Sigma 120–400 vs. Nikkor 70–300

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6. Oktober 2008
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Meine Verfolger bei Twitter und Besucher unseres Weblogs mit dem wachsamen Blick in die linke Seitenleiste konnten am Sonntag, den 28. September live mit verfolgen, wie ich am Pfänder in Vorarlberg die Leistungsfähigkeit zweier Objektive getestet habe – zumindest konntet ihr mitlesen (gut, ihr hattet hoffentlich besseres zu tun 😉 ).

Beim Foto-Shooting kamen zum Einsatz: Nikon D700, Nikon D80, Nikkor 70–300mm, und das noch sehr frische Sigma 120–400mm, das uns freundlicherweise von Sigma-Deutschland zur Verfügung gestellt wurde. Grundsätzlich hätte ich Sigmas Freundlichkeit hier auch mit einem positiven Feedback belohnt, aber wir wollen ja objektiv bleiben. Während sich das Nikkor beim Fotografieren pfeilschneller Greifvögel wacker geschlagen hat, habe ich mit dem Sigma-Objektiv lediglich ein paar Versuche gestartet. Leider kam der recht träge Autofokus mit dem Scharfstellen auf die fliegenden Vögel nicht mit. Zwar musste bei auf mich zuschießenden Falken – wie nicht anders zu erwarten – auch der AF des Nikon-Objektivs passen, aber in Situationen, in denen das Subjekt nicht mit Hochgeschwindigkeit direkt auf mich zuraste, schaffte dieses Objektiv eine beachtliche Trefferquote.

Bei Ausstattung und Feeling lässt das, mit knapp 900 Euro Listenpreis sehr preiswerte Sigma nichts zu wünschen übrig. Das Objektiv kommt wie bei Sigma gewohnt, in einer widerstandsfähigen Tasche daher, die Streulichtblende muss nicht extra gekauft werden, und mit Bildstabilisierung in zwei Stufen, sowie einer Verriegelung gegen ungwolltes Ausfahren des Zooms (was ich mir bei Nikon auch öfters wünschen würde) lässt sich von dieser Seite an Preis/Leisung nicht mosern.

Grundsätzlich hat sich mir nach diesem Shooting auch die Frage gestellt, in wie fern eine so große Brennweite – an meiner D80 immerhin 600mm umgerechnet auf KB – für die gestellte Aufnahme überhaupt richtig gewählt ist. Es muss schon ein außerordenltich klarer Tag sein, um bei Distanzen, die damit möglich werden, keine athmosphärisch getrübten Bilder heraus schauen. Die 300mm des Nikon-Objektivs waren für diesen Einsatz eigentlich absolut ausreichend – ohne Brennweitenverlängerung.

Dass das Sigma-Objektiv bei diesem Test versagt hat, sagt für mich aber noch nichts über die Qualität des Objektivs aus. Es mag für die Aufgabe pfeilschnelle Vögel zu fotografieren zwar nicht geeinet sein, aber wir werden es wohl in Bälde in einer gemächlicheren Situation testen, und uns ansehen, was es am KB-Sensor der D700 und dem DX-Sensor der D80 zu leisten in der Lage ist.

Allen, die die Leistungsfähigkeit ihrer AF-Systeme testen wollen, kann ich übrigens den Besuch der Adlerwarte am Pfänder nur empfehlen. Die flinken Räuber stellen höchste Anfoderungen an AF und Fotograf, und ganz nebenbei fallen bei passender Witterung auch noch sehr schöne Bilder ab. Für dieses Jahr ist es aber leider zu spät, denn von heute an ist Winterpause.

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