoren führt ab ƒ11 die Beugungsunschärfe zu unter bestimmten Bedingungen sichtbarer Unschärfe. Nicht umsonst reichen die meisten MFT-Objektive nur bis ƒ16 und regelt Olympus hochauflösende Aufnahmen bei ƒ8 ab. Bei Vollformat wird die Beugungsunschärfe erst ab ƒ22 nennenswert wirksam.
        Bilder digital aufzublasen ist keine Lösung. Ich habe noch nie eine Software gesehen, die da wirklich gute Resultate bringt. Wäre ja auch Zauberei. Schließlich verschwinden in Unschärfe Details – die kann sich keine Software aus den Fingern saugen. Ich habe gerade Sharpen AI von Topaz getestet. Die werben ja damit künstliche Intelligenz zu nutzen. Die Resultate sind lächerlich und ich kann keinen Unterschied zur üblichen Betonung von Kontrastkanten erkennen. Und selbst wenn, kann ich dasselbe mit Vollformat auch machen. Also wo soll der Vorteil von MFT sein?

  3. Komisch, ich finde immer wieder Berechnungen und Empfehlungen über die mögliche Druckgröße eines Bildes aufgrund der Pixelzahl – im Internet und sogar in Bedienungsanleitungen der Kameras. Es wird dabei gern vergessen, dass man ein Riesenposter aus einem 3-Megapixel-Bild machen kann. Es kommt auf den Inhalt des Bildes und auf den Betrachtungsabstand an. Und darauf, wie gut die Augen des Betrachters sind. Schließich kommt es noch auf die Qualität des Objektivs an und auf die Sorgfalt bei der Aufnahme – technisch und künstlerisch. Also 8 Kriterien; Pixelzahl und Pixeldichte sind demnach nur zwei von 8 Kriterien. Sorry, ich denke, Pixepeeper führen einen aussichtslosen und oft auch sinnlosen Kampf!

    1. Richtig, und darauf weise ich auch immer wieder hin. Andererseits ist 3 Megapixel sind generell genug nicht richtiger, als man muss generell möglichst viel Megapixel haben. Für Landschafts- und Architekturfotografen ist es durchaus sinnvoll Poster drucken zu können, bei denen die Details auch noch knackscharf sind, wenn sie vom Betrachter unter die Lupe genommen werden. Da können auch 30, 50 oder 100 Megapixel eine tolle Sache sein (vorausgesetzt man weiß sie einzusetzen). Ich persönlich hingegen sehe bei 20 Megapixel das sinnvolle Limit für mich und habe auch an den 16 Megapixel meiner älteren MFTs nichts zu bemängeln. Und 3 Megapixel? Ganz ehrlich: Das wäre doch jedem der Askese zu viel!

  4. Hm, das bedeutet, dass die alten 12 Megapixel-Sensoren eine höhere Pixeldichte aufwiesen, als die aktuellen 16 Megapixel-Sensoren. Dennoch würde ich sagen, dass die „alten“ Sensoren keine so guten Bilder lieferten, wie die Neuen.

    1. Ein höherer Wert bedeutet mehr Fläche pro Pixel und ist somit besser. Allerdings tut sich technisch ja noch immer enorm viel und deshalb behaupte ich ja auch, dass meine aktuellen 16-MP-MFT-Kameras bessere Resultate liefern als meine alte 12-MP-Vollformatkamera. Glaubt man den Berichten über Panasonics GX8 und die neue Olympus Pen-F dürften diese trotz 20 statt 16 Megapixel keine schlechteren Resultate liefern als die älteren Generationen.

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