Bereits vor einigen Tagen habe ich einen Test veröffentlicht in dem ich meine Pen-F mit 50 Megapixel im Hochauflösenden Modus gegen eine Sony a7R II mit 42 Megapixel antreten ließ. Leider konnte mir mein freundlicher Fachhändler zu dem Zeitpunkt nur ein preiswertes Normalobjektiv zur Kamera zur Verfügung stellen. In der Zwischenzeit ist unter anderem das Zeiss Sonnar® T* FE 55 mm F1,8 ZA eingetroffen und ich konnte meinen Versuch damit wiederholen.
Mir ging es dabei nicht darum herauszufinden, welches die bessere Kamera oder das bessere Objektiv ist. Mich interessierte rein wie sich meine MFT-Objektive und Sensoren im Vergleich zu hochauflösenden Vollformat-Sensoren und -Objektiven schlagen.
Meine Testaufstellung ist kein echter Objektivtest. Ich habe lediglich mit Stativ auf einen bestimmten Punkt nahe des Zentrums eines Test-Charts fokussiert. Zur generellen Aussage über die Qualität der Schärfeleistung der verwendeten Linsen müssten auch die Randbereiche getestet werden. Dies mit einer Aufnahme zu erreichen ist für mich nicht möglich, da schon eine winzige Abweichung vom rechten Winkel vor allem bei offener Blende zu einer Verfälschung des Resultats in den Randbereichen führen würde.
Ebensowenig sagt mein Versuch etwas über die Neigung zu chromatischer Aberration und Vignettierung aus oder über die Vorteile die größere Bildsensoren bei Dynamikumfang oder Rauschverhalten gegenüber MFT zweifellos bieten. Wer also einen fundierten Test sucht, muss ich bei einschlägigen Labors, Online- oder Printmedien schlau machen.
Generell mache ich meine Tests aus persönlichem Interesse, da ich gelernt habe mich so weit als möglich niemals vollständig auf etwas zu verlassen das ich nicht selbst überprüft habe. Bei meiner Olympus 17mm ƒ1.7 Linse hätte ich das beispielsweise viel früher machen sollen, denn ein vor kurzem erst durchgeführter Vergleich hat gezeigt, dass sie sehr schwach abbildet – ganz im Gegensatz zu dem was dxomark.com veröffentlicht hat (einer früheren Empfehlung muss ich deshalb hier ein Hände weg! entgegen setzen).
Als Design- und Foto-Blogger ist es für mich natürlich sinnvoll die Ergebnisse meiner Untersuchungen mit meinen Lesern zu teilen, auch wenn ich nicht in Anspruch nehmen kann die Präzision professioneller Labore zu erreichen. Ein weiterer Grund für die Veröffentlichung ist aber auch, dass mir vergleichbare Tests genau für die Ausrüstung – z.B. ein gutes Dutzend MFT-Objektive – sonst nicht bekannt sind, sonst würde ich darauf verweisen.
Nun aber zum eigentlichen Test. Wieder habe ich meinen Test-Chart an die Tür gehängt und die Kameras auf Stativ davor positioniert. Ich wählte eine Ausleseverzögerung von 8 bis 10 Sekunden um auch sicher keine Erschütterungen mehr aufzunehmen. Zur Sicherheit habe ich die Aufnahmereihen einmal manuell fokussiert und einmal mit AF aufgenommen um keine Verfälschung durch eine Fehlfokussierung abzufotografieren – im Vergleich konnte ich keinen Unterschied erkennen.
An der Pen-F habe ich wieder eine meiner besten MFT-Linsen eingesetzt, das M.Zuiko 12–40 ƒ2.8. An der Sony kam diesmal besagtes Zeiss Sonnar 55mm ƒ1.8 zum Einsatz. Beide Objektive liegen laut Liste bei knapp 1000 Euro.
Zu meinem letzten Test wurde kommentiert, dass die Sony am Ende doch die bessere Kamera sei, was ich keinesfalls in Frage stellen möchte – das muss man für den dreifachen Preis einfach auch erwarten. Hinzugefügt sei allerdings, dass mir die Ergonomie meiner OM-Ds und der Pen besser liegt. Beide Einstellräder liegen bei der Sony nach meinem Empfinden sehr unglücklich. Ebenso unglücklich finde ich auch den Knopf zum Entriegeln des Objektiv-Bajonetts platziert – aber das ist ein anderes Thema.
Zusätzlich habe noch einmal das Sony 50mm ƒ1.8 mit in den Test aufgenommen. Dieses wird um knapp 250 Euro gehandelt. In Anbetracht dieses Preises und den Ergebnissen meines Versuchs empfinde ich die magere Bewertung bei Amazon etwas unangemessen. Aber wie gesagt: Dinge wie chromatische Aberration, Vignettierung und Detailschärfe an den Rändern habe ich nicht überprüft.
Die Reihenfolge der Abbildungen ist jeweils oben Sony 50mm ƒ1.8, Mitte Zeiss Sonnar 55mm ƒ1.8 und unten M.Zuiko 12–40mm ƒ2.8.
Blende ƒ4: Auch bei Blende ƒ4 zeigen die Ergebnisse wenig Unterschied. |
Blende ƒ22: Matsch as Matsch can! Bei ƒ22 helfen weder Vollformat noch Zeiss. Die Physik ist ein Schwein! |
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