Bastelanleitung für Digitalkamera-Auflösungs-Check

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2. Mai 2014
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Über die Sinnhaftigkeit hoher Auflösungen wird ja regelmäßig diskutiert. Wer nicht glauben will, dass mehr nicht automatisch besser ist, gehört da meist zu einer Minderheit – manche Auflösungsgläubigen scheinen einen Skeptiker sogar für minderbemittelt zu halten.

Nun bringt viel Auflösung auf einem ausreichend großen Sensor, mit exzellenten Objektiven und einer der Auflösung angepassten Arbeitsweise natürlich mehr Detailschärfe – dem zu widersprechen wäre blödsinnig. Allerdings sind das drei Voraussetzungen die bei einer Kompaktkamera praktisch niemals schon gar nicht gemeinsam erfüllt werden. Auch mit einer Vollformat-Spiegelreflexkamera werden die meisten Anwender Voraussetzung 2 und 3 bestenfalls gelegentlich erfüllen.

Nun kann aber jeder ganz einfach prüfen wie effizient er die Auflösung seiner Kamera nützt (oder wie effizient seine Kamera eine entsprechend hohe Auflösung nützt):

  1. Bild in Photoshop (oder einem anderen Bildbearbeitungsprogramm) öffnen und auf die Hälfte der Auflösung runterrechnen;
  2. Dialog Bildgröße neuerlich öffnen und das Bild wieder auf die ursprüngliche Auflösung hochrechnen;
  3. Runter und raufgerechnetes Bild kopieren und als neue Ebene in das unveränderte Original einfügen;
  4. Nun lässt sich der qualitative Unterschied in der Detailschärfe in der 100-%-Ansicht gut vergleichen indem die obere Ebene ein- und ausgeblendet wird.

Ich habe diesen Test vor einigen Monaten mit meiner RX100 gemacht. Hier ist das Ausgangsbild:

Hier ist ein 100-%-Ausschnitt aus dem Original:

Originalausschnitt

Das ist jetzt natürlich ein für das Web komprimierter JPEG-Ausschnitt der nicht die Originalqualität hat, aber es genügt um zu demonstrieren, dass die Qualität weit von knackscharf entfernt ist. Liegt am Drücktütenklappobjektiv einer Kamera zum Preis eines Amateurobjektivs – das kann keine Klimmzüge am Brotkasten machen.

Hier ist nun ein Ausschnitt aus einer Kopie die ich auf 12MP runtergerechnet habe und dann wieder auf 20MP rauf:

Interpoliert

Das interpolierte Resultat ist nicht nennenswert schlechter als das Original. Auch wenn ich das in Photoshop in der 100-%-Ansicht durch Ebenen ein-/ausblenden vergleiche ist kein Unterschied sichtbar, der die hohe Auflösung der Kompakten rechtfertigt.

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